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RE: SteuerSÜMPFE nicht Oasen (Teil 1)

in #deutsch7 years ago (edited)

Danke für den Artikel!

Aktuell sehe ich die Sache so (gegenteilig zu dir, nehme ich an), dass sich bereits viele Menschen und viel Geld in Gebieten befinden, in denen die Staaten mit hohen Steuern keinen Zugriff haben und den auch nicht bekommen werden, egal was sie tun. Die Isle of Man etwa ist britischer Kronbesitz, das zu ändern würde krasse Massnahmen erfordern. So verkommen alle Steuererhöhungen zur Belastung für den Mittelstand, welcher in Deutschland wohl im Einkommensbereich von € 25'000 bis € 500'000 pro Jahr liegt. Superreiche, die in Deutschland angemeldet sind und ihr Einkommen voll versteuern, gibt es kaum mehr.

Wenn man eine Gerechtigkeitsdebatte lancieren will, läuft es aus meiner Sicht in Zukunft auf die Frage hinaus: Wenn einzelne etwas dürfen, müssen es alle anderen auch dürfen. Und da es genug Menschen gibt, die sich ihr Dürfen abgesichert haben und zwar im Einklang mit der gesetzlichen Lage (mir ist nicht bekannt, dass in den Paradise Papers Gesetzesverstösse enthalten sind), ist auch klar, wohin die Reise gehen wird. In Richtungs schlankere Staaten mit geringeren Steuern, auch wenn das den Europäern vielleicht nicht gefallen wird. Für mich ist es auch so, dass Staaten dann ehrlich sind, wenn sie wollen, dass ihre Bürger (nicht nur mit guten Konditionen angelockte reiche Ausländer) die reichsten in der Region oder gar weltweit sind. Dann bringt man auch keine Tricks wie die kalte Progression oder Zinsmanipulationen zur Anwendung, wie es diese sich äusserst mächtig vorkommenden Staaten heute tun.

Man sollte auch nicht vergessen, dass viele Fabriken, die nicht nur zur Ausbeutung dort stehen, sondern auch zur Wohlstandsmehrung, in Entwicklungs- und Schwellenländern zu grossem Fortschritt geführt haben. Wenn ich mir die Statistiken der Verminderung extremer Armut bei gleichzeitig stark wachsenden Bevölkerungszahlen ansehe, z. B. bei https://ourworldindata.org bin ich für die Zukunft positiv gestimmt. Allerdings nicht unbedingt für Europa.

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Ich gebe dir Recht, dass es krasse Maßnahmen erfordern würde, aber ich bin der Meinung, dass die EU da schon etwas hätte tun sollen oder GB für den Brexit noch mehr brennen(als die 50Mrd) lassen sollte.
Durch den Schwachen Pfund kommen, die Leute eh schon drauf, dass es eine dumme Idee war, aber zum Zurückruder ist es wohl zu spät. Selbst Österreich(mein Heimatland) ist eine Steueroase(Keine Reichen- oder Erbschaftssteuer). Der Mittelstand weitet sich halt immer mehr nach unten hinaus..(Beim Mindestlohnsektor ist Deutschland an der Spitze nach Griechenland).

In meinem 2ten Teil werde ich auf die Ausbeutung von Afrika(Kongo) eingehen, wo die Bevölkerung kaum was vom Fortschritt/Gewinn hat. Aber ich geb dir schon Recht zB. in China wurden dadurch bzw durch die Digitalisierung schon 700000 Menschen aus der Armut(sgefährdung) gerettet. Trotzdem kann es nicht sein, dass es in kleinen/weniger Ländern eine eigene Steuerpolitik gibt und nur die wissenden bzw. solche Kanzleien das ausnützen können. Die EU hat da eindeutig Handlungsbedarf...

Europa hat halt ein sau großes Verwaltungs -und Koordinationsproblem, dass sie in den Griff bekommen muss und zur Zeit sind nicht viele in der Lage(Deutschland, Italien, Spanien) oder wollen nicht (Ungarn, Polen, Slowakei) wirklich, mitarbeiten.
Die Seite die du gepostet hat, finde ich sehr anschaulich mit den Graphen, leider nicht ganz aktuell, hauptsächlich 2015.

Danke für deinen Kommentar, freue mich immer, wenn ich es schaffe, dass sich jemand wirklich damit befasst!