Die Ursprünge des Faschismus
Ideologien sind schwierige Themen, ob man darüber redet oder schreibt, es handelt sich um Ideen, Gedanken, Weltanschauungen, welche durch stetiges Weiterdenken in den Köpfen der folgenden Generationen und dem Wandel des Lebens an sich weit variieren können. Umso wichtiger ist deshalb eine neutrale Sicht aus den Augen der Zeit und der Lebensumstände dieser Ideen. Die Geschichte des Faschismus ist keine Deutsche Geschichte, es handelte sich hierbei um ein globales Phänomen das sich nach den Wirren des 1. Weltkrieges von Italien aus in der ganzen Welt verbreitete. Dieses Phänomen wurde quasi durch die Politik der Monarchien und die Industrialisierung die den reichen Großgrundbesitzern in die Tasche spielten herbeigerufen. Einer der führenden Intellektuellen Frankreichs in den 30er Jahren, Pierre Drieu la Rochelle sagte einmal:"Die tiefgreifendste Definition des Faschismus ist diese, es ist die politische Bewegung die sich am offensten, am radikalsten hinbegibt zur großen Revolution in den Gewohnheiten, der Wiederherstellung der körperlichen Gesundheit, Würde, Fülle, sich hinbegibt zum Schutz der Menschen gegen die große Stadt und die Maschine."
Er wuchs in einem katholischen Umfeld auf, war aber schon mit 14 überzeugter Atheist. Man sagt das ihm dabei Friedrich Nietzsche als Vorbild galt.
Es geht hierbei um das Modell, in der Praxis gelten viele Regime oft schnell als "faschistisch". Richtig wäre hier "faschistoid", das Absurde an der Komplexität der ganzen Angelegenheit erkennen wir wenn wir die Sowjetunion unter Stalin ansehen, die offenkundig kommunistisch war, doch unter Stalin viele faschistische Züge aufwies. Auch in linksextremen Regimen gab es viele große Führerkulte. Vielleicht könnte man wirklich sagen, Stalin war ein Faschist?
Es gibt sehr viele Theorien zum Faschismus, im Faschismus, und darum. Viele alte, und mittlerweile auch einige neue. Die Faschismustheorie ist eine sehr dynamische, es fällt leicht, etwas als faschistisch zu bezeichnen, aber viel schwerer es wirklich zu beschreiben. Es gibt den Führerkult, der groß mitten im Raum steht, darum viel Militär, von dem der Führer meist auch selbst ein Teil ist. Es gibt die "Bewegung" welche allgemein als klassenübergreifend gilt und meist männlich, bürgerliche Züge trägt. Der Faschismus richtet sich sowohl gegen die Gesellschaften, wie auch die großen Banken. Der Führer steht im Mittelpunkt, also auch der Staat. Dieser ist der zentrale Bestandteil des gemeinsamen Lebens. Kunst und Kultur spielen im Staat häufig eine große Rolle, häufiger noch streng zensiert oder kontrolliert. Schönheit wird besonders inszeniert, Stärke wird demonstriert.
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--montyty--
Ein schöner Text. Doch was ist nun "Faschismus"? Welche Voraussetzungen sind dafür notwendig um einen Faschismus zu praktizieren? Letztendlich ist es ein inhaltsloser politischer Kampfbegriff. Der Interpretation sind dabei keine Grenzen gesetzt. Es ist wie mit allen -ismen Vorsicht geboten. Wenn man heute 100 verschiedene Menschen, oder Fachgelehrte nach diesem Begriff befragt, erhält man 110 verschiedene Ansichten. Es ist durchaus amüsant mit diesem Begriff zu spielen. Wenn man heute behauptet, dass die heute gelebte Demokratie das Gegengewicht zum Faschismus sei, irrt man gewaltig. Denn beide gelebten Begrifflichkeiten sind Herrschaftskonstrukte die eine Obrigkeit und Untertanen Spiel praktizieren. Das gleiche Verwirrspiel findet im Begriff "Anarchie" statt.
Mit dieser Überschrift, bzw. mit diesem Thema könnte man so viele Seiten füllen, eben aufgrund der vielen verschiedenen Ansichten zu dem Thema, dass ich mich dazu entschlossen habe, den Faschismus in den folgenden "Polit-Talk" Teilen aus verschiedenen aus verschiedenen Zeiten und Blickwinkeln zu beleuchten :)