Viele von uns kennen es noch:
Mit 12 Jahren zwei Trainingseinheiten pro Woche. Einigen wird es wohl mit 16 Jahren auf die Nerven gegangen sein und man lies sich abmelden, andere wiederum führen ihren Sport bis in die Altherrenmannschaft aus.
Doch was (hat) bringt dir der Sportverein (gebracht)?
Hier muss man im wesentlichen zwischen Einzel- und Teamsport unterscheiden. Sofern die Einzelsportart im Training mit anderen Athleten, im selben Alter/Leistungsniveau, ausgeführt wird, überschneiden sich folgende Punkte:
- Teamgeist/Fähigkeit - Die Sportler helfen sich gegenseitig bei der Ausführung einer Übung (z.B. Bankdrücken) oder üben sie zusammen aus (z.B. Fußball).
- Akzeptanz - Man lernt Personen zu akzeptieren und sich ihnen gegenüber mit Respekt zu verhalten, obwohl man sie nicht ausstehen kann.
- Einschätzung - Der betroffene Sportler lernt, während er an seine Grenzen geht, wie stark er selbst und das Gegenüber oder der Mitstreiter ist.
- Sportlichkeit - So ziemlich jeder Sport beansprucht die Muskulatur und treibt den Stoffwechsel an, was unserer Gesundheit nur zu gute kommt.
- Entlastung - Sport und Konversationen in einem vertraulichem Umfeld bieten die Möglichkeit eine Pause vom Stress und dem grauen Alltag wahrzunehmen.
- Fairness - Die Sportler lernen mit Niederschlägen oder Misserfolgen umzugehen, was ihre Persönlichkeit und den Charakter stärkt
Einzelsport und Mannschaftssport weisen noch einige unterschiedliche Vorzüge auf, welche aber den Rahmen sprängen und das eigentliche Thema verfehlen würden.
Sportvereine und ihre Ursprünge
Sportvereine oder Clubs sind eine Menschengeschichtlich gesehene neue Erfindung. Vor allem in der Zeit um 1848 wurden Sportvereine gegründet. Die Menschen entzogen sich der Verrohung (Massenverelendung), Arbeitsschichten die nicht selten 10-12 Stunden dauern konnten und vor allem der Zensur. In den "Karlsbaderbeschlüssen" und am "Wiener Kongress" wurden vorher die Freiheit der Rede und der Schrift, im Sinne einer Restauration der Zustände vor Napoleons Feldzügen, zensiert und unter Strafe gestellt. Die Menschen suchten in Sportvereinen zurück und führten dort ihre Politisierung durch, was nicht selten in politischer Eigenaktivität resultierte.
Doch sehen wir mal in die jüngere Geschichte:
Nachdem die SED die Grenzen der DDR schloss und begann in Berlin eine Mauer zu bauen, konnten die Menschen dem Regime nicht mehr entkommen. Die durch das MfS (Ministerium für Staatssicherheit - "Stasi") geförderte Denunzierung bewegte viele Menschen zu einem Rückzug ins Private. Neben den beliebten "Datschen" (Schrebergärten) waren auch Sportvereine populär. Hier wagte man in vertraulichem Umfeld den Versuch eines fröhlichen Lebens.
Und wie sieht es heute aus?
Viele der jüngeren Menschen sind nicht selbst in einem Verein aktiv gewesen und sehen daher keine Notwendigkeit ihre Kinder dazu zu bewegen. Doch Bürojobs und andere Berufe bei denen man viel sitzen muss, sind nicht gerade förderlich für den Körper. Eine regelmäßige sportliche Aktivität wird schon fast Pflicht. Für Kinder ist die sportliche Aktivität aber noch viel wichtiger. Viele Kinder werden durch stundenlange TV, Handy, Konsole oder Tablett Nutzung nicht nur süchtig nach weiterer Aktivität. Sie verlernen auch den richtigen oder normalen Kontakt zu anderen Individuen ihrer Gesellschaft. Während dem Sport tun sie also Gutes für ihren Körper, üben sich in sozialem Kontakt und Aufbau einer intakten Teamstruktur, Respekt vor dem Trainer oder Betreuer und bekommen eine geliebte Abwechslung zu dem Alltagstrott und TV-Schrott.
Fazit
Sportvereine sind auch heute noch eine Art Rückzugsort, nur entzieht man sich keinem Regime oder Unterdrücker sondern der täglich steigenden Dekadenz, Asozialisierung und dem Medien-Wahn. Auf der Aktivität unserer Sprösslinge sollte die Priorität liegen und vielleicht steckt das die Eltern ja auch an.
Im Sportverein oder mit Kopfhörer im Wald, Sport ist und bleibt essentiell für eine gesunde und starke Gesellschaft,