Grundgedanke bei der Einführung des Geldes war, den Tauschhandel mit Hilfe einer allgemein anerkannten, jederzeit akzeptierten und wertbeständigen Einheit zu vereinfachen. Der aufwändige Tausch von
- Milch gegen Mehl,
- Salz gegen Zucker,
- Kartoffeln gegen Äpfel usw.
sollte abgeschafft werden. Für eine Ware oder eine Dienstleistung bekam der Verkäufer eine bestimmte Summe an Geld, um sich mit diesem Geld wiederum eine gleichwertige Gegenleistung kaufen zu können. Ergänzend sollte Geld als Wertaufbewahrungsmittel dienen. Aus diesem Grund bestand das ursprüngliche Geld aus Edelmetallmünzen in Gold, Silber oder Bronze.
Das heutige Geld besteht aus Baumwollpapier oder ähnlich wertlosem Material.
Die gesamte Bevölkerung ist täglich Bestandteil dieses Tauschhandels. Aufgrund dieser Akzeptanz - die im allgemeinen nicht hinterfragt wird - entgeht es der Aufmerksamkeit, dass durch die Nutzung des Papiergeldes eine Entwertung der persönlichen Arbeitskraft statt findet. Die schwindende Kaufkraft des Papiergeldes wird vorrangig durch den Anstieg der Preise wahrgenommen. Die Rechtfertigung erfolgt mit dem Argument der notwendigen und gesunden Inflation. Diese Begründung wird mehrheitlich akzeptiert. Die tatsächliche Enteignung wird mit dieser Rechtfertigung und Akzeptanz der Inflation nicht realisiert.
Die Bevölkerung wird aufgrund der Existenz des ungedeckten Papiergeldes systematisch Tag für Tag um die Kaufkraft des Geldes und um den Werterhalt Ihrer Ersparnisse und somit um den finanziellen Wert Ihrer eigenen Person bestohlen. Die täglich zu erbringende Arbeitsleistung verliert konstant an Wert. Anhand der Hauptuntersuchung für einen Pkw ist dieser Raubzug für Jedermann erkennbar.
Für die Hauptuntersuchung bei einem Pkw ist eine Gebühr in Höhe von ca. EUR 100 zu bezahlen. Die Überprüfung eines ordentlichen Fahrzeugs dauert in der Regel 15 Minuten. Danach verlässt das Auto mit dem angefertigten Prüfbericht das Gelände. Auf 1 Stunde hochgerechnet ergibt diese Gebühr einen Stundensatz von EUR 400.
Betrachten wir diese Dienstleistung und deren Gebühr aus der Sicht eines Mitarbeiters der Prüfstelle. Unterstellen wir, dass dieser Mitarbeiter einen Stundenlohn von EUR 40 von seinem Arbeitgeber erhält. Auch dieser Mitarbeiter muss mit seinem Auto zur Hauptuntersuchung. Zum vorgeschriebenen Zeitpunkt fährt er mit seinem eigenen PKW zu seiner Arbeitsstelle. Er nimmt dieselbe Dienstleistung eines seiner Kollegen in Anspruch, die er selbst im Auftrag seines Arbeitgebers an fremden Fahrzeugen ausführt. Für seine Arbeit wird er mit EUR 40 in der Stunde bezahlt.
Der Prüfstellen-Mitarbeiter muss annähernd 10 Stunden arbeiten, um von seinem Arbeitgeber dieselbe gesetzlich vorgeschriebene Pflichtdienstleistung von 1 Stunde in Anspruch nehmen zu können.
Ein Verhältnis von 1:10!
Derartige Missverhältnisse werden heutzutage "Austausch einer gleichwertigen Gegenleistung" genannt.
Ähnliche Beispiele sind in vielen Bereichen zu finden. Betrachten wir noch das Frisörhandwerk. Ein Männerhaarschnitt in ländlicher Gegend kostet ca. EUR 20. Für den Haarschnitt benötigt der Frisör 15 Minuten. Auf die Stunde gerechnet macht das EUR 80. Wie hoch ist der Stundenlohn des Frisörs? Vermutlich muss auch der Frisör annähernd 10 Stunden arbeiten, um sich 1 Stunde seiner eigenen Dienstleistung kaufen zu können.
Austausch einer gleichwertigen Gegenleistung?
o d e r
DIE ENTWERTUNG DER EIGENEN ARBEITSKRAFT UND DER PERSÖNLICHEN LEBENSLEISTUNG!
© 01.2018 SpecialAffairs
Sehr gute Beispiele. Der Frisör muss eben mindestens noch für den Bundestagshaushalt mitarbeiten.
Deswegen will ja auch keiner mehr Lohnarbeiten. Lieber Hartzen mit finanziellen Einschränkungen als Malochen für den Rest der Republik/ Welt.
Vielen Dank für die Aufwertung meiner Zeilen durch Deinen Kommentar.
Viele Grüsse.
@glreschke hat natürlich vollkommen recht. Es ist und bleibt einfach viel interessanter Informationen darüber auszutauschen, wie der Staat effektiv beschissen werden kann, anstatt sich Gedanken über eine gerechtere Verteilung des Kapitals zu machen. Davon könnte man ja eventuell Kopfweh bekommen.
Karl Marx hat sich schon ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt. Eine wirklich gute Abhandlung las ich auch in der Publikation "Sozialismus im 21.Jahrhundert".
Es ist noch gar nicht so ewig her, da hatte jeder, der schon mal die Faust gen Himmel gestreckte und Demos am heimischen Fernseher verfolgte, "Das Kapital" gleich neben der Mao-Bibel im Ikea-Regal stehen. Wenn er das Buch des Philosophen und den geistigen Dünnschiss des Großen Führers nicht schon längst entsorgt hat, zeigt er sie garantiert von Zeit zu Zeit bei Familienfeiern dem Nachwuchs und möchte damit beweisen, wie cool er damals drauf war. Gelesen hat er weder noch.
Hier nun ein kleines Beispiel, wie es auch funktionieren kann.
Ich wohne etwas abgeschieden zwischen zwei kleinen Dörfern, in denen die Landwirtschaft noch eine entscheidende Rolle spielt. Ich kann mich nicht daran erinnern, in den letzten 20 Jahren je meinen Geldbeutel geöffnet zu haben, um einen Traktor auszuleihen, Hilfe bei umfangreichen Waldarbeiten zu organisieren und, und, und ...
Es hat sich das System des Geben und Nehmen so etabliert und stabilisiert, dass überhaupt je einer über den Austausch von Geldleistungen hätte nachdenken wollen.
An einem kleinen Beispiel versuche ich es zu verdeutlichen. Ich kümmere mich, mit allen Vollmachten ausgestattet, um den ganzen bürokratischen Kram, der halt so anfällt. Das geht von Rentenbescheide, über Anträge zu Zusatzversicherungen, Einreichung von Anträgen für Fördermittel und Vergleichbares. So passiert es sehr häufig, dass ich mit meiner Arbeitsleistung, die lediglich aus dem Ausfüllen von Formularen besteht, der betroffenen Familie ein monatliches Zusatzeinkommen von einigen hundert Euro beschere - was für den, der nur 5 Kühe im Stall stehen hat und für den Liter Milch von der Molkerei mit 30 Cent abgespeist wird, ein wahrer Geldsegen bedeutet. Von Freunden und Bekannten aus der Stadt bekomme ich dann diese Frage serviert: "Und wie viele Prozente bekommst du?" Mir bleibt dann nur noch das Kopfschütteln.
Grüße aus dem hügligen Land, Wolfram
Vielen Dank für die Aufwertung meiner Zeilen durch Deinen Kommentar.
Viele Grüsse.
Das eigentliche Phänomen ist nicht der raffinierte Schwindel, der die Menschen eines Landes zu Insassen einer Menschenfarm degradiert, sondern die ernüchternde Tatsache, daß man es ihnen zwar so schön wie hier geschehen erklären kann, daß es aber so gut wie niemanden interessiert.
Ich habe vor fast 10 Jahren alles in einem Buch beschrieben https://buecher.reschke.de/glr_buch12_geld.php und die geschachtelten Betrugstricks entlarvt. Dann noch hunderte Videos veröffentlicht. Resonanz sehr gering, und öffentlich fast gleich null.
Man sieht dann auch den Bewußtseinsstand der Mitmenschen mit ganz neuen Augen.
Ich mache die selben Erfahrungen wie Du. Warum auch immer, die mutmasslich voranschreitende Versklavung interessiert niemanden - warum auch immer. Da mag es viele individuelle Gründe geben. Die sind aber nicht von Relevanz, denn das Ziel vom Imperium wird erreicht.
Vielen Dank für den Link zu Deinem Buch und viele Grüsse.
ganz schlicht und einfach die normalverteilung Biologischer Traits wie von Kognitiven-Funktionen und Interessen. Sie können es nicht weil man sieht, dass sie es nicht können. Wenn hier noch beachtet wird, das Geld- und Informationsverteilung durch Potenzgesetze beschrieben werden können, macht es für das nicht-normale Individuum (den Zukünftigen Wohlhabenden bis Reichen) keinen Unterschied ob die reale Inflation bei 5 oder 10% liegt. Man müsste ja grundlegend das Leben des einzelnen manipulieren also wie in China großen Selektions-Druck ausüben und das selektive Merkmal müsste Finanzielle Bildung und Intelligenz sein. Dein Artikel hilft aber alle denen, die die Anlagen haben und das Interesse entwickeln können, nur noch nicht davon wussten (wie sehr junge Menschen)
TOP!!!!!
schön aufm punkt gebracht!
der schreibstil is cool.
ich stimme dir zu, denn diese art von gespräche hatte ich schon des öfteren.
dann kommen "gute" begründungen von manchen warum das so sein muss....Hä???? sein muss...? was haben die vercheckt?
der vergleich mit dem friseur war gut und schlicht dargestellt. sollte doch nun mal ein jeder verstehen!!!
pin ich zu mir!
danke dir dafür
Ich versuche es schon lange nicht mehr mit Gesprächen. Dabei kam mir überwiegend Unverständnis entgegen. Eine Vielzahl schaut eben Tagesschau, liest die regionale Tageszeitung und ist dann der Meinung, alles vollumfänglich und wahrheitsgetreu zu wissen.
Vielen Dank für Dein Lob.
Du sagst es. Gespräche sind nur dann sinnvoll, wenn es echtes Interesse auf der anderen Seite gibt. Ansonsten kann man sich das auch sparen.
Super Artikel von Dir. Wenn Du das für Deine eigene Zufriedenheit schreibst, kannst Du dennoch nichts falsch machen.
Vielen Dank für das Lob und Deinen Kommentar.
Viele Grüsse vom Bodensee.
Ja, da merkt man mal was Steuern, Abgaben, Mieten, Schulden, etc. so alles kosten!
Ich sehe das selbst fast täglich bei mir in der Arbeit. Ich arbeite im Einzelhandel und muss ständig den Kunden erklären warum was soviel kostet wie es kostet. Da kommt man sich dann vor als ob man ihnen das ABC beibringen müsste.
Alleine schon die Erkenntniss das Qualität etwas kostet, ist schon schwierig zu vermitteln. Aber Inflation? Vergiss es!
Die einzigen die damit noch was anfangen können sind die ganz Alten, so 75 aufwärts. Wenn ich denen was von Inflation erkläre, die verstehen noch was ich meine, weil selbst erlebt.
Aber am Besten wirds wenn sie sich dann über unsere Gewinnspanne von 20 % aufregen. Das wir 20 % draufpacken weil wir ja laufend reinvestieren müssen, kommt denen ja gar nicht in den Sinn. Und noch viel weniger das 80 % des Preises gar nicht vom Händler bestimmt wird. Vor den Großen kuschen und nach den Kleinen treten.
Traurig!
Vielen Dank für die Aufwertung meiner Zeilen durch Deinen Kommentar.
Viele Grüsse.
Tolle Erläuterung was aus Geld heute geworden ist und wie es sich aus einer praktischen Idee zum negativen entwickelt hat !
Vielen Dank für die Aufwertung meiner Zeilen durch Deinen Kommentar.
Viele Grüsse.
Sehr schöne Beispiele.
Warum die Resonanz so gering ist? Läuft doch. Alles andere bedeutet Arbeitsaufwand mit ungewissen Erfolgsaussichten. Und solange die FDP auch einen gewissen Prozentsatz Wähler aus dem Hartz IV-Bereich hat ...
Vielen Dank für die Aufwertung meiner Zeilen durch Deinen Kommentar.
Viele Grüsse.
Das Problem ist an vielen Stellen im Handwerk zu sehen. Meine Freundin, gelernte Zahntechnikerin, hat in ihrer Ausbildung weniger Brutto bekommen, als ich zu der Zeit mit meinem 450€ Job. Traurig!
Es ging aber noch weiter. Als sie ausgelernt war und ich im 3. Lehrjahr meiner Fachinformatiker-Ausbildung, hatten wir wieder die Situation, dass ich mehr verdient habe, als sie.
Heute sind wir beide fertig. Von der Lücke zwischen unseren Gehältern will ich an dieser Stelle gar nicht anfangen. Gut, dass wir uns unser gemeinsames Geld teilen können. So hat sie mehr Unabhängigkeit und ich eine glückliche Verlobte :)
Steem on!
Vielen Dank für Deinen Kommentar mit derdamit verbundenen Aufwertung meiner Zeilen.
die Gehirnwäsche dauert ja auch schon eine ganze Weile an ... verpackt in feinster Rhetorik, damit niemand den Betrug unter dem ganzen Haufen gelaberten Mistes entdecken kann. Und irgendwann glauben die Verantwortlichen ihre eigenen Lügengebilde.
Vielen Dank für die Aufwertung meiner Zeilen durch Deinen Kommentar.
Viele Grüsse.
Ist mir zu pauschal und nicht richtig. Du betrachtest nur ein oder zwei Variablen. Was ist mit Steuer, Beschaffung von Arbeitsmitteln etc.
Wer schon mal ein bisschen BWL gemacht hat, wird merken das deine Rechnung so nicht aufgeht.
Wenn du sagst, die Kaufkraft verringert sich in den letzten Jahren, bin ich bei dir. Auch wenn es durch den doch stabilen Ölpreis der letzten Jahre nicht so dramatisch war wie befürchtet.
Aber was du oben schreibst, stimmt so nicht.
Ich denke nicht, dass es die Millionen von Betroffenen interessiert, wieviel "Variable" nötig sind, dass sie das Zehnfache arbeiten müssen, um Ihre eigene Dienstleistung bezahlen zu können. Ich denke eher, dass die grosse Masse über dieses Missverhältnis nicht mal ansatzweise nachdenkt. Egal wieviel "Variable", das Missverhältnis 1:10 bleibt davon unberührt.
Vor Jahrzehnten, als die Versklavung noch in Grenzen blieb, konnte ein Familienvater mit seinem Einkommen eine Ehefrau und zwei Kinder ernähren. Heute müssen beide Partner arbeiten, um die Familie über die Runden zu bringen. Alleinstehende haben oftmals noch zwei Nebenjobs. Das ist die Situation, egal wieviel "Variable" hinter der Versklavung stecken.
Ein politisches Schönreden erleichtert den Betroffenen die Situation nicht.
Viele Grüsse
Vielen Dank auch noch für die Aufwertung meiner Zeilen durch Deinen Kommentar.
Viele Grüsse.
Diskussion ist die Grundlage von sozialen Medien. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind. 😉
Ja, so sehe ich das auch.
Viele Grüsse
Da sind wir uns einig.
Ich freue mich auf weitere Diskussionen.
@fredfettmeister....Fakt ist, das früher also ca. 1950 ein Handwerker 1.5 h arbeiten musste um sich eine Arbeitsstunde eines anderen Handwerkers leisten zu können. Heute sind es 4-6 h.
Ich sagte ja, dass ich zustimme wenn gesagt wird die Kaufkraft sinkt.
Nur mit der Erklärung oben bin ich nicht komplett einverstanden. Es gibt halt viele Faktoren die darauf einwirken.
Durch solche Sichtweisen wie oben, eine Variable allein stehen zu lassen, entstehen immer Radikale.
Ausländer sind Schuld, Hartz4 Empfänger sind faul usw.
Und das ist einfach viel zu pauschal und fördert den Unwillen, gerade derer, die vielleicht nicht die höchste Schulbildung haben odereben naiver weise alles gelesene so hinnehmen und glauben.
Genau durch solche Propaganda konnte übrigens das dritte Reich ent- und bestehen.
Das soll aber jetzt kein Vergleich des Ursprungspost mit dem Nationalsozialusmus sein, bevor hier wieder wer rumschreit 😜
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Hallo @specialaffairs. Das ist ein Klasse Artikel. Danke - Leroy.