Hi sabih, ich ahne, worauf Du hinaus willst, aber ich "glaube", Du unterliegst einer "Selbst-Täuschung". Aber dies ist auch eine Frage der Lebenserfahrung und des Alters. Ich schätze, Du bist noch was jünger und voller Idealismus, besold hat, glaube ich mein Alter und auch schon etwas mehr erlebt. Die Dame, die Du im Taxi befördert hast, sicherlich auch. Vermutlich, weil Du Deine "Identität" noch nicht komplett für Dich geklärt hast, stoßen Dir solche Situationen negativ auf. Das Beispiel von Besold mit dem Chinesen ist eigentlich ziemlich einfach, kannst auch einen Afrikaner zum Veranschaulichen nehmen, Du wirst niemals "Ugander, Ghaner oder sonst ein Schwarz-Afrikaner werden, auch wenn Du dort geboren bist und Du eine wesentlich hellere Hautfarbe hast. Ist im Grunde auch nix schlimmes. ;-) Ich kann Deine "Zerrissenheit" auf der einen Seite verstehen und im Grunde ist dies auch kein Problem, weil Du nicht negativ auffällst und trotzdem in eine gewisse "Sippenhaft" genommen wirst. Dafür darfst Du Dich dann bei der "anderen Hälfte" Deines Ursprungs bedanken, bzw. den Landsleuten die hier negativ auffallen. Selbst-Reflexion ist für viele ein Fremdwort, speziell wenn man jünger ist. Man muss auch nicht die volle Wahrheit wissen, es reicht schon aus, wenn der persönliche Kompaß zwischen falsch und richtig, recht und unrecht unterscheiden kann ;-)
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Ein Basieren auf Lebenserfahrung und Alter klingt für mich immer wie eine Entschuldigung für das Fehlen von Vernunft. Bekommt man eine Sichtweise nicht mehr vernünftig oder ethisch argumentiert, bringt man einfach diese Dinge hervor.
Letztendlich ist das Thema ja die Staatsbürgerschaft und ich empfinde es als äußerst bedenklich, die Politik zu kritisieren und gleichzeitig auf eine Nationalität zu pochen, die ihren Ursprung in genau dieser Politik hat. Auch die Grenzen, egal wann sie entstanden sind, basieren auf Politik gemacht von Menschen, die die gleichen Ziele hatten wie die Politiker heutzutage. Aber der Mensch tendiert dazu die Vergangenheit zu romantisieren, wie auch viele andere Dinge. Also denkt man, nur weil es "damals" war, hätte Idealismus das hervorgebracht.
Des Weiteren bin ich der Meinung, dass eine Staatsbürgerschaft, also eine Gruppe, in die man hineingeboren wird und sich nicht aktiv dafür entscheidet, nichts mit der Identität zu tun hat. Warum auch? Ein Staat ist ein menschliches Konstrukt, welches in der Regel keine großartig langen Zeiträume übersteht.
Letztendlich würde ich behaupten, dass diese "Zerrissenheit" eher bei Menschen wie dir zu finden ist als bei mir. Es scheint eine Art Instinkt zu geben, unbedingt zu einer gewissen Gruppe gehören zu wollen, obwohl es argumentativ dafür keine vernünftige Begründung gibt und auch die Menschheit in keiner Weise voran bringt.
Daher brauche ich für mich diese Gruppenzugehörigkeit nicht, wundere mich jedoch jedes mal aufs Neue, wofür andere Menschen diese brauchen, hat es doch mit der eigenen Identität keine Relevanz, außer man definiert sich über die Leistung von anderen Menschen, nämlich denen, die damals die Grenzen so gezogen haben, wie wir sie heute vorfinden.
Wirklich erstaunlich an der ganzen Geschichte ist die Grenze dieser Gruppenzugehörigkeit. Man will zwar unbedingt eine große Gruppe, als Mitglieder eines Staates, aber die logische Konsequenz, die Gruppe noch zu vergrößern, als Zusammenschluss mit ähnlichen Gruppen, schließt man aus.
Grins, Du wirst es noch verstehen, möge die Vernunft auch Dich irgendwann erreichen...
Lassen wir es dabei ;-) Du schwurbelst Dir einen zurecht, dass es fast schon weh tut, muss an der Jugend liegen...
Kapierst Du eigentlich die tiefere Bedeutung dieser beiden verlinkten Artikel ?
https://www.geolitico.de/2018/08/18/einwandern-ohne-anzukommen/
https://www.thedailyfranz.at/2018/08/18/alles-rassismus/