Deutschland zahlt immer mehr Kindergeld ins Ausland – 2017 allein 343 Millionen Euro, zehn Mal mehr als noch 2010 mit 35,8 Millionen Euro. Doch warum tun wir das eigentlich?
Hintergrund ist das geltende Recht der Europäischen Union. Demnach haben EU-Ausländer für die Dauer ihres Arbeitsaufenthalts in Deutschland Anspruch auf Kindergeld – selbst dann, wenn der Nachwuchs in einem anderen Land lebt.
► Heißt im Klartext: Arbeitet ein Elternteil in Deutschland und zahlt hier Steuern greift der Anspruch.
Vorstöße der Bundesregierung, daran etwas zu ändern, scheiterte bislang an der EU-Kommission.
Der damalige Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte vor einem Jahr einen Gesetzentwurf vorgelegt, wonach das Kindergeld für EU-Ausländer an das Niveau des Heimatlandes angepasst werden sollte, wenn ihre Kinder dort leben.
Warum kommt die Debatte jetzt wieder auf?
Die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ hatten heute unter Berufung auf Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit aus einer Kleinen Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion berichtet, dass im Jahr 2017 rund 343 Millionen Euro Kindergeld an Konten im Ausland gezahlt worden sind – seit 2010 hat sich diese Summe fast verzehnfacht.
Im Dezember 2010 wurde dem Bericht zufolge für 61 615 ausländische Kinder, die nicht in Deutschland leben, Kindergeld gezahlt. Im Dezember 2017 waren es bereits 215 499 Kinder.
Die meisten lebten in Polen (103 000 Kinder), Kroatien (17 000 Kinder) und Rumänien (17 000 Kinder), heißt es in dem Bericht. Außerdem erhielten knapp 34 000 im Ausland lebende deutsche Kinder die Leistungen.
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