Die angeblichen Parallelen zwischen der Flüchtlingskrise 2015 und den Heimatvertriebenen 1945

in #deutsch7 years ago

Hallo liebe Steemians,

Heute möchte ich Anhand eines Welt-Artikels über den schiefen Vergleich sprechen, den viele Flüchtlingsbefürworter in der Krisen-Hochphase vollmundig als Argument ins Feld führten, aber auch heute immer noch trotzig benutzen. Und zwar den unpassenden Vergleich der Heimatvertriebenen und der heutigen Refugees.
Bevor ich zu meiner Tirade über diese unverhohlen geschichtsvergessenen Pseudo-Argumente ansetze, möchte ich zuerst den Artikel durchgehen, der auch wegen anderer Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit lesenswert ist.

Seit Monaten halten teils gewalttätige Auseinandersetzungen in und um die Flüchtlingsunterkunft in Doberlug-Kirchhain (Landkreis Elbe-Elster) die örtliche Polizei, aber auch die Anwohner in Atem. Am Mittwoch kam deshalb Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) zum Gespräch.
Wie die „Lausitzer Rundschau“ meldet, kam es sogar kurz vor dem Besuch des Politikers zu einem neuen Zwischenfall in der Unterkunft: Demnach wollte ein Syrer mit einer Machete in das Zimmer eines Landsmannes eindringen. Auch in den Wochen zuvor waren Bewohner der Unterkunft mehrfach aufeinander losgegangen.
[...]
Dem Deutschen Roten Kreuz als Betreiber zufolge gibt es eine Gruppe von rund 20 männlichen Bewohnern aus mehreren Ländern, die durch Straftaten wie Diebstahl oder Gewalt auffallen.
Der Stadtverwaltung zufolge gibt es nicht nur in der Unterkunft selbst Probleme, sondern auch rund um ein örtliches Einkaufszentrum. Händler beklagten Diebstähle und Trinkgelage. Die Vorfälle hätten sich Anfang und Mitte Januar 2018 gehäuft.
Die Polizei wollte gegenüber der „Lausitzer Rundschau“ allerdings nicht bestätigen, dass es mehr Diebstähle in der Stadt gebe.
Dazu lägen keine Anzeigen vor, wohl aber zu anderen Straftaten, deren Häufigkeit „massiv“ angestiegen sei.


Fakenews der Anwohner und Händler?

Dann müssen die Händler ja Fakenews verbreiten. Sind bestimmt dumpfbraune Wutbürger und Ausländerfeinde und nicht resignierte Stützen der Gesellschaft, die wissen, dass bei Lapalien wie Diebstählen die Polizei nur noch den Mangel verwaltet und eine Aktennotiz anlegt. Genau wie bei Einbrüchen. So kann man sich die Kriminalitätsstatistik und die Wirklichkeit in unseren Städten natürlich auch schönrechnen und schönreden.

Insbesondere das Heim sei ein Brennpunkt. „Wir haben in der Einrichtung nahezu täglich Auseinandersetzungen und fahren quasi jede Nacht Polizeieinsätze dorthin“


Präsenz zeigen, statt Kriminelle zu verhaften

Hört sich ja süß an. Da gehen also jede Nacht die Bewohner wie Barbaren aufeinander los und anstatt diese Leute entweder in die Wildnis zu entlassen (also ihr Herkunftsland) oder nach dem x-mal einzusperren, wird "Präsenz" gezeigt. Wow, das hinterlässt ja einen wahnsinnig starken Eindruck bei Leuten, die in ihrer Heimat bei Diebstählen die Hand abgehakt bekommen oder bei Ehebruch exekutiert werden. Und bei den Bürgern der Nachbarschaft entsteht durch die Präsenz und Gefährderansprachen seitens der Polizei (tolle neue Wortschöpfung für den Sozialarbeitersprech "Du, wir müssen mal reden") sicher auch wieder Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit.

Dabei bekommen die Beamten nun Unterstützung. Laut Innenminister Karl-Heinz Schröter werde die Polizeipräsenz in der Stadt dauerhaft erhöht. Wie die „Lausitzer Rundschau“ am Donnerstag meldet, steht der Stadt nun dauerhaft zwei Streifenwagenbesatzungen mehr zur Verfügungen. In der betroffenen Erstaufnahmeeinrichtung soll es zudem mehr Personal für den Wachschutz geben. Momentan seien bereits 16 Wachschützer rund um die Uhr vor Ort, meldet das Blatt.

Wachschützer: Wer wird vor wem geschützt?

Man muss sich das mal vorstellen. Hier werden Wachschützer für Flüchtlinge eingesetzt. Und nein, liebe Linke, die Flüchtlinge werden nicht vor der bösen deutschen Gesellschaft beschützt, sondern andersherum, auch wenn es natürlich niemand laut ausspricht.
Es wird seit Beginn der Flüchtlingskrise so gerne von den vielen Parallelen gesprochen, die diese Flüchtlingsbewegung mit der damaligen anno 1945 gemeinsam hat, als Millionen Heimatvertriebe Deutsche vor Mord und Totschlag durch die Sieger des Zweiten Weltkriegs flohen.
Auf die offensichtlichen Unterschiede bräuchte man eigentlich nicht eingehen. Sie sind so evident, dass der Versuch der Medien, eine Parallele zu ziehen, eigentlich mit Hohn und Spott hätte begrüßt werden müssen, aber das Regulativ wären andere Medien gewesen, die sich jedoch gegenseitig kein Auge auspicken.
Also obliegt diese Aufgabe der Fünften Gewalt im Staate. Den Alternativen Medien. Diese nehmen rapide an Bedeutung zu, u.a. durch diese miesen Versuche, Parallelen zu schaffen wo keine sind, um Legitimation für illegitime Akte zu erreichen.

Wo sind die offensichtlichen Unterschiede?
Wer sich mit der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte etwas auskennt, oder guten Kontakt zu seinen älteren Verwandten hat und diverse Geschichten aus dieser schlimmen Zeit kennt, der weiß, dass vor allem Frauen und Kinder auf den von Pferden oder Menschen gezogenen Karren in die besiegte Heimat flohen oder einfach nur mit dem sprichwörtlich letzten Hemd am Leibe ihre angestammten Gebiete gerade noch so verlassen konnten, während die Russen schon das Dorf einnahmen und die ersten ad hoc Exekutionen in der Nähe zu hören waren. Oft blieben die wenigen alten Männer, die nicht im Krieg waren, zurück, um den Rückzug der Frauen und Kinder zu gewährleisten. Keiner dieser mutigen Männer ist je zurückgekommen.

Wie haben sich deutsche Soldaten verhalten?

Die wenigen Kriegsgefangenen, die nach Deutschland zurückkehrten, hatten zuvor unmenschliches erlebt und konnten die Heimat erst nach Jahren wiedersehen. Sie waren mental und körperlich gebrochen, oft bis zur Unkenntlichkeit versehrt und hatten keine schicken neuen Kleider auf dem Leib, kein Smartphone in der Hand und kein diebisches Lächeln auf dem Gesicht. Nein, sie hatten oft Jahre lang nicht die Kraft auch nur ein Wort zu sagen und starben in großer Zahl schon wenige Jahre nach ihrer Rückkehr. Aber wenigstens hatten sie es auf deutsches Gebiet geschafft und mussten nicht anonym in der Kälte die Ewigkeit verbringen, verscharrt von revanchistischen, nach Blut und Rache dürstenden Siegern.

Der größte Unterschied dieser Männer und derjenigen, die heute nach Europa strömen ist aber der, dass sie keine Frauen und Kinder in den Gebieten zurückgelassen haben, aus denen sie kamen. Sie waren Soldaten, die für Heimat, Familie und Vaterland gekämpft hatten. Nicht wenige waren glühende Nazis, die meisten regulären Soldaten aber waren wegen ihres Patriotismus und Ehrgefühls in den Krieg gezogen, bzw.es blieb ihnen keine andere Wahl.
Über die Kriegsgründe brauchen wir nicht zu diskutieren. Deutschland hat - aus welchen Gründen auch immer - einen Angriffskrieg geführt und ihn verloren. Diese vielen, oft zum Zeitpunkt des Kriegsbeginn noch minderjährigen, unschuldigen jungen Männer wegen ihrer Eliten zu verurteilen, ist diabolisch.

Schaut man sich die heutigen "Flüchtlinge" an, die wenigen Familien und Frauen, die mit der ersten Welle kamen, so weiß man genau, was vor sich geht. Diese Ankermänner, die das lasche europäische Asylsystem ausnutzen, weil sie wissen, dass ihre Familien langsam aber sicher nachgezogen werden, weil sie selbst, Mann für Mann, diese demographische Sogwirkung über die Zeit entfalten und ohne drastische Änderungen der Gesetzeslagen in Europa (für die die meisten europäischen Regierungen einfach zu schwach sind) die Invasion froh und munter bis in alle Ewigkeit weitergehen kann. Oder bis die Sozialsysteme zusammenbrechen.

Flüchtlinge anno 1945 machten keine Probleme trotz schwester Traumatisierungen

Die damaligen deutschen Flüchtlinge jedenfalls - größtenteils Frauen, Kinder und Alte - mussten nicht durch Wachschützer ud Polizei eingehegt werden, damit sie nicht plündernd, vergewaltigend, raubend und mordend durch die Gegend zogen. Viele von ihnen wurden sogar zwangseinquartiert in normale Familien. Man hockte, obwohl man sich nicht kannte und die aufnehmenden Familien vielleicht wegen des Zwanges eine starke Abneigung gegen die Neuankömmlinge hegten, eingepfercht zusammen und arrangierte sich. Mir ist keine große Auseinandersetzung, keine massiven Anstiege von Gewalt oder Verbrechen bekannt, obwohl die Bedingungen so viel schlechter waren als heute. In sämtlichen Messbereichen. Der Gesamtzustand der deutschen Gesellschaft war verheerend. Alle Deutschen waren schwerst traumatisiert und hätten genauso gut brutalisiert sein können, wie heute als Entschuldigung für die männlichen Refugees hervorgebracht wird.

Der Platz, der tatsächliche Wohnraum war durch die totale Zerstörung Deutschland sehr viel kleiner als heute, somit die Möglichkeit für große Konflikte gegeben. Es kamen auch mehr Menschen in ein zerstörtes, demoralisiertes Land und doch gab es keine nennenswerten Probleme.
Wie kommt das? Warum wird dieser gravierende Unterschied vor allem von den Mainstream-Medien nicht ehrlich und ernsthaft beleuchtet, anstatt diese hohlen Phrasen der Deutschen als Einwanderungsgesellschaft zu dreschen und Parallelen zu ziehen, wo es nichts zu ziehen gibt?

Um den Kreis zu schließen, den wir mit dem Artikel zum Flüchtlingsheim geöffnet haben. Es gab damals keine zig Wachschützer für ein einzelnes Flüchtlingsobjekt. Es gab keine täglichen Polizeieinsätze von mehreren Einsatzfahrzeugen, die sicherlich woanders auch gut eingesetzt werden könnten und für den normalen Dienst quasi ausfallen. Und das überall in Deutschland.
Es gab keine jungen Männer im Wehrfähigen Alter, die marodierend durch die Straßen gelaufen sind. Es gab ja kaum noch junge Männer im wehrfähigen Alter.

Argumentationshilfe gegen unverbesserliche Refugee-Welcome Klatscher

Falls euch das nächste Mal jemand weis machen möchte, dass Deutschland im Zweiten Weltkrieg ja schon einmal Ähnliches mit Flüchtlingen geschafft hat, dann könnt ihr ihm gerne diesen Blog Eintrag zeigen und ihm sagen, dass er einen Haufen Scheiße von sich gibt und verbal an der Legitimierung der ethnischen Heterogenisierung mitarbeitet. Meiner Meinung nach ist dies ein Völkermord, der auf niedriger Flamme köchelt, damit keiner der Frösche merkt, wie das Wasser allmählich heißer wird.

Diskussionsgrundlage

Wie alle Blogartikel, die ich über Politik verfassen werde, ist auch dieser eine Einladung zur Debatte, eine Diskussionsgrundlage, die wir gerne in den Kommentaren oder in weiteren Beiträgen in diesem Blog fortführen können. Ich habe nur eine Bitte. Lasst uns zivilisiert bleiben und die jeweils andere Meinung achten, selbst wenn wir nicht damit einverstanden sind.

Links

Der Artikel ist in der Welt erschienen.
Welt Online

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Vielen Dank, ich habe mich dort schon etwas umgesehen und fast alles von den deutschen Tutorials gelesen ;o). Aber ein kleiner reminder kann ja nie schaden.