PANIK an den WELTBÖRSEN - Und nicht nur bei Bitcoin und Co.

in #deutsch7 years ago (edited)

Dienstag, 06. Februar 2018

Panik an den Weltbörsen

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Dow und Nikkei sacken fast fünf Prozent ab

Der Start in die neue Handelswoche geht am US-Aktienmarkt mächtig in die Hose. Der Dow büßt im Tagestief fast 1500 Punkte ein. Der Abwärtstrend der Vorwoche setzt sich damit fort - und reißt nun auch den Nikkei in die Tiefe.

Der massive Kurseinbruch an der Wall Street hat auch die asiatische Leitbörse in Tokio in den Keller gerissen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte sackte am Dienstag in den ersten 15 Handelsminuten um fast 1000 Punkte ab: Nachdem er zum Wochenstart noch bei 22.682 Zählern geschlossen hatte, stürzte der Index rund 4,5 Prozent auf 21.666 Stellen ab. Der breiter gefasste Topix verlor 4,1 Prozent beim Stand von 1749,93 Punkten.

Die US-Börsen waren mit den schwersten Verlusten seit Jahren in die neue Woche gestartet. Der Dow Jones verlor am Montag über 1000 Zähler und rutschte wieder unter die Marke von 25.000 Punkten. Der Index wies wie der S&P 500 den größten Tagesverlust in Prozent seit August 2011 auf. Zeitweilig lag der Dow zehn Prozent unter seinem Rekordhoch vom 26. Januar, bevor er sich bis zum Handelsschluss etwas erholte. Neben der Sorge vor stark steigenden Zinsen stand Experten zufolge auch die Entwicklung bei US-Staatsanleihen im Fokus. Auch der automatisierte Handel wurde mitverantwortlich gemacht.

Der Dow-Jones-Index fiel um 4,6 Prozent - etwa 1175 Zähler - auf 24.346 Punkte. Der breiter gefasste S&P gab um 4,1 Prozent auf 2649 Stellen nach. Der Nasdaq Composite verlor 3,8 Prozent auf 6968 Zähler. Der Dow Jones hatte bereits vergangene Woche mehr als vier Prozent verloren. Der Dax war zuvor 0,8 Prozent auf 12.687 Punkte gefallen und schloss damit so niedrig wie zuletzt Ende September.

Dienstag entscheidend

"Die Aktienmärkte erleben ihren schwärzesten Tag seit Jahren", kommentiert Daniel Saurenz von Feingold Research. "Ein Crash zieht von den USA über Europa und Japan und es greifen typische Phänomene: Stopp-Kurse werden ausgelöst, Computersysteme aktivieren automatische Verkaufsprogramme und all dies führt zu einem dunkelgrauen Montag an den Börsen", erläutert er. "Grund ist ein Mix aus zuvor überteuerten Kursen in den USA, eine dort zu großen Euphorie und dazu plötzlich steigenden Zinsen." Saurenz blickt bereits voraus: "Einzig die Hoffnung auf eine Stabilisierung am Dienstag bleibt Investoren. Denn sonst folgt auf den dunkelgrauen Montag ein schwarzer Dienstag."

War's das erst mal mit dem Dax-Anstieg?
Viele Börsianer halten es für möglich, dass die US-Notenbank Fed die derzeit bei 1,25 bis 1,5 Prozent liegenden Leitzinsen in diesem Jahr vier Mal erhöhen könnte statt drei Mal wie bislang signalisiert. Denn in den USA brummt die Wirtschaft, am Arbeitsmarkt läuft es rund, und die Löhne stiegen im Januar so stark an wie seit Mitte 2009 nicht mehr. In der Nacht auf Montag war zudem die Rendite der zehnjährigen Papiere auf den höchsten Stand seit Januar 2014 gestiegen.

Der Investment-Stratege Jeffrey Kleintop von dem Geldhaus Charles Schwab erklärte dagegen, er habe "nichts Fundamentales" gesehen, was als Auslöser hätte herhalten können. "Es wurde nicht durch ein Makro-Ereignis ausgelöst", sagte er. "Eher scheint es der Computer-getriebene Handel gewesen zu sein, der das Ungleichgewicht ausgelöst hat." Dem stimmte Larry Milstein, Chefhändler beim Broker R.W. Pressprich zu: "Es war wahrscheinlich irgendeine 'Black Box', Algo-Verkäufe von Aktien und -Käufe von Staatsanleihen."

ntv.de