Von Oberhäuptlingen und anderen Beteiligten

in #deutsch7 years ago

Ich denke, der Großteil von uns arbeitet für eine Firma oder ähnliches. Somit muss man sich mehr oder weniger mit einer Chefetage auseinander setzen.

Führungsstile

In über 20 Jahren Dienst habe ich schon die unterschiedlichsten Führungsstile erlebt. Von mitteralterlichen, militärischem Führungsstil bis modernes Management. Alles hat so seine Vor-und Nachteile und wird stark von der Führungsperson geprägt.

So kann es gut sein, dass ein strenges militärisches Reglement von Nöten ist, um eine schnelle Reaktionszeit und eventuell dementsprechende Effizienz zu garantieren. Es gibt einfach Situationen, da isses nicht effektiv, wenn man mit seinem Chef über die Farben der Socken streitet, wenn man sein Arbeitspensum gestern hätte erfüllen sollen.

Doch wo jeder etwas "freier" arbeiten kann, also ein Stück weit eigenverantwortlich, macht sich meiner Meinung nach das moderne Management bezahlt. Ein gutes Team, in dem ein Geben und Nehmen funktioniert, wird sicher gute Arbeitsergebnisse vorzeigen können, da alle aufgrund ihrer hohen Zufriedenheit gerne in die Arbeit gehen und vielleicht auch mal ein bisschen mehr leisten als erwartet wird.

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Aber was, wenn unabhängig vom Führungsstil, die Chefetage von Unlust, Unfähigkeit, fehlender Kommunikation zwischen den Häuptlingen, vorgetäuschtem Selbstbewusstsein u.s.w. nur so strotzt?

Auch Chefs sind nur Menschen

Auch Chefs sind nur Menschen, das möchte ich hier noch einflechten. Und im Privaten Sektor sind diese sicherlich keine Monster. Doch ihr Auftreten und Verhalten in der Arbeitswelt beeinflußt die Mannschaft monströs.



Seit Anfang des Jahres darf ich diese Leitung genießen. Der Oberhäuptling stellte sich bei den dienstlichen Göttern bereits mit den Worten vor, dass er sich nur zum Chef hat machen lassen, damit er mit mehr Geld in den Ruhestand gehen kann. Zwischen den Zeilen konnte man laut hören, dass er hofft, die nächsten 3 Jahre geruhsam zum Ende seiner Arbeiszeit zu gelangen. Der zweite Häuptling wird es schon schmeißen, sein Wunschdenken.



Der zweite Häuptling ist Marke Großwildjäger. Ja, eine echte Safari hat er schon gemacht. Monatelang durfte die Mannschaft seiner Erlebnisse lauschen, einer von vielen seiner Stories. Eines seiner Talente, wahrlich sprachgwaltig. Kommunikativ sein, ist sicher eine Voraussetzung für die oberen Gefilden. Aber auch Zuhören? Wohl eher nicht.

Chaos im Tipi

Nunja, treffen sich zwei Charaktere wie oben beschrieben, führt das zu Unmut. Plötzlich muss Oberhäuptling doch an den Speck ran, nachdem Häuptling gut reden kann, aber ansonsten etwas verplant ist. Oberhäuptling hat jedoch noch nie angeführt, weder nach altem noch nach neuem Muster.

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Die Mannschaft jedoch meutert. Der Oberhäuptling verheddert sich in seinen eigenen nicht wahrgenommen Pflichten, die seiner Meinung nicht von ihm hätten ausgefüllt werden müssen. So kommt es, wie es sich schon abzeichnete. Der Vulkan, auf dem es sich der Oberhäuptling bequem machen wollte, brodelt. Die Hitze zwickt sein Gesäß.

Vulkane und Teilzeithäschen

Ich, Mannschaftsangehörige, machte mich gerade telefonisch auf dem Weg zum Oberhäuptling. Da ich nur Teilzeithäschen bin, welches nur am Wochenende schuftet, habe ich in den letzten Monaten die Lage nicht wirklich hautnah erfahren dürfen.

Aufgrund eines anderen Mannschaftsmitglieds entstand eine verzwickte Lage bezüglich meiner Urlaubsplanung. Dieser hätte unter bestimmter Voraussetzungen von einer Urlaubsgruppe in eine andere wechseln sollen. Ich hätte in seine Gruppe nachrutschen sollen. Meine Urlaubsgruppe hatte daher das Urlaubsjahr ohne mich geplant. Verständlicherweise. Doch der Herr wechselte nicht, er wollte nicht. Wohin mit meinem Urlaub? Wohin mit meinen Kindern?

Gemeinsam mit anderen Mannschaftsmitgliedern versuchte ich dieses Problem zu lösen. Doch wie es manchmal im Leben ist, stellte es sich komplexer dar und konnte nun nicht wirklich reibungslos gelöst werden. Dieses Thema zog sich nun Monate hin und lag mir selbst bereits schwer im Magen. Die Chefetage wollte oder konnte sich nicht damit beschäftigen. Auch fehlte wohl eine Absprache zwischen den zwei Herren.

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Der Schrei der Überforderung

Wie ich schon erwähnt habe, die Indianer waren nun auch nicht sonderlich glücklich und die Lava köchelte unter dem Hinterteil des Oberhäuptlings, als ich ihn anrief. Nachdem er zähneknirschend den ersten Teil meines Urlaubs mit mir durchkaute und letztendlich genehmigte, explodierte die Lava unter ihm, als ich nach meinem Sommerurlaub in den Ferien fragte. Ich hatte sogar einen Kompromiss in petto, der für alle vorteilhaft gewesen wäre. Doch nur das Wort "Sommerurlaub" ließ den Vulkan explodieren. Die Lava in Form von Schreien ergoss sich gnadenlos über mich. Minutenlang wurde ich angebrüllt. Mit den Worten, er sei der Oberhäuptling, hängte er einfach auf.



Gebrochenes Indianerherz

Sprachlos, emotional verbrannt, saß ich auf meinem Scheiterhaufens meines kleinen Indianerherzen. Schlaflose Nächte, Panikattacken, wenn ich meine Arbeitsstelle betrat, folgten. Erst viele Gespräche mit Kollegen und Freunden ließen mein Indianerherz ruhiger werden. Derzeit besteht ein unausgesprochener Waffenstillstand. Ein Friedenspfeifenangebot, welche wahre Größe zeigen würde, steht nicht auf dem Programm, soweit es meine kleinen Indianeräuglein am Horizont sehen können.

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Wie geht man mit so einer Führung um? Momentan denke ich, professionell arbeiten, keine weitere Angriffsfläche bieten, Ohren anlegen und die nächsten drei Jahre aussitzen. Neuer Oberhäuptling, neues Glück.

Drück Euch!

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