Ein gutes und wichtiges Thema: Was D angeht, so habe ich das Gefühl, dass gesamtgesellschaflich gesehen mittlerweile derjenige sich als erfolgreich bezeichnen kann, der es schafft bei den aktuellen Problemen nicht durchzudrehen oder gar an einem Burnout zu "erkranken".
Beispiel Schule: Das Lehramtsstudium ist so angelegt, dass gute theoretische Pädagogen mit 22-24 Jahren in schulische Systeme kommen, die diese beinahe Lebenserfahrungslosen vollkommen überfordern. Konsequenterweise leidet die Kreativität derjenigen - zusätzlich limitiert durch politische Vorgaben -, die eigentlich auf die Schülerschaft abfärben sollte, so dass alsbald der Unterricht fad wird, die Schüler motivationslos, trotz dem Gepushe aus dem Elternhaus, bis die Lehrer vollends stagnieren und nur noch 0815-Unterricht machen. Dass dann kleinste Probleme jene auf den Burnout zubewegen, ist jedem ersichtlich.
Das o.g. Bild findet sich in sehr vielen, wenn nicht sogar in den meisten Berufsgruppen. Fragt man diejenigen nach ihrem "Erfolgsgefühl", so bejahen die Antworten oft den Erfolg. Dieser wird durch die gesellschaftliche Vorgabe nach Abschluss und Berufsauswahl vorgegeben und von den meisten ohne zu hinterfragen adaptiert.
Geht es um die Frage des Glücks bzw. des Glücklichseins, so fallen die Antworten eher gegenteilig aus. Und es stellt sich die Frage, wie man denn erfolgreich sein kann ohne glücklich zu sein. Sind das nicht zwei Dinge, die miteinander korrelieren (müssen)?
Ich sehe das so: Ich bin erfolgreich, sofern ich mich erfolgreich und gleichzeitig glücklich fühle. Ob ich mich dabei in einem festen Arbeitsverhältnis befinde oder als digitaler Nomade durch die Welt düse, spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist nur, jetzt rein subjektiv, dass ich meine Position ohne Umstände und jederzeit verlagern können muss, wenn einer der beiden oben genannten Zustände plötzlich aus welchen Gründen auch immer nicht mehr dem entspricht, was ich mir darunter vorstelle. Habe ich die Option einen schnellen Switch vorzunehmen, sprich, bin ich frei Entscheidungen zu treffen, ohne meine Existenz zu gefährden, so kann ich mein Zusammenspiel aus Erfolgreichsein und Glücklichsein immer kontrolliert variieren.
Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich. Mir raucht die Birne nach dem poertry-slam Beitrag immer noch :)
Ahoi in die Runde
Ich denke, du hast dich sogar ausgesprochen gut ausgedrückt! :)
Allein das Gefühl, bei Bedarf über reale Optionen zu verfügen, trägt zum Freiheitsempfinden bei ...
Ansonsten hast du etwas Trauriges schön beschrieben ... und wie du sagst gilt das inzwischen fast für die gesamte Arbeitselt in diesem Land, egal wohin man blickt ...