Ja, man muss zugeben: Die Bundeswehr macht einfach keine guten Schlagzeilen. Entweder sollen Kitas in Kasernen gebaut werden, dann schießt das Gewehr auf alles außer das Ziel, Hubschrauber die nicht fliegen können, Druckluftwaffen in Kasernen wenn echte Waffen nicht ausreichen, Neo-Nazis und erniedrigende Aufnahmerituale
Wozu dann also für eine Wehrpflicht einsetzen? Intelligente Menschen halten die Idee kriegerischer Auseinandersetzungen schon für dämlich. Selbst Waffennarren müssen bei diesen Schlagzeilen zugeben: Eine Armee hätte man sich anders vorgestellt. Und an der momentanen Bundeswehr wird sich in Zukunft wohl ,ohne steigenden Wehretat, erstmal nichts verändern.
Die Wehrpflicht beschafft uns nicht wirklich eine bessere Verteidigungsposition und die Bundeswehr wird wohl trotzdem ein Tropfen auf den heißen Stein der Supermächte bleiben. Wir brauchen sie aus einem anderen Grund: Der Pflegemangel! Wie schon erwähnt würden sich die wenigsten nicht gegen eine Einziehung aussprechen. Als Ausgleich zur Wehrpflicht gab es was? Genau den Sozialdienst! Alle müssen einsehen das System der "Freiwilligen Sozialen Jahre" funktioniert nicht annähernd so gut wie das System der Wehrpflicht und dem Sozialdienst. Sozialdienstler sind keine ausgebildeten Fachkräfte und können diese auch nicht ersetzen. Aber sie können den Pflegern zu arbeiten, d.h. man benötigt für das Füttern oder beschäftigen von Senioren oder Behinderten keine Fachkraft. Ein Brettspiel kann jeder mitspielen, auch ohne Ausbildung! Die Pfleger werden also entlastet und können sich auf die Felder konzentrieren aus die sie wirklich ausgebildet worden sind.
Nebenbei könnte man auch direkt eine Art "Wohlfahrtsarbeit" betreiben, als eine dritte Auswahlmöglichkeit. Veraltete Straßen, Transportwege, Abwassersysteme und überlastete Strom- und Internetleitungen bedürfen einer Verbesserung oder eines Ausbaus. Auch hier sollen die Fachkräfte nicht ersetzt werden! Löcher graben, Äste und Müll fortschaffen oder ähnliches kann jeder! Aber die Arbeiter werden auch hier entlastet, was zu einer Beschleunigung des Arbeitsprozesses führt.
Im Juli 2011 trat das Aussetzen der Wehrpflicht in Kraft. Sie ist nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt. Das bedeutet, dass im Kriegsfalle jeder deutscher wieder eingezogen werden kann. Doch wozu die Wehrpflicht aussetzen? Wir brauchen die Wehrpflicht, nicht nur für eine funktionierende Bundeswehr, wir brauchen sie für ein funktionierendes Sozialsystem. Schon 7 Jahre später sind die Folgen abzusehen, Spätfolgen lassen sich nur erahnen.
Außerdem kann man bei der heutigen Jugend stark davon ausgehen, das der "coole" Teil in die Bundeswehr eintreten würde. Dort könnte ihnen die Degeneration ausgetrieben werden und sie werden auf den Boden zurückgeholt. Die anderen würden, meist zum ersten Mal in ihrem Leben, wirkliches Leid mit ihren eigenen Augen sehen. Und erst wenn man Leid kennt, es gesehen hat und verstehen kann, erst dann wird man sich der Kostbarkeit seines Lebens bewusst. Die Idee der " Wohlfahrtsarbeit" würde den meisten eine körperlich anstrengende Arbeit zeigen, dass der Bürojob vielleicht doch gütig ist. Generell würde ich mir einen Anstieg des Respektes untereinander und ein besseres Verhalten erhoffen.
Abschließend möchte ich John F. Kennedy zitieren: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst.“ Oder Paraphrasiert: Jeder von uns hat Rechte und Pflichten in diesem Land. Mit der Ausführung der Pflichten, kann man sich die Rechte erarbeiten. Sein Land verteidigen zu können ist eine Pflicht die jeder deutsche Staatsbürger ernst nehmen sollte und wenn nicht ist es die Hilfe, die wir leisten können.
In der Aussetzung der Wehrpflicht sehe ich für die Zukunft absolut keinen Sinn. Doch was ist eure Meinung dazu? Ein Jahr früher im Arbeitsmarkt könnte ja auch die Wirtschaft stärken.. Bin gespannt!
Grüße :)