Hallo liebe Sportfreunde,
bisher konnte man leider nun wenig zum Thema Fußball bzw. Sport im Allgemeinen lesen. Dem möchte ich nun entgegenwirken. Wie mir geht es sicher auch dem Ein oder Anderen hier. Fußball ist faktisch die "beliebteste Nebenbeschäftigung" der Deutschen - so auch von mir.
Fußball hat schon immer mein Leben geprägt, ob selbst am Wochenende mit den Kumpels zu kicken, im Stadion im K4, oder vorm TV.
Mit dem heutigen Post möchte ich direkt ein sehr komplexes und sicher durchaus umstrittenes Thema zu Diskussion bringen: die Kommerzialisierung im Fußball.
Doch blicken wir zuerst einmal auf die Vergangenheit zurück. Die Ursprünge des Fußballs gehen soweit bekannt auf die Engländer zurück. Dort hatten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, wie dann auch in allen anderen Ländern Europas, die Vereine die Oberhand. War man in den 1940er Jahren in England einem Fußballverein beigetreten, so tat man dies meist aus Überzeugung und für sein restliches Leben.
Spieler verdienten damals marginale Beträge - in der Regel zwischen 20 und 30 Pfund die Woche.
Dies schürte im Laufe der Zeit massiven Unmut, da die Vereine als solches jedes Wochenende volle Stadien verzeichneten und Unmengen an Geld verdienten.
So war es nur eine Frage der Zeit bis Spieler besser Verträge einforderten, mit Streiks und Wechseln drohten. Dies jedoch blieb bis in die 1990er Jahre mehr oder minder von geringer Bedeutung - bis zum BOSMAN - Urteil. Dies bewirkte, dass Spieler nach Enden Ihres Kontraktes "frei" sind und zu anderen Vereinen wechseln konnten. Dies war bis dato verboten, d.h. die Spieler blieben selbst nach Auslaufen der Verträge Eigentum der Vereine.
Blicken wir die Fußballvereine von Heute, so sehen wir, dass ein Großteil der Bundesligisten Ihre Profi-Fußball-Abteilungen in GmbH´s ausgegliedert haben. Dies lässt klar darauf schließen, dass dem rein ideellen Zwecke eines eingetragenen Vereins( kurz e.V.) nicht mehr entsprochen wurde.
Laut dem „Deutschen Ehrenamt“ haben eingetragen Vereine einen rein ideellen Zweck, das heißt verfolgen keinerlei wirtschaftliche Interessen. „Wirtschaftliche Zwecke würde ein Verein beispielsweise verfolgen, wenn Gewinnabsichten verfolgt werden. Das kann z.B. ein Verein sein, der sich wie ein Fitnessstudio Trainingsstunden bezahlen lässt.“
Betrachten wir nun die aktuellen Teilnehmer der 1. Fußball Bundesliga so stellen wir fest, dass allein im Jahr 2017 1,16 Milliarden Euro durch die 18 Bundesligisten „erwirtschaftet“ wurden. Dies stellt schon rein von der Formulierung her ein Widerspruch im ideellen Sinne eines eingetragenen Vereins dar.
Betrachten wir diese Tatsache etwas genauer. Die erzielten Erlös setzten sich aus mehreren Faktoren zusammen:
- Spielbetrieb
- TV – Gelder
- DFB – Pokal
- Champions- und Europa – League
- Transfereinahmen
- Sponsoring
Gehen wir davon aus, dass jeder der Bundesligisten an den Spieltagen nach dem sportlich bestmöglichen Ergebnis abzielt, so ist dies direkt mit finanziellen/ monetären Erwartungen verknüpft.
Jeder einzelne Verein möchte 3 Punkte erkämpfen, seine Fans zum jubeln bringen und mit Stolz erfüllen. Alles unter der Betrachtung, dass jedes erzielte Tor finanziell vergütet wird.
Zwangsweise stellt sich die Frage: kann man mit Geld Tore kaufen?
Blicken wir rein sportlich gesehen auf den FC Bayern München, welcher in den letzten Jahrzehnten das Aushängeschild #1 des DFB war und ist, so kann man dieses Argument nicht entkräften. Ein "Abkaufen" von Spielern wie Lewandowski, Hummels, Mandzukic oder Kurt sind nur einige Beispiele.
Haben diese Spieler am Ende zu mehr Toren für den FC Bayern München geführt? Ja und Nein. Die Qualitäten von Lewandowski und Co. sind ausreichen bekannt. Was jedoch viel größeren Mehrwert für den FC Bayern hat/ hatte ist die Tatsache, dass man seine direkten Konkurrenten in der Bundesliga mit dem "Abwerben" von Spieler enorm schwächen konnte, und diese auf die nächsten Jahre zumeist kaum mehr eine richtige "Gefahr" darstellten.
Wie seht Ihr diesen Trend?
content by @spirits4you
Endlich mal wieder jemand der über Fussball schreibt:) Bitte mehr davon da es eigentlich immer die gleichen sind die zumindest in der deutschen Community über Fussball schreiben. Du hast schon recht mit dem was du sagst, Vereine wie Bayern schwächen zwar mit Ihren Käufen die Liga indem Sie die Spieler wegkaufen, aber auf internationaler Ebene finde ich es noch recht human gegenüber den Vereinen wie Paris, City, Chelsea und co. Auch Vereine wie Mailand, Juve oder Atletico geben mittlerweile 60-100 Millonen für einen Spieler aus. Diese Transfers machen die Transferpolitik kaputt und erschweren es kleinen Vereinen auf internatioaler Ebene durchzuhalten. Leider ist mit den ganzen Investoren auch keine Besserung in Sicht.
Recht hast Du... mal davon abgesehen, dass Vereine ursprünglich bzw. teils noch immer als e.V. geführt werden, d.h. keinerlei Absichten haben dürfen Gewinne erwirtschaften zu dürfen. Das widerspricht so ziemlich jeglichem Verständnis zu dem, was in den Bundesligen Gang und Gebe ist.
Klasse Beitrag über eines meiner Lieblingsthemen, hab mich in letzter Zeit kaum getraut über Fußball - Formel 1 etc zu schreiben, da ich immer das Gefühl hatte es interessiert hier keinen :-).
Moin Uwe. Danke Dir. Ich bin komplett davon überzeugt, dass es auf Steemit mehr als genug Fußballfans gibt - ist ja am Ende des Tages immer noch der Deutschen liebstes Hobby :)
Ja, ein heikles Thema, .. Geld im Fußball vs. "Tradition" und heute unvorstellbare Vereinstreue von Spielern. Dass die Preise für Transfers immer weiter steigen, ist quasi inflationsbedingt, schließlich empören wir uns seit Jahrzehnten über immer höhere Summen. Quasi, wie an der Tankstelle, als wir seinerzeit schnappatmungsweise erstmals eine Mark je Liter bezahlten. Und doch erfahren wir vielleicht bald Zuspitzungen, die eine gewisse "Sättigung" bedeuten und den Markt bzw. die geleisteten Gelder nicht mehr endlos steigen lassen. Siehe Paris Saint-Germain.... Wieviele Millionen hatten letzten Sommer nicht den gewünschten Erfolg gebracht? Einzelne Stars kaufen kann man - aber eine zusammengewachsene, erfolgreiche Mannschaft, wo und wie kauft man die??
Heikel auch die "Schere" zwischen den Eliteclubs, sowohl in der BuLi als auch europaweit, und den "langweiligen Rest". Wie interessant und spannend ist die aktuelle deutsche Saison?
Wie interessant wird es für die großen internationalen Geldgeber, wenn in der Champions-Leage die Hälfte aller Spiele vor leeren Tribünen stattfinden (Stichwort VfL Wolfsburg)?
Das sind alles Aspekte, die es zumindest spannend machen, wie es die kommenden Jahre weitergeht.
Ich stehe übrigens auf Tradition und finde meinen Verein entsprechend in der Regionalliga ;-)
Sehr gute und interessante Punkte, die du hier angeführt hast. Hatte einige davon schon für meinen kommenden Post ins Auge gefasst.
Nunja, wenn man einigermaßen regional verankert ist, dann gibt´s um Fußball - Osten nicht so viele Vereine, die in der 1. und 2. Bundesliga spielen... ungeachtet dessen, dass Tradition groß geschrieben wird, beobachte ich sehr aufmerksam das Projekt RBL, denn was Hr. Rangnick und Co. da auf die Beine stellen/ stellten ist auf absolute Nachhaltigkeit ausgerichtet - im Vergleich dazu könnte man durhcaus den HSV anführen, welcher jede Saison Millionen in eine - vom spielerischen gesehen - Zweitligetruppe gesteckt hat... was in Hamburg verbockt wurde, kann man als neuraler Fan kaum mehr realistische bewerten... hier steht RBL widerum im total Kontrast, gerade mit den in den letzten Jahren getätigten Invests ins Nachwuchsleistungszentrum und der kompletten Infrasturktur von RBL.
Kann man als Dynamo schon ein wenig neidisch sein, denn über kurz oder lang wird RBL ganz oben mitspielen, wobei wir in Dresden wohl noch immer vor voller Hütter in der 2. Liga den HSV empfangen werden :)
So bleiben wir im Thema neben täglichen News zu Krypto&Co hin zu einer der schönsten Nebensachen der Welt! --> Follow
so isses :)
... Gott sei Dank ist dieses Jahr keine Sommerpause :)
yepp, der countdown zum 5. Stern läuft!
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