Die Piraten-Partei hatte da mit ihrer Idee einer „Liquid Democracy“ vor ein paar Jahren einen guten Ansatz.
Bis sie sich wegen Macht-Rangeleien selbst zerlegt hat und deshalb keiner mehr darüber nachdachte.
Ich befürchte, genau das passiert, wenn jeder alles mitbestimmen will und darf ;)
Aber man kann ja nochmal träumen...
Die Piratenpartei war echt ein Trauerspiel, aber genau das passiert immer wenn Macht im spiel ist. Selbst an sich nette und intelligente Leute werden Machtgeil und beginnen sich selber zu zerfleischen.
Naja... mir ginge es genau darum, dass Macht auf alle verteilt wird, WEIL jeder mitbestimmen darf, soweit es geht. Was an Liquid Democracy nicht funktioniert hat, war ja, dass die nur innerhalb einer Partei stattfand. Und sich Macht da leicht bündeln kann. Ich stell mir diese Bündelung von Macht eben genau mit „das ganze Volk bestimmt“ sehr viel schwieriger vor. Ich stell mir das auch mehr als einen fortschreitenden Prozess vor, das Staatswesen nicht schnell zu zerstören, sondern nach und nach immer überflüssiger zu machen. Es könnte bei Volksentscheiden losgehen und dann immer mehr werden. Je nachdem, wie gut das technologisch funktioniert. Vielleicht kommt es ja sogar automatisch dahin. Wir bräuchten aber wohl erstmal Politiker, die die Idee verbreiten?
Dass Volksentscheide immer die "optimalsten" Ergebnisse hervorbringen sieht man ja z.B. an den Youtube Trends oder der NoBillag-Abstimmung in der Schweiz ;) Schwarm-Intelligenz! ... und alle machen mit
Da muss ich Dir leider Recht geben... diese kollektive Intelligenz des kleinsten gemeinsamen Nenners. Ich habe vor kurzem mit meiner Tochter mal wieder „Men in Black“ geguckt. Da gab es den Spruch: „Ein Mensch ist intelligent, aber ein Haufen Menschen sind dumme hysterische gefährliche Tiere“... der ist hängengeblieben. Irgendwo unverständlich. Wie kommt das? Eine menschliche Tendenz, dazugehören zu wollen und deshalb den lautesten Schreihälsen hinterherzurennen? Oder sich im Supermarkt freiwillig an der längsten Schlange anstellen... fast müsste man zu der Erkenntnis kommen, die Menschheit ist noch gar nicht reif für die Blockchain.
Das große Problem bei Basisdemokratie und Volksentscheiden ist, dass alles breit diskutiert wird, und gar nichts mehr voran geht...
Aber es wär ja schon mal ne Verbesserung, wenn jeder über seine eigenen Angegenheiten selbst entscheiden dürfte :). Da stellt einem der Staat ja schon oft ein Bein, und meistens vollkommen unnötig. Beschäftigt euch mal mit Libertarismus ;) Die Idee geht soweit, dass man gar keinen Staat und gar keine Politiker mehr braucht. Beruht alles auf Freiwilligkeit und Selbstbestimmung, man darf nur niemandem schaden.
Libertarismus ist in meinen Augen eine anarchistische Strömung. Generell mag ich die Idee der Anarchie. Halte sie aber im Prinzip nicht für umsetzbar. Oder erst in sehr langer Zeit. Libertarismus... Mir gefällt daran die starke Betonung des Eigentumsaspektes nicht. Mir geht es zu sehr ums Geld dabei. Ich find einen Gemeinschaftsaspekt wichtiger als das persönliche Eigentum.