Erste, einzige und letzte? Jeder kennt das Phänomen einer Person, die den Raum betritt – alles verstummt. Und zeitlupenartig werden Köpfe verdreht. Atittude, Überzeugungskraft und Charisma. Nun, ist das hollywoodreife Szenario der Person, dem Look oder beidem zuzuschreiben? Was löst diesen Wow-Effekt aus?
Vor einiger Zeit fragte mich eine teure Freundin auf unserem ersten Sightseeing-Trip nach Amsterdam, weshalb ich scheinbar hübsche Dinge und Menschen mit meinen Blicken verschlinge, schwärme und dessen Erscheinungen komplett verfalle. Meine Antwort lautete: Wer nicht interessiert ist, kann niemals interessant sein. – Ziemlich schlagfertig, na? Zugegebenerweise ist die schnelle Antwort aber von der Geschäftsfrau Iris Apfel geklaut. 😉
«Bist du glücklich?» fragte ich.
«Bezüglich was?» entgegnete sie.
«Mit wem du bist, und was du nach aussen verkörperst?»
«Ich denke schon, aber warum?» fragte sie.
«Ja dann hör mal…», sagte ich.
Attitude, Style und Selbstwertgefühl
Ist es nicht einfach nur unglaublich interessant, was die äussere Erscheinung über einen Menschen verrät? Besonders die Message derjenigen, die aus dem Rahmen fallen? Die, die nicht im Mainstream getarnt sind? Wie ein offenes Tagebuch. Mit einem neuen Stofffetzen oder einem frecheren Haarschnitt kann man komplett neue Identitäten schaffen.
Aber wozu können wir das nutzen und weshalb verspüren wir den Drang nach optischer Veränderung? – Um unseren charakteristischen Look zu finden natürlich. Und zwar unseren ganz eigenen: Der unsere innere Veränderung wiederspiegelt. Dies soll nicht heissen, dass ein unzufrieden wirkender Mensch, der mit dem linken Bein aus dem Bett gestiegen ist, nicht das Händchen für Stil haben kann.
Wenn wir jedoch vom Menschen als Ganzes sprechen, sollte man seine Persönlichkeit ohne zu zögern ins Rampenlicht stellen können. Dabei spielt es keine Rolle, wie der Körper geformt ist, oder welche Farben einem gegeben wurden. Wenn man sich wohl in seiner Haut fühlt, sollte man das auch der ganzen Welt stolz zeigen können. Wenn das nicht der Fall ist, sollte man keine Zeit verlieren und dort anpacken, wo es einem an Zufriedenheit mangelt.
Nimm deinen persönlichen Ausdruck in die Hand!
Im persönlichen Stil geht es darum, eigene Werte oder Interessen zu verkörpern. Dabei ist es wichtig, einfach wiedermal einen Blick in den Spiegel zu werfen und sich die Zeit zu nehmen, sich der stillen Frage «Wer bin ich?» zu widmen und nicht demjenigen nachzueifern, der man gerne sein möchte.
A big part of who I am, is who I’m not.
(Autor unbekannt)
Wir sind Individuen, auf allen Ebenen mit verschiedenen Talenten ausgestattet. Ist das nicht wunderbar? Nichts und niemandem steht es frei, in einer so farbigen, vielseitigen Welt den Richtig-oder-Falsch-Stempel zur Hand zu nehmen. Eine arrogante Attitude ist oft auch blosses Image. Unnahbar ist immer wieder anziehend. Das beste Beispiel ist Donatella Versace, die bei einem vergangenen Interview auf die Frage «Was macht Ihre Marke so aussergewöhnlich?» ganz keck mit «ich natürlich» geantwortet hat. Sie strahlt einfach Selbstvertrauen aus.
Ob sympathisch oder nicht ist offensichtlich Geschmackssache. Nur weil man für die Art eines Menschen nicht empfänglich ist, muss man deswegen trotzdem eine gewisse Toleranz walten lassen, gerade wenn man sich das selber wünscht. Überleg es dir: Hast du kürzlich in deinem Umfeld solche vernichtenden Urteile gefällt? Ich schon. Ist doch irgendwie menschlich, oder nicht?
Der NEN-Blog versteht sich als Sprachrohr für Leute aus der Region Zentralschweiz, die gerne schreiben und Lust haben Ihre Meinung mit einem grösseren Publikum zu teilen. Wir publizieren alle Texte zusätzlich zu Steemit auch noch auf unserer Website.