Gerade hat mich ein Artikel aus der Süddeutschen Zeitung inspiriert, den folgenden Post zu schreiben. Er spricht dabei an, was mir schon seit einer Weile durch den Kopf geht und worüber ich auch schon viel mit Freunden diskutiert habe. Diese Diskussion möchte ich jetzt mich Euch teilen und in den Raum werfen.
(Quelle: Pixabay.com)
Worum geht’s?
Um das konkurrenzlose Erstarken von Megakonzernen wie Amazon, Google und Facebook
Kurz die Fakten im Überblick
Kontrolle der Giganten in Zahlen
Amazon: 65 Prozent Online-Buchhandel
Google: 90 Prozent Suchmaschinenmarkt
Facebook: 75 Prozent der mobilen Kommunikationsdienste
Außerdem haben Google und Facebook Anteil an 90 Prozent der digitalen Werbeerlöse
Eins ist klar: Der wirtschaftliche Wettbewerb ist in Gefahr. Im Artikel wird zu Beginn schon gefragt, wie zuständige Instanzen denn überhaupt etwas gegen das exponentiell erscheinende Wachstum dieser Unternehmen tun kann. Ein großes Problem: Wir wollen das selber gar nicht! Mit dem “Wir” habe ich mich und viele aus meinem Freundeskreis mit einbezogen. Genauer gesagt fällt mir nur eine handvoll Personen ein, die momentan nicht auf Facebook angemeldet sind. Auf Amazon habe ich auch schon bestellt. Zugeben – es ist sehr bequem. Na und wer kann ehrlich behaupten, dass er nicht direkt auf Googles Hauptseite springt, wenn er gerade noch was nachschlagen will?
Warum nutzen wir so gerne die ganz Großen der Wirtschaftswelt? Ganz einfach:
Günstig – Schnell – Bequem
Daraus ergeben sich unter anderem folgende Schwierigkeiten:
- Andere Firmen verlieren an Dynamik und ihren innovativen Handlungsspielraum
- Allgemeine Produktqualität sinkt
- Schlechtere, regionale Job Beschaffung
- Chancen, dass junge Start-Ups in der Wirtschaft Fuß fassen, verringern sich
Was kann dagegen getan werden? Es werden zwei Instrumente aus dem Kartellrecht genannt:
1. Fusionskontrolle: Große Unternehmen können beim Aufkauf kleinerer, potentieller Mitbewerber strenger kontrolliert und gegebenenfalls daran gehindert werden. Die Grenzen sind hierbei allerdings nicht immer klar und deutlich, vor allem wenn die Dienste eines Unternehmens kostenlos angeboten werden. Beispiel: Facebook kauft das kostenlose Whatsapp, das kaum Umsätze hatte. Die Fusionskontrolle konnte nicht eingreifen. Nun hat sich das Gesetz in dieser Hinsicht verschärft.
2. Missbrauchsaufsicht: Marktbeherrschende Firmen werden auf unerlaubte Handlungen kontrolliert. Es geht hier um Strategien, die den allgemeinen Wettbewerb beabsichtigt schwächen. Google wurde beispielsweise mit 2,4 Milliarden Dollar Strafzahlung (Rekord) ermahnt, weil der Konzern eigene Produkte in der Online Suche zuerst angezeigt hat.
(Quelle: Pixabay.com)
Auffallend ist, dass die EU sich in Punkto Wettbewerbsrecht kritischer zeigt, als US-Behörden. Daher erstarken diese Konzerne eben auch vor allem in den Vereinigten Staaten.
Google kennt neben dem gewöhnlichen Online-Verhalten der Nutzer noch 70 Prozent aller Kreditkartengeschäfte.
Jetzt sind wir gerade vom Wettbewerb direkt ins andere Sorgen-Thema Datenschutz gerutscht, aber das Faß wollen wir heute lieber erstmal verschlossen lassen. Ich schreibe diesen Artikel, weil ich die darin aufgeführten Fakten für wissenswert halte, wobei ich davon ausgehe, dass es den meisten aufmerksamen Konsumenten nicht völlig von den Socken haut. Eben: Wir kennen sie alle, wir nutzen sie alle – keine Überraschung. Zahlen bringen mich dann aber doch oft etwas mehr zum Nachdenken. Es ist einfach greifbarer. Jetzt interessiert mich aber wirklich Deine Meinung zum Thema. Kaufst du bei Amazon ein, findest du Alternativen, wie machen wir den Markt wieder unabhängiger?
Zum Schluss möchte ich eine Suchmaschine empfehlen, die ich schon länger kenne und gerade – im Verlauf des -Schreibens – als meine Standard-Suchmaschine eingestellt habe: Mit der Benutzung von Ecosia machen wir sogar etwas für unsere Umwelt – ganz nebenbei.
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PS: Ich gehe wie gesagt auf einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung ein und habe auch das Thema Copyright dazu nachgeschlagen. Sofern ich es richtig verstanden habe, kann ich Inhalt paraphrasieren und Fakten problemlos entnehmen. Falls Ihr mehr darüber wisst und ich gerade etwas Unrechtes gemacht habe, möchte ich mich hiermit dafür entschuldigen. Auf Hinweise freue ich mich und gehe selbstverständlich darauf ein. Das gilt im Übrigen für Kritik im Allgemeinen.
Danke für den Beitrag. Finde ihn sehr interessant. Dass Amazon, Google und Facebook dominant sind, ist ja aber auch nicht neu, sondern ist schon seit Jahren der Fall und seit noch mehr abzusehen und vor 10 Jahren hätte man in Europa viel offensiver mit dem Aufkommen des Internet-Zeitalters umgehen müssen. Es wurde und wird immer noch verteufelt. Die Daten-Autobahnen wurden dem Verkehrsministerium untergeordnet, was eigentlich die beste Persiflage allen Denkens ist.
Vergleicht man, wie Datenschutz-Themen in Deutschland und Europa und in den USA behandelt werden beantwortet das die zweite Dominanz in Sachen Werbemarkt. Kundendaten sind einfach das A und O um Werbung so zu platzieren, dass die für die Marketingstrategen sinnvoll investiert sind. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Datenschutz, aber es ist einfach eine Tatsache, dass dadurch Zukunftschancen einer ganzen Branche für immer und ewig zunichte gemacht worden sind. Jetzt haben eben die Amis die Macht (und bald die Chinesen, denn packt man Unternehmen wie Tencent und Alibaba in den Mix, sehen die drei großen Amis schon gar nicht mehr so groß aus.
Super Beitrag der hoffentlich einige zum Nachdenken bewegt.
Ich persönlich benutze nur DuckDuckGo anstatt Google wegen Privatsphäre und so.
Aber trotzdem bestelle ich häufiger Mal was auf Amazon. Es ist halt einfach praktisch und geht schnell.
Ecosia werde ich mir auf jeden Fall Mal ansehen!