"Dreh die Zeit zurück" 3 Tages Foto-Challenge, Tag 3 (+ Geschichte-Special)

Zusammengerechnet habe ich schon ein Jahr meines Lebens in Griechenland verbracht und habe schon in jungen Jahren einige der bedeutendsten archäologischen Funde der Welt bestaunt.

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Trotzdem interessiere ich mich weniger für das Altertum, als für moderne Geschichte. Wenige Leute kennen die moderne griechische Geschichte, doch ist sie sehr spannend.

Kurz zusammengefasst, aus dem Gedächtnis:

Athen und andere Stadtstädte werden durch das römische Reich annektiert.
Rom und die Kirche spalten sich. Griechenland wird Teil des Oströmischen Reiches Byzantion, mit der Hauptstadt Constantinopel.
Durch Völkerwanderungen kommt es zu Plünderungen. Verschiedene Mächte, so auch die Venezianer bilden Städte.
1453 - Mit der Eroberung Konstantinopels wird Griechenland dem Osmanischen Reich einverleibt, jedoch wird ein Territorium als "das Land der Griechen" gekennzeichnet. Dieses bildet die Grundlage für das moderne Griechenland.
1821 kommt es zur griechischen Revolution. Stück für Stück befreien eigenmächtige christliche, hellenische Patrioten mit der Unterstützung westeuropäischer Mächte Griechenland. Durch die fast 400 Jahre lange Besetzung hat sich das Land kulturell und gesellschaftlich verändert. Werte und Kultur der Antike, wie die Demokratie, sind vergessen, die moderne griechische Kultur und Tradiditon ist weitestgehend von der Antike unabhängig.
Die allierten Westmächte gründen 1830 den griechischen Staat. Otto, ein Prinz aus Bayern wird als Regent nach Griechenland geschickt, die Griechen erkennen ihn an.
Nach der Staatsgründung wird begonnen in Infrastruktur zu investieren, wo bspw. Piräus oder der Kanal von Korinth erbaut werden. Ein moderner Staat entsteht. Es kommt zu mehreren Auseinandersetzungen mit der Türkei, wo um Staatsgebiet und Minderheiten gestritten wird.
1921 beschließt General Attatürk die an der Westküste der modernen Türkei historisch angesiedelten Griechen abzuschieben. Über Nacht müssen hunderttausende Griechen fliehen, die alles Eigentum verlieren. Es kommt zu einem Bevölkerungsaustausch, wo 1,5 Millionen Griechen die Türkei und 400.000 Türken Griechenland verlassen (Kleinasiatische Katastrophe/Mikrasiatiki Katastrophi). Die Auswirkungen sind heute noch spürbar, viele Menschen im Nordosten Griechenlands leiden an Armut.
Metaxas regiert ab 1933 dikatorisch und spricht das symbolische "Nein"/"Oxi" gegen den Durchmarsch Italiens aus. Als Deutschland 1941 einmarschiert, verübt er Selbstmord. Es folgt deutsche Besetzung bis zum Kriegsende.
Es folgt eine lange Zeit des Bürgerkrieges zwischen Rechts und Links.
1967 kommt es zu einem Staatsstreich durch das Militär, angeführt durch Papadopoulos, eine rechte Militärdikatur wird gebildet.
1972 kommt es zum studentischen Aufstand und die Sozialistische Partei übernimmt die Regierung.
Durch die Wirtschafts- und Bankenkrise 2008 wird die Gesellschaft gespalten und radikalisiert. Heute regiert eine "links-rechts-radikale"-Koalition. In Athen kommt es immer wieder zu gewalttätigen Demonstrationen der KKE (Kommounistiko Komma Elladas) und anderer linker und rechter Gruppierungen.

Schreibt in den Kommentaren, ob euch die neuere griechische Geschichte bekannt war. Würde mich sehr interessieren. ^^

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