Anleitung und Hinweise
zum Bau eines Holzgasbrenners
effiziente Holznutzung und Holzkohleherstellung
Schritte zum Aufbau:
In die Brenndose werden in den Boden 4mm-Löcher gebohrt. In der Praxis haben sich 30 Löcher bewährt.
Der Dosenboden wird nun etwas nach aussen gewölbt, damit das Holzgas ohne Hindernis nach allen Seiten abströmen kann.
In die Brenndose werden ringsum etwa 1cm unter dem oberen Rand 28 Löcher gebohrt, (4mm) damit das Holzgas wieder nach innen einströmen kann.
Nun werden in die äussere Dose 17 Löcher gebohrt, (7-8mm) etwas oberhalb des unteren Randes der Brenndose, damit die zuströmende Frischluft durch die Sogwirkung des Kamineffektes den Holzgasfluss unterstützt. Siehe Skizze weiter unten.
Die Bohrungen anschliessend entgraten.
Verwendung:
Anschliessend den Ring mit Pellets komplett bedecken, bis knapp unter die Einströmlöcher (rechts)
Das Anzünden
Und so funktioniert's:
Der Foliendeckel
Höchste Vorsicht!
Nach dem Erlöschen ist die verbliebene Holzkohle unbedingt abzulöschen! Ein Abdecken mit Folie ist meist wirkungslos. Daher nicht im Raum stehen lassen! Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass ich mir neun(!) Stunden nach dem Abdecken (ohne Löschen) beinahe die Finger verbrannt hätte. Die Holzkohle war dann auch dahin, ich konnte mehrheitlich nurmehr Asche ernten.
Die Pellets nur in ein Metallgefässentleeren!
Achtung: Sicherheit und Rechtliches:
Nachbau, Anwendung und eventuell daraus resultierende Schäden erfolgen auf eigene Verantwortung.
Die Dose wird sehr heiss, auch am Boden. Der Brenner ist so als Tischmodell nicht geeignet, es muss hitzebeständiges isolierendes Material untergelegt werden!
Zur Verwendung in Räumen nur bedingt geeignet, da in der Startphase Rauch und Russ entstehen, und nach dem Erlöschen starke Rauchentwicklung einsetzt. Die Verbrennung selbst ist rauchfrei, im Abgas befinden sich jedoch Teerbestandteile, die sich zwangsweise in der Umgebung ablagern.
Erfreuliche Nachricht:
Und die Holzkohle?
Schlussendlich möchte ich noch auf das Endprodukt, die Holzkohle, hinweisen. Das Endprodukt des Pyrokochers hat einen neutralen pH-Wert und zeichnet sich durch **erhöhten Stickstoffgehalt **aus, wodurch N-Dünger vermieden werden können.
Ein weiterer Vorteil dieses hier angewendeten Pyrolyseverfahrens besteht darin, dass sich keine Teerbestandteile (polycyklische Kohlenwasserstoffe) in der Holzkohle anlagern, diese werden durch die Flamme nach aussen abgeführt. Die gewonnene Holzkohle ist unbelastet und stellt einen wertvollen Zuschlag zum Kompost dar, um das Bodenleben zu verbessern.
Mikroorganismen besiedeln bevorzugt die Holzkohle und sorgen somit durch Nährstoff- und Feuchtigkeitsanreicherung auf lange Zeit für gutes Gedeihen.
Wichtig: Die Holzkohle niemals direkt in den Pflanzbereich geben. Durch die rasche Besiedelung mit Mikroorganismen leiden die Pflanzen während dieser Phase Mangel. Holzkohle muss daher immer über die Kompostierung ins Erdreich gelangen. Eine Beimengung von Urgesteinsmehl ist empfehlenswert, um zusätzlichen Raum für Mikroorganismen und Nährstoffe zu schaffen. Die unten angeführten Projekte sollen auf die Sinnhaftigkeit dieser Technik hinweisen.
Meine Erfahrungen:
Die hier gezeigte Version ist durchaus brauchbar und gehört ab sofort zu meiner Campinggrundausrüstung, da das Brennmaterial überall zur Verfügung steht. Ich habe mir einige Videos dazu im Internet angesehen und bin daher der Meinung, dass diese Form der Verbrennung noch nicht ganz ausgereizt ist. Um zu sehen, was gemeint ist, empfehle ich, Videos zum Stichwort "woodgas lamp" und "Lucia Stove" anzusehen.
Meine Experimente haben gezeigt, dass es möglich ist, die Gasproduktion zu regulieren. Ich empfehle einen grösseren Abstand zum Aussenfass, um die Hitze etwas zu reduzieren, die Verwendung eines Metallrings in der Brennkammer und verschiedene Lochschablonen als Deckel.
Informationen:
Zum Einlesen bitte die unten angegebenen Verweise nützen.