Linux Firewalls – Teil 1 „Zeitalter der offenen Türen“

in #deutsch6 years ago

Das ist der erste Teil einer Reihe zum Thema Linux Firewalls. Als Grundlage dient das Buch Linux-Firewalls Sicherheit für Linux-Server und –Netzwerke mit IPv4 und IPv6 von Ralf Spenneberg. An dieser Stelle kann ich dieses Buch nur empfehlen. Erweitert wird der Inhalt des Buches um weitere Quellen und einen tieferen Einblick zu bestimmten Themen.


Wo alles begann – eine Idee ist geboren


Um zu verstehen warum es Firewalls braucht, sollten wir in der Geschichte zurückgehen. Um genau zu sein gehen wir in das Jahr 1961. Am MIT entwickelte Leonard Kleinrock die Idee eines paketvermittelnden Netzwerks, welche in seiner 1963 veröffentlichten Doktorarbeit aufging. Ein Jahr später, 1962, veröffentlichte J.C.R. Licklider zum ersten Mal die Idee eines globalen Kommunikationsnetzwerks zwischen Computern. Auf diesen Ideen aufbauend wurden 1965 erstmals zwei Computer über größere Entfernung miteinander verbunden. Das Wide-Area-Network verband einen Computer im Lincoln Labs, Massachusetts mit einem Computer im SDC, Kalifornien.


Ein Netzwerk wird geboren


Mit der Kommunikation zwischen zwei Computern war ein wichtiger Schritt gemacht, aber es war nicht genug. Die Defense Advanced Research Projects Agency begann mit der Entwicklung des Network Control Protokoll(NCP). Im Dezember 1970 wurde das NCP als Netzwerkprotokoll für das ARPANET, dem ersten verteilten Kommunikationsnetzwerks, festgelegt. Dieser Schritt ermöglichte die Entwicklung erster Applikationen, woraus 1972 die Email als erste hervorging.


Mit dem Wachstum kamen die Probleme


Das NPC ermöglichte zwar die Kommunikation innerhalb des ARPANET aber es stieß durch dessen Wachstum an seine Grenzen und es wurden Schwächen deutlich. Um diese Schwächen zu beseitigen wurde die Entwicklung des Transmission Control Protocol/Internet Protocol (TCP/IP) begonnen. Die genaue Funktionsweise von TCP/IP wird in einem späteren Teil dieser Reihe behandelt. Hierbei handelt es sich um eine Protokollfamilie die bis die Grundlage des uns bekannten Internets bildet. Bereits 1980 wurde das TCP/IP durch das Department of Defense der USA als Standard festgelegt. Drei Jahre später wurde schließlich am 1.1.1983 das ARPANET auf TCP/IP umgestellt.


Es kann losgehen


Zu dieser Zeit entstanden eine Reihe weiterer Netzwerke, z.B. USENET, im kommerziellen Bereich IBM und vor allem im akademischen Bereich0 NSFNET. Letzeres besaß ein rasantes Wachstum. Zu Beginn besaß es 6 Konten mit einer Bandbreite von 56kBit/s. Nur acht Jahre später wuchs es auf 45MBits/s, verteilt auf 21 Knoten an. Insgesamt entstanden in dieser Zeit etwa 50.000 verschiedene Netzwerke. Durch die immer stärkere Verbreitung des IPC/IP konnten diese Netzwerke verbunden werden und es entstand unser heutiges Internet.


Probleme dieser Zeit


In dieser frühen Phase des Internets galt die Stabilität des Netzwerkes als oberste Priorität. Hierzu wurde versucht den Paketverlust möglichst zu vermeiden. An eine Firewall dachte noch niemand, jeder Teilnehmer des Netzwerkes konnte auf jeden anderen zugreifen. Man vertraute den anderen Teilnehmern und ging davon aus das man sie kennt. Im nächsten Teil dieser Reihe behandeln wir den Morris-Wurm, welcher zeigen sollte welchen Schaden ein Schadprogramm in einem solchen Netzwerk erzeugt werden kann.


An dieser Stelle gibt es noch ein Video der Fernuni Hagen von 1985 zur Kommunikation zwischen Computern.

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Joa, der Morris Wurm.^^
Ein ganz besonders schönes Beispiel für die Blödheit gepaart mit Geltungsdrang. :-)

Ich bin gespannt. Das Thema wurde im Buch nur angeschnitten.
Bin gerade dabei mich tiefer in das Thema einzuarbeiten.