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RE: Freiheit, Ich, Recht, Anarchie

in #deutsch4 years ago (edited)

98% der Menschen wollen beherrscht werden und ihr Leben nicht selbst in die Hand nehmen. Das sind dieselben, die ziemlich sauer werden, wenn andere Leute es tun. Sie ertragen es nicht.
Dennoch denke ich, dass man in der DDR und der UdSSR genauso frei oder unfrei sein konnte wie in der Bundesrepublik, wir wir sie von früher kannten. Selbst hier gab es äußere Freiheit, sie hat sich eben nur in anderen Bereich manifestiert.
Was das jetzt für mich konkret in der jetzigen Situation bedeutet, weiß ich noch nicht genau. Der Grad zwischen Realitätsflucht, dämlichem Märtyrertum und dem notwendigen Ausdruck eines echten Freiheitswillens ist schmal und bei jedem anders. Genauso wie die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und die Bereitschaft, bestimmten Wahrheiten über andere, v.a. aber über sich selbst ins Gesicht zu sehen.

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Weise, tiefgründige und ehrliche Worte! Zu den 98 % wollte ich gerade sagen, dass ich es eher auf 99,5 % taxiere, aber da tauchte sofort die Frage nach der Differenzierung auf, wieviele Menschen zu welchem Grad beherrscht werden und nicht eigenverantwortlich sein wollen.

Die Bandbreite reicht in etwa vom Supernanny-Staat, der einem von der Wiege bis zur Bahre den Arsch nachträgt und pampert und möglichst alle Lebensrisiken - um jeden Preis - abnimmt bis zu den Minarchisten (Minimalstaat-Libertären), die meinen, sie könnten lediglich die innere und äußere Sicherheit nicht selbst durch freiwillige Vereinbarungen gebacken kriegen. Letztere machen bei mir in etwa den Unterschied zwischen 98,5 und 99,5 %.