Ich sehe schon, dass wir da wahrscheinlich nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden, da du von einer sehr pessimistischen Sicht des Menschen ausgehst, während ich vielleicht ein bisschen zu optimistisch auf den inneren Antrieb des Menschen blicke, sich weiterentwickeln und etwas Produktives schaffen zu wollen.
Nach deiner Sicht bedarf es immer eines Druckes von außen, um den Menschen zur Arbeit zu bewegen und fällt dieser weg, legt er sich automatisch in die (soziale) Hängematte.
Dabei übersiehst du ggf. dass das Grundeinkommen ja lediglich der Sicherung der Grundbedürfnisse dient, also so eine Art Sozialhilfe ohne Bürokratie. Jeder, der etwas mehr vom Leben erwartet, als nur zu überleben, hat weiterhin genug Anreize, sich über das BGE hinaus zu betätigen und sich dadurch Wohlstand oder sogar Luxus zu leisten (und diesen auch weiterhin für die Gesellschaft zu schaffen).
Die Beispiele der Gewinner eines befristeten Grundeinkommens zeigen oftmals, dass die Menschen ein BGE nutzen, um sich weiterzubilden, um ihre beruflichen Perspektiven zu verbessern oder sich sozial zu engagieren (dazu gehört auch mehr Zeit mit der eigenen Familie zu verbringen).
Dass wir gerade einen Handwerkermangel in Deutschland haben, liegt übrigens meiner Meinung nach an einem durch andauernde Niedrigzinsen ausgelösten Bauboom, bei gleichzeitig immer weiter steigenden Mieten. Dadurch haben die Leute ja nicht wirklich mehr Geld in der Tasche oder langfristig bessere Perspektiven, eher werden dadurch beide Elternteile von Familien gezwungen, die nächsten 25 Jahre durchzuarbeiten, weil sonst die Zwangsversteigerung droht und alles für den Ar*** war.
Auch wenn wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, ist unsere Diskussion doch eine angenehme Art sich die Zeit zu vertreiben.
Ich lehne jegliche Form von Umverteilung grundsätzlich ab. Nicht weil ich es den Bedürftigen nicht gönne, sondern weil sie gerade den ärmsten am stärksten schadet. Der Sozialstaat ist eine Droge, die die Menschen auf gedeih und Verderb in Abhängigkeit führt. Man braucht sich nur den wirtschaftlichen Zustand der schwarzen Bevölkerung vor und nach der Great Society anschauen. Die ganzen Sozialprogramme und affirmative action haben dieser Bevölkerungsgruppe extrem geschadet und sie in einen Zustand versetzt, aus dem es kaum mehr ein Entrinnen gibt.