Wenn man als Tourist für ein paar Tage in der Stadt ist, dann ist es vielleicht aufregend mit einem der roten Doppeldeckerbusse zu fahren oder die Tube zu benutzen. Meist macht man das auch erst nach dem gemütlichen Frühstück im Hotel, entspannt in den Bus, der einen ins Museum oder zum Westminster Palace bringt. Wunderbar, hier kommt man schnell von einer Ecke zur anderen, denken die meisten.
Lebt man in der Stadt, sieht man die Dinge ein wenig anders. In der City sind Wohnungen exorbitant teuer, nicht selten zahlt man für eine Einzimmerwohnung ab 750 Tausend Pfund aufwärts. Allerdings sind die Quadratmeterzahlen nicht mit den in Deutschland vergleichbar. Solch eine Wohnung verfügt dann vielleicht über 40 oder 50 Quadratmeter.
Also wohnen viele Londoner ein wenig außerhalb. Und um zur Arbeit in der City zu kommen, muss man sich frühmorgens in den Zug setzen. Und da fängt das Problem bereits an. Denn Sitzplätze sind Mangelware. Auf denen sitzen die, die bereits auf den ersten drei oder vier Stationen eingestiegen sind. Danach ist stehen angesagt. Wer zu spät bekommt, den bestraft das Leben.
Für 80 Prozent heißt das, über 30 Minuten wie ein Hering in der Konservendose stehen. Dann umsteigen, meist vom Zug in die Tube oder den Bus. In der Tube-Station steht man an, ehe man vielleicht mit der dritten oder vierten mitkommt. In der Tube selbst steht man wieder. Genau! Wie ein Hering... Und wartet man auf den Bus, ist es meist nicht anders.
Viele Londoner laufen deshalb auch meist vom Endbahnhof ihres Zuges bis zur Arbeitsstelle, nicht selten 20 Minuten. Das bringt den Vorteil, sich ausreichend zu bewegen, denn abends wiederholt sich das Spiel in entgegengesetzter Richtung. Der Preis für eine Jahreskarte zur Nutzung von Zug, Tube und Bus innerhalb der sechs Zonen liegt bei 2500 Britischen Pfund.
Oha krass, um welche Urzeiten spielt sich das genau ab? Wohl nur zu den Spitzenzeiten, oder?
früh zwischen 7:00 und 9:00 und abends ab etwa 16:30 bis 19:30
Ich dachte ja immer, in Berlin wäre die Stadtbahn (S7 ,S5, S75) schon überfüllt, aber London ist dann doch eine ganz andere Nummer.
Hauptsache, es kommt jeder dort hin, wohin er will und wird nicht verletzt.
Berlin und Hamburg sind dagegen relativ entspannt, wenn auch nicht angenehm, da gebe ich Dir recht. Allerdings passiert es hier zusätzlich, dass mindestens einmal in der Woche jemand vor den Zug springt und dann geht gar nichts mehr auf den jeweiligen Strecken.
Wohl wahr. Das ist dann auch Mist.
Ist ja fast so wie in Tokio während der Rushhour.
ganz genau, in Tokyo ist es manchmal noch doller