Mit deiner Beteiligung an Wahlen beauftragst du Politiker damit, andere zu beherrschen, d.h. ihnen Gewalt anzudrohen und anzutun. Würdest du das, womit du andere beauftragst, den Opfern auch selbst von Angesicht zu Angesicht, in eigenem Namen antun und dadurch die volle persönliche Verantwortung für das, was du durch deine Wahlbeteiligung tust, übernehmen?
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Beherrschen, Gewalt androhen und anzutun...
Ich sehe es anders und bin froh, dass ich wählen darf. Meine Eltern/Familie hat über 30 Jahre Krieg mitgemacht. Persönlichkeitsrechte, Recht und Ordnung haben sie nicht erfahren dürfen. Allein aus diesen Gründen bin ich froh hier wählen zu dürfen und sehe es als meine Pflicht an.
Menschen ziehen dafür in den Krieg und wir spucken drauf? Nein!
Die ganze Welt beneidet Deutschland dafür, was es nach den 2. Weltkrieg auf die Beine gestellt hat und uns bleibt nichts anderes übrig als den ganzen Tag zu meckern und zu schimpfen.
Läuft hier alles richtig? Nein! Es geht immer besser und wir streben es an... dennoch ist Deutschland eine Demokratie. Nicht zu wählen ist für mich keine Option.
Würde ich das nicht so sehen, hätte meine Familie in Sachen Integration was falsch gemacht.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich ich bin in diesem Land geboren zu sein und das Recht habe. Denn es gibt genug Alternativen, die mich nicht reizen, wie Nord Korea, Somalia, Sudan, Kongo, Angola, Syrien und und und...
First world problems...
Deine Ansichten in Ehren - sie ändern an o.g. Sachverhalt nichts. Wie darf ich deine Antwort auf meine Frage interpretieren? Als "ja" oder als "nein" oder als "ich weiche dieser Frage aus, weil ich nicht darauf antworten will, da eine Antwort mich in Widersprüche verwickelt"?
Ich dachte, dass meine Antwort recht klar ist, da ich an die Demokratie und das ganze System in Deutschland glaube. (Wir reden doch gerade über Deutschland, oder?) Wenn es meine Aufgabe und Position in dem System ist: Ja
Ok, danke für die Antwort - normalerweise bekomme ich auf diese Frage keine klare Antwort, deshalb allein schon deswegen großer Respekt. Die Antwort lautet zusammengefasst:
"Ja, ich würde das, womit ich andere beauftrage, den Opfern auch selbst von Angesicht zu Angesicht, in eigenem Namen antun und dadurch die volle persönliche Verantwortung für das, was ich durch meine Wahlbeteiligung tue, übernehmen."
Angenommen, ich entscheide selbst, wo und wie mein Kind Bildung erhält und nehme es aus der Schule, weil ich feststelle, dass es z.B. in selbstorganisierten Kleingruppen sehr viel besser und schneller lernt, als in der Schule, wo es, weil es nicht schulgeeignet ist, erheblich leidet.
Das deutsche "Demokratiesystem" würde mich dafür bestrafen. Mit Bußgeld, Entzug des Sorgerechts, Entführung und Gefangennahme meines Kindes, meiner Inhaftierung und bei Gegenwehr mit Verletzung und im Äußersten sogar Tötung. Das ist alles so in den einschlägigen Gesetzen niedergeschrieben und festgelegt.
Wenn du wirklich das meinst, was du sagst, hättest du keinerlei Probleme damit, mir alles das auch persönlich anzutun, obwohl ich nur das Beste für mein Kind will und auch danach handele. Ist das so richtig?
P.S.: Bitte nimm das alles nicht persönlich - es geht mir nur darum, argumentativ zu begründen, warum die Beteiligung an Wahlen und die Unterstützung von Herrschaft moralisch falsch ist und im Widerspruch zu dem steht, was die Wähler eigentlich damit bezwecken wollen. Es dient also ausdrücklich nicht dazu, andere einfach runterzumachen. Ich habe großen Respekt vor Menschen, die dazu bereit sind, das, woran sie glauben, offen mit anderen zu diskutieren und ich hoffe, du kommst damit klar, wenn jemand sachlich hinterfragt und widerlegt, was selbstverständlich zu sein scheint. Umgekehrt bin ich auch dankbar, wenn meine Argumente auf den Prüfstand gestellt werden.
Du bist ein Anarchist? Sieht mir stark danach aus. Keine Wertung, nur eine "Feststellung".
Ich bin ein Mensch, der gegen Gewalt gegen Menschen ist, die niemandem etwas getan haben. Nenne das wie du willst. Meinetwegen "Anarchist" oder "Kartoffelpuffer" oder "Jägerschnitzel".