#245 Die besondere Hassbeziehung des Ego

„Hab keine Angst davor, dir die besondere Hassbeziehung anzusehen,
denn Freiheit liegt darin, sie anzuschauen.“
- EIN KURS IN WUNDERN, T-IV.16.1:1

Als ich eben in mich gehen wollte, um zu schauen, was wir dieses Mal zusammen aus dem Kursansehen, erreichte mich dieser Absatz aus dem Textbuch: „Deine Aufgabe ist es nicht, nach Liebe zu suchen, sondern einfach, alle Schranken in dir selbst zu suchen und zu finden, die du gegen sie erbaut hast. Es ist nicht nötig, nach dem zu suchen, was wahr ist, aber es ist nötig, nach dem zu suchen, was falsch ist. Jede Illusion ist eine Illusion der Angst, welche Form sie auch immer annimmt.“

Ich hatte also damit meine Antwort. Das Universum reagiert prompt.

Wir sprechen heute über unsere Beziehungen und was passiert, wenn das Ego in deinen Beziehungen die Zügel in der Hand hat. Vor allem schauen wir uns an, was die Dynamik in (d)einer Hassbeziehung bzw. Liebesbeziehung aktiv ist, wenn das Ego dich regiert.

Deine besondere Hassbeziehung

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Die besondere Hassbeziehung ist eine andere Umschreibung für die besondere Liebesbeziehung. Bam. “Ein Kurs in Wundern“ macht wirklich keinen Hehl daraus, was passiert, wenn wir uns — vom Ego geführt — auf einen anderen Menschen einlassen. Es ist gar keine Liebesbeziehung, sondern eine Hassbeziehung. Das zu sehen, fühlt sich schon ungemütlich an.

Wenn wir uns das eingestehen, dass viele unserer früheren Liebesbeziehungen tatsächlich eher unter diese Kategorie gefallen sind und es heute vielleicht noch tun, kann ich mir vorstellen, dass uns das vielleicht erst einmal erschreckt. Der Kurs beruhigt uns: „Hab keine Angst davor, dir die besondere Hassbeziehung anzusehen, denn Freiheit liegt darin, sie anzuschauen. Wenn es diese nicht gäbe, wäre es unmöglich, die Bedeutung der Liebe nicht zu erkennen.“ Wow, es ist als ob das Ego, die besondere Liebesbeziehung als größte Bastion gegen das Wiedererkennen unserer Wahrheit nutzt.

Das Ego ist wirklich sehr listig und kreativ, wenn es uns einreden will, dass wir uns gar nicht darum kümmern müssen, nach innen zu gehen und Verantwortung für unsere eigenen lieblosen Gedanken (Hass) zu übernehmen. Es sagt uns lieber, dass wir lediglich einen anderen Menschen in unserem Leben benötigen, der uns “liebt“. Dann bleibt uns die eigene innere Arbeit erspart. Vollkommen verrückt das Ego.

Das Spannende ist, dass ich ad hoc auch keinen Menschen kenne, der dieser Masche vom Ego nicht irgendwann auch auf den Leim gegangen ist — und vielleicht heute noch versucht ist, diesen “Ausweg“ zu wählen. Diese Methode ist hoffnungslos und wird immer und immer wieder scheitern.

Es gibt keinen Bypass

Verantwortung für dich und deine hasserfüllten Illusionen zu tragen ist dein Job. Es ist ab einem bestimmten Zeitpunkt auch vollkommen egal, woher deine defizitären Gedanken kommen — ob es daran lag, dass deine Mutter einen Mangel an Selbstliebe hatte oder dein Vater Alkoholiker war. Deine Seele hat sich sehr bewusst für genau diese menschlichen Defizite eingeschrieben und es ist damit deine Aufgabe, diese Defizite — die in Wahrheit nur Illusionen sind — abzulegen. Es gibt keinen Weg um diese Aufgabe herum und — vielleicht ist das auch manchmal das, was uns so frustriert — wir können die Transformation auch nicht erzwingen. Deine Transformation passiert, wenn sie passieren soll. Es gibt keine Zufälle. Dennoch ist deine aktive Mitarbeit gefragt, deine Wachsamkeit für GOTT und SEIN REICH einzusetzen.

Du darfst dich immer wieder beobachten, wie du versuchst, deine Aufgabe, dich innerlich zu klären und volle Verantwortung für alle Nichtvergebung in dir zu tragen, an deine Beziehung abgeben willst. Du kannst diese Aufgabe auf niemanden abwälzen. Es ist unmöglich, sie zu umgehen. Es ist aber genauso unmöglich, dein Erwachen zu erzwingen. Sei sanft, sei geduldig und gehe immer wieder nach innen, beobachte, gib dich und die anderen frei.

Egal woher deine Wunden in diesem Leben zu kommen scheinen, auf einer höheren Ebene geht es nicht um die Menschen, denen du manchmal gern die Verantwortung für deine Wunden geben willst. Sondern es geht darum, dass du deine menschlichen Wunden siehst und sie mit Hilfe eines Wunders transzendierst. Wir gehen von Wunden zu Wundern. Das ist die einzige Aufgabe. Und kein anderer Mensch — auch nicht dein*e Beziehungspartner*in — ist verantwortlich dafür, deine Ego-Illusionen abzulegen.

Die Liebe kann nicht ins Ego-System gepresst werden

„Die besondere Liebesbeziehung ist ein Versuch, Liebe in die Trennung zu bringen.“ Das Ego versucht oft, die Wahrheit in den Ego-Kontext zu zwingen, damit es Profit daraus schlagen kann. Es lässt uns dabei immer sehr bequem übersehen, dass uns dieser Versuch, die Reinheit und die Liebe, in etwas Korruptes zu zwängen, früher oder später um die Ohren knallen wird. Und wir werden jedes Mal weinen, wenn ein Götze fällt.

Dein*e Partner*in ist nicht dafür da, dich zu lieben, wenn du es selber noch nicht geschafft hast. Dein*e Partner*in ist sehr wohl dafür da, dich daran zu erinnern, wo du noch nicht vergeben hast und wo du noch an unser Ego glaubst. Beziehungen sind zu allererst für deinen Wachstum da. Meist passiert das, wenn wir uns von ihnen getriggert fühlen. Genau dort beginnt dein Mantra: Ich setze meine Wachsamkeit für GOTT uns SEIN REICH ein (und nich für das Ego und seine Trennung und Verurteilung). Erinnere dich, was das Ego tut: „Die besondere Liebesbeziehung wird nicht als ein Wert an sich wahrgenommen, sondern als ein Ort der Sicherheit, von dem der Hass abgespalten ist und getrennt gehalten wird. Der besondere Liebespartner ist nur so lange annehmbar, als er diesem Zweck dient.“

Lass dich von deinem Ego nicht täuschen. Denn du kannst aus der einen Illusion nicht in eine andere entrinnen. Du kannst das Ego nicht mit dem Ego lösen: „Wenn du Liebe außerhalb von dir suchst, kannst du sicher sein, dass du in deinem Inneren Hass wahrnimmst und vor ihm Angst hast. Frieden jedoch wird niemals aus der Illusion der Liebe kommen, sondern nur aus ihrer Wirklichkeit.“

Was sich ändern kann, war niemals Liebe
Deine Peri