Das schöne Herz
Schön ist,
was selten ist,
was also ist ein schönes Herz,
oder ist alles nur ein Scherz,
ist ein Herzlein also schön,
das nie eine Narbe hat gesehn,
dass nie gefühlt den Schmerz,
ist dies wirklich dann ein Herz,
ist den selten solches heut,
wo sich vieles vor dem Hedonismus beugt.
Die Verletzung wird gescheut,
und mit Verletzung mein ich nicht,
Kratzer, Schnitte,
und dergleichen Mist,
ich sprech von Wunden die ans Eingemachte gehn,
die Verzweiflung, Schock und Grauen ham gesehn,
die dich bis ins Marck erschüttern,
und die Seele leicht verbittern.
Nein,
solch ein Herz ist nicht von Schönheit schwer,
den es brennt wie Lucifer,
brennt,
verbrennt das Herz zu Asche gar,
nichts bleibt was einmal war.
So denke ich bei mir,
was ist dann ein schönes Herzlein hier,
ists eines das ist strahlend schön,
fürs Auge, gar angenehm,
oder doch ein Herz aus Stein,
oder sollt es mächtig sein,
derlei dachte ich bei mir und sah,
besah,
ob dergleichen Segen sei,
oder doch Gefahr.
Denn,
meine innre Stimme mahnte mich sogleich,
nicht einfach zu verdammen,
das äußere Geleit,
alles was im Innren schön,
strahlt ja auch nach außen hin ganz angenehm.
Wo sichs heute trotzdem spießt,
das eine nicht zwingend auf das andre schließt,
ist die Kunst das Außen zu drapieren,
aus Angst mann möcht sich leicht genieren.
Was also könnt es andres sein,
was macht ein schönes Herz so fein,
wie wäre es,
wäre es berühmt,
sein Loblied schallt gar vielgerühmt,
wo können viele sich nur irren,
wo Geist und Wissen sich zusammen finden,
muss doch diese Herz etwas getan haben,
das man es lobt,
so ohne zagen.
Doch sollen 3-4 Bühnentaten,
ein ansonsten schmachvoll Leben wohlgeraten,
gleichwohl,
es gibt tatsächlich solche Arten,
doch sind sie spärlich gesät in allen Sparten,
gäbs Helden, Heilige in Hollywood zu Hauf,
wahrlich,
die Welt, sie nähme einen anderen Verlauf.
Wie bei dem Äußren täiuscht uns dann,
des Ruhmes süßer Wohlgesang,
Ruhm und Äußres sind gar fein,
wenn ein Herz kann sprechen, sie sind mein,
doch reichts nicht hin um zu gewähren,
ein Herz als wahrlich schön dann zu verehren.
Mit dem reichen Herzen ist es ebenso,
und auch Erfolg der macht nicht dauernd froh,
selbst wenns von Wissen und Erfahrung überquellt,
so ist ihm das Prädikat ´schön´ nicht zugestellt.
Gibt noch vieles anderes das sei ein Muss,
und macht doch viel Verdruss,
da wär die Stärke auch dabei,
da bildet sich so mancher etwas ein,
das ein starkes wär ein schönes herz,
auch das kalte Herz, welches tut als wäre es aus Erz,
das so tut als würd es drüber stehn,
und ist als ignorant nur anzusehen.
Doch ich versteh die Sache so,
zu unsrem Wesen gehören all die Qualitäten doch dazu,
Wunde wie Schönheit sind dem Herzen nicht Tabu,
natürlich mag der eine dies, der andre das mehr präferieren,
doch eins allein führt nicht zum jubilieren,
den für alles schlägt einmal die rechte Zeit,
jede Sach, für etwas ist geweiht.
So würd ich also sagen,
ein schönes Herz das muss es wagen,
wagen,
stehts es selbst zu sein,
und am Dasein,
wachsen und gedeihn.
Lg
Da hast Du einen echten Quantensprung hingelegt. Dein bestes Gedicht aus meiner Sicht, von denen, die ich hier las! Wirklich sehr gut!!
Vielen Dank! (Du siehst mich für das Kompliment verbeugen)
Aber ja . Es ist gut gelungen. War auch ein ganzes Stück Arbeit. Ich denke Zeit-lassen ist der Schlüssel ( und so eine Aussage von jemanden der ziemlich ungedukldig ist :))
Lg
Ja, hier merke ich wirklich, dass Du Dir jedes Wort gut überlegt hat und ich glaube Dir, dass es nicht in 15 Minuten geschrieben wurde. Gute Dichter sterben eben nie aus! :-)
Ein sehr schönes Gedicht hast du geschrieben,
welches auch zum Nachdenken anregt.
Danke für deine Worte.
Viele Grüße.
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