Liberale Lappen

in #deutsch4 years ago

Vorweg gesagt: dies wird ein Rant werden und zwar gegen all diejenigen, die sich heutzutage als "Liberal" bezeichnen und auch unironisch das sogar noch glauben, weil Sie ihr Kreuzchen alle 4 Jahre bei der FDP machen, an der mittlerweile längst nichts mehr "freiheitlich" oder "demokratisch" ist.

Aber eins nach dem anderen.

Zunächst geht es mal um eine kleine Begriffsdefinition und auch wenn der Liberalismus praktisch unendlich viele Strömungen erfasst, so will ich hier kein philosophisches Fass aufmachen und glaube, dass die Definition im Oxford-Wörterbuch schon ziemlich treffend ist:

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Kernaussagen in dieser Diskussion sind "freie Entfaltung und Autonomie des Individuums" sowie "auf ein Minimum beschränkte staatliche Eingriffe". Soweit so gut.

Wenn wir uns jetzt heute in den sozialen Medien die Auswürfe jener völlig enteierten und rückgratlosen "Liberaler" gönnen, die allen Ernstes einen Kommunisten in den Thüringer Landtag hofiert haben, schärfere Coronamaßnahmen fordern oder auch gegen Hassrede im Netz vorgehen möchten, dann kann man als höflicher und anständiger Mensch nur den Kopf schütteln.

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Da ich aber kein höflicher und anständiger Mensch bin, sondern ein bekennendes, schonungslos direktes Arschloch, bezeichne ich diese Zellhaufen einfach als das was sie sind: nämlich bigotte, obrigkeitshörige Vollidioten, deren "Liberalismus"-Begriff sich darauf beschränkt, die eigene Schwester vögeln zu dürfen und 5 Sorten Ketchup in den Supermarktregalen zu haben. Ganz, ganz toll!

Ausschnit aus dem zukünftigen Parteitag der FDP:

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Überhaupt kommt mir vor, dass diese Troglodyten sich immer nur dann als progressive Kämpfer der Freiheit gerieren, wenn es um die eigene geht. So lange nur der unliebsame Nachbar unter die Räder irgendwelcher staatlichen Repressionen kommt - who cares?

Und so ist es auch kein Wunder, dass dieser völlig idiotische Liberalismusbegriff sich mittlerweile ausgebreitet hat, wie ein Krebsgeschwür, das geht sogar irrwitzigerweise soweit, dass Liberale anderen Menschen vorschreiben wollen, wie liberal diese ihrem beschränkten Weltbild nach sein zu haben. Klar, oder?

Was? Ihr findet transsexuelle Orgien mit Kindern und Wildschweinen nicht gut? Tja, dann seid ihr eben ein Nazi, Faschist und überhaupt schlimmer als Hitler.

Und genau das ist übrigens auch jene Form des (Pseudo-)"Liberalismus", die die ganzen Konservativen wiederum in der heutigen Gesellschaft zu Recht als Degeneration kritisieren. Es ist nicht progressiv und auf keinen Fall liberal andere Menschen (um)erziehen wollen. Oder mit anderen Worten: ihr könnt selbst die größten Fans von transsexuellen Orgien mit Kindern und Wildschweinen sein, aber ihr habt kein, absolut kein Recht darauf, dafür nicht von anderen verachtet zu werden.

Das Recht andere Menschen egal aus welchem Grund abgrundtief hassen zu dürfen, zeichnet den echten Liberalismus genauso aus, wie die angesprochenen 5 Sorten Ketchup im Regal. Nur darf diesem Hass keine physische Gewalt folgen - das wäre dann nämlich wieder illiberal.

Ich persönlich finde Roland Baader hat das Grundelement des Liberalismus wie immer perfekt auf den Punkt gebracht:

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Und damit ist eigentlich ALLES zum Thema Liberalismus gesagt.

Wenn ihr also für durch Zwangsabgaben eurer Mitmenschen finanzierten Staatsfunk seid, wenn ihr die Volksgesundheit durch das Tragen von Masken höher als das Recht des einzelnen Individuums stellt, keine zu tragen und wenn ihr glaubt, dass böse Kommentare über und an euch im Netz verboten gehören... tja, dann ist das zwar euer gutes Recht, aber dann seid ihr auf keinen Fall liberal, sondern einfach nur verlogene, autoritäre Hurenkinder. Egal wie sehr ihr darauf pocht, eure Geschwister ficken zu wollen.

Das mußte jetzt einfach mal raus. Ich entschuldige mich für meinen abwertenden Kommentar stehe voller Überzeugung zu jedem einzelnen Wort, das ich hier geschrieben habe und verbleibe

Wie immer mit selbstgefälligen Grüßen,

Der Kapitalist

Sort:  

Heidanei! Was wäre denn mit dem Liberalismus, wenn physische Gewalt nicht verboten ist? Ist Moral nicht genau jene Instanz, die keine Verbote braucht?

Freiheit und Demokratie sind nun mal nicht vom gleichen Geist, auch wenn sie noch so oft gemeinsamm erwähnt werden. Da muss man schon ein bisschen genauer schauen, um nicht hinein gesogen zu werden.

Ich mag Mackay lesen empfehlen! https://librivox.org/author/4697

und was hälst du von Libertären?^^

Ich habe SEHR VIEL Sympathie für Libertäre, aber glaube halt nicht, dass deren Idee von einer Privatrechtlich organisierten Ordnung umzusetzen ist. Der Großteil der Menschen ist dafür nicht reif genug, bzw. geistig nicht in der Lage Verantwortung für sich selbst und das eigene Leben zu übernehmen.

Deshalb würde ich mich eher irgendwo zwischen Minarchist und Ordo-Liberalen einordnen, wobei ich in der derzeitigen Lage auch gar keine Ansprüche stellen würde und verdammt froh wäre, wenn wir schon ähnliche Verhältnisse wie unter Adenauer/Erhard hätten.

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