Danke für den Kommentar und das Lob! Ich schätze das sehr. Aber ich sehe auch die Notwendigkeit, wirklich auf die Qualität zu achten, wenn man ein seriöses Angebot schaffen will, von dem die Leser profitieren können.
Zunächst kann ich sagen, dass der Artikel vor allem als Medienkritik gedacht war. Es ging natürlich nicht ohne Einbezug der Petition, aber es ging in erster Linie darum, die Art der Rhetorik in der betreffenden Sendung zu zeigen. Ich meine, irgendwelche Ein- oder Wenigzeiler-Kommentare mit den adjektiven unsäglich, unerträglich oder skandalös sind rasch geschrieben, zeigen dann aber trotzdem nicht, worin genau der Stein des Anstosses bestand. Deswegen wählte ich auch die Rubrik Medien, wobei mir bekannt ist, dass die Themen bei mir meist ziemlich flüssig ineinander übergehen.
In der Hälfte des Kommentars habe ich mich wirklich amüsiert. Das Grundgesetz als polemische Sekundärliteratur, das wird bestimmt allen selbstüberzogenen (ja, von mir bewusst so geschrieben) Juristen gefallen...
Den Grund für die mediale Aktivität in dieser Sache sehe ich vor allem darin, dass gemerkt wird, dass die Bereiche, die von den Medien nicht mehr wirklich kontrolliert werden, etwas gar schnell gewachsen sind und möglicherweise aus dem Ruder zu laufen drohen. Mit Beiträgen wie dem hier präsentierten wird man aber nicht unbedingt als Teil der Lösung wahrgenommen.
Witzig ist auch, dass du das Wort Drudel erwähnt hast. Dieses habe ich schon seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr gehört, obwohl ich diese Bilderrätsel in Kindheit und Jugend jeweils in einem Magazin gesehen habe und es stets witzig war, nach den eigenen Überlegungen zu lesen, was sich der Zeichner ausgedacht hatte.
Herzlichen Dank für die Würdigung meines Kommentares mit großzügiger und gewohnt wohlüberlegter Antwort, lieber, aufmerksamer @saamychristen.
Dein Ding mit der Medienkritik steht außer Frage. Meine Intension wurde wohl etwas holprig und unverständlich vorgetragen.
Ich wollte darauf hinzuweisen, wie sinnlos es ist, sowohl die Medien zu kritisieren, als auch andere Gruppen, die sich über eine Ursache streitend in den Haaren liegen, die vollkommen korrekt war. Wer im Anschluss über Was da herum kläfft, das ist die „Sekundärliteratur“. Auf der einen Seite reines Business, ein Problem aufzublasen, wo keins ist. Auf der anderen Seite herrscht geile Erregung der mitteilungsfreudigen Meute. Die Ursachen und ihre Folgen verstehen wir doch. Dass Xenophobie um sich greift, war eigentlich vorauszusehen. Die Ursachen nicht anzugehen, war das eigentliche Verbrechen und letztendlich der Bruch mit der Verfassung, worüber wir reden müssen. Als konstituierter Bürger tut man alles dafür, der Vernunft den Weg zu bereiten. Egal, wo man gerade steht. Wenn das jeder bis zur letzten Konsequenz beherzigt, kann nur Vernunft einkehren.
Genau an der Stelle begehen auch die Öffentlich Rechtlichen ihren Verfassungsbruch. Wenn sie sich an solch tumben Marketingstrategien mit Formaten beteiligen, die sich in solche Hypes auch noch auf das gleiche, inhaltliche Niveau herab lassen, wie die Privaten. Weil sie denken, sie müssten mit den TV–Mogulen gleichziehen. Müssen sie doch gar nicht. Sie lassen sich in den Strudel ziehen.