Google Street View: Leben im weißen Loch

in #deutsch5 years ago (edited)

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Google Maps ist eine Karte der Welt, Google Street View erlaubt es uns, sie aus dem Wohnzimmerseller zu bereisen. Allerdings hat die umfassendste und detailreichste Karte der Welt bis heute einen großen weißen Fleck. Google dominiert so zwar mit der einst für verrückt gehaltenen Idee eines riesigen begeh- und befahrbaren Fotos vom ganzten Globus den Weltmarkt der Navigation. Doch dank längst vergessener intensiver Bemühungen deutscher Politiker bleibt ein Land mitten in Europa von der Zukunft bis heute unberührt.

Als die Internetsuchmaschine Google vor 15 Jahren verkündete, man plane die Erstellung der bis dahin umfassendsten, vollständigsten und interaktivsten Landkarte der gesamten Erde, schüttelten die meisten Beobachter den Kopf. Es gab seinerzeit noch keine schnellen Datenverbindungen, keine Smartphones und keine Blitzer- oder Stauwarnungen am Handy. Was also wollte der erfolgsverwöhnte Internetkonzern da mit seiner "Maps" genannten Weltkarte? Zu der später auch noch die Street-View-Funktion kam, die nichts weniger zu tun versprach, als irgendwann einmal alle Straßen der Welt von jedem Ort aus per Fotodarstellung begehbar zu machen.

Anderthalb Jahrzehnte später hat Google jetzt Bilanz gezogen über seinen anfangs belächelten Kartendienst, der heute von rund einer Milliarde Menschen monatlich genutzt wird. Google Maps ist die Standardanwendung beim Navigieren, der kostenlose Dienst kann manches sogar besser teure Nur-Navigationsgeräte. Deren Hersteller litten denn zuletzt auch unter empfindlichen Umsatzrückgängen.

Denn inzwischen gibt es eigentlich keinen Ort mehr, an den man mit Google nicht schauen kann. 98 Prozent der Welt seien mittlerweile dokumentiert, hat Google mitgeteilt, 16 Millionen Kilometer Straßen und Wege wurden fotografiert. Der virtuelle Globus Google Earth zeigt 98 Prozent der Lebensräume der Weltbevölkerung mit Hilfe von Satellitenfotos, die Google von unterschiedlichen Anbietern ankauft und in längeren Abständen aktualisiert, um, wie der Mutterkonzern Alphabet erklärt, "eine Welt abzubilden, die sich täglich ändert".

Die meisten Straßenaufnahmen, durch die sich Nutzer bei Street View fortbewegen können, stammen aus den Google-eigenen Street-View-Fahrzeugen. Jedes ist mit neun Kameras ausgestattet, dazu kommen Sensoren und Laser. In besonders schwer zu erreichende Ecken etwa im Himalaya hat Google Street-View-Trekker geschickt, die mit einem Aufnahmerucksack Fotos machen. Selbst die Weiten Russlands, Japans, Malaysias und Kenias sind per Bild erschlossen - im Gegensatz zu China, der Mitte Afrikas, dem arabischen Raum. Und einem Land mitten in Europa, das wie ein großer weißer Fleck zwischen Nordkap und Portugal klebt: Deutschland hatte zum Start von Street View ein Gesetz beschlossen, dass Google bis heute wirksam davon abhält, seinen Service auch hierzulande anzubieten.

Deutschland ist abgehängt, ein weißer Fleck wie Weißrussland, Moldawien und der Kosovo. Und das ein für alle mal, wie es scheint. Google hat seinen beliebten Dienst hierzulande für immer auf dem Stand von 2010 eingefroren. wenn dennoch ab und zu Google-Kameraautos zu sehen sind, dann nur für interne Zwecke.

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Google Street View hin oder her,
ich für meinen Teil kann ich sagen,
das es mir in meiner Aktiven Berufskraftfahrer Zeit sehr geholfen hat!
So konnte ich zB.: schon im vorfeld die Strassen abfahren die ich am nächsten Tag zu befahren gehabt hätte, und so abschätzen ob es eine geeignete Route für meinen 40 Tonner oder auch dem Bus ist.

Bei uns im össiland füllt sich ja die Karte auch immer mehr!
lg und a little bit of !BEER 🤠🤠


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Sehr interessant!

Auch sehr interessant: Google Maps im Sinne einer Weltkarte ist eigentlich eine Sammlung vieler Weltkarten. Eine Version für jedes Land/Politik/Religion/Weltanschauung, denn diese interpretieren die Landesgrenzen jeweils nur für sich und werden von anderen oft nicht akzeptiert. Beispiele: Ukraine & Russland, Türkei & Nord Zypern