Interview: Alphacool

in #deutsch7 years ago (edited)

Alphacool hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung verzeichnet und sich neu erschaffen. Die Wandlung von dem Opel im Wasserkühlung-Segment zur begehrten Premium-Marke erfolgte aber nicht ohne Komplikationen. Verrat und selbstgeschaffene Konkurrenten zeichnen diesen Weg. Doch eigentlich hat Alphacool gar keine Zeit, auf diese düsteren Tage zurückzublicken, denn das Unternehmen arbeitet an einigen sehr ausgefallenen und auch innovativen Produkten. Welche das sind und was Alphacool für die Zukunft sonst noch geplant hat, haben wir uns vor Ort in Braunschweig angeschaut.

Diese Eingangshalle imponiert! Zwei schwarze Glasregale stehen hier bis oben befüllt mit alten, aktuellen und zukünftigen Produkten von Alphacool. Die Brainstorming-Eckt mit Rennstühlen lädt zwar zum Entspannen ein, doch wir haben besseres zu tun. Wir wollen hinter die Kulissen des oft sehr unterschätzten Unternehmens schauen. Tatsächlich ist Alphacool den meisten Wasserkühlung-Nutzern durch hochwertige Produkte aus dem mittelpreisigen Segment geläufig. Eine hohe Aufmerksamkeit erlangte das Unternehmen durch die Eis-Reihe, nahezu monatlich wird das Produktportfolio erweitert.

Doch Alphacool ist auch im industriellen Bereich und als OEM-Partner eine wichtige Größe. Zu den aktuellsten Kunden gehört be quiet! die mit der Silent Loop eine leise und zugleich effiziente AiO-Wasserkühlung vorstellten. Weitere Produkte sind bereits in Entwicklung, nicht nur für be quiet! sondern auch andere Kunden. „Wir können nahezu alle Wünsche umsetzen, die unsere Partner an uns richten. Manchmal ist es aber auch nötig, als Berater aufzutreten und aus der eigenen Erfahrung von Konzepten oder Vorschlägen abzuraten. Wir decken das volle Dienstleistungsportfolio ab – von der Planung, über das Prototyping bis hin zur Produktion. Alles aus einer Hand, streng kontrolliert und auf höchsten Niveau“, erklärt uns Eduard Peters beim Rundgang über das Gelände.

Vor einigen Wochen hat das Alphacool-Team neue Räumlichkeiten bezogen. Das ehemalige Office wurde zur Teststrecke für neue Entwicklungen umfunktioniert. Hier treffen alte Generationen unterschiedlicher Produkte auf ihre Weiterentwicklungen. Die große Anzahl ausgemusterter Prototypen veranschaulichen wie aufwendig der Entwicklungsvorgang abläuft. Vieles wird noch immer in Handarbeit gemacht. Mittlerweile kann Alphacool die Prototypen aber auch drucken. Drei Maschinen gibt es hierfür, die auf unterschiedlich große Produkte ausgelegt sind. Bevor die Arbeit an den harten Materialen wie Kupfer anfängt, wird eine funktionierende Kunststoff-Version der Kühlkörper produziert. Insbesondere bei Grafikkarten-Kühlern sei das wichtig, um die Machbarkeit frühzeitig zu überprüfen, erklärt uns Eduard.

 

Eis, Eis, Baby

Unseren Rundgang schließen wir im Haupt-Office ab. Das Alphacool-Team ist um einen Tisch versammelt, der mitten im Raum steht. „Die erste, finale Version des Eiskoffers ist angekommen“, wird uns mitgeteilt, als wir fragend in die begeisterten Gesichter blicken. Der Eiskoffer ist ein weiterer Vertreter der Eis-Reihe-Produkte die hochwertig verarbeitet und zugleich auch erschwinglich sind. Im Vorgespräch mit Aquatuning haben wir von einem allgemeinen, sehr starken Interesse an Premium-Produkten erfahren. Alphacool möchte genau diese Klientel bedienen.

Der Eiskoffer ist eine Sammlung an Werkzeugen, die zum Biegen von PETG- und PMMA-Hardtubes verwendet werden. Individuelle Radien und Verläufe können ausgemessen und gebogen werden. Alphacool hat sich ein smartes System einfallen lassen, um den Vorgang sicher und möglichst einfach zu gestalten. Mit knapp 199 Euro ist das Set für erfahrene Modder ausgelegt und nach zahlreicher Feedback-Auswertung zusammengestellt worden. Insbesondere Casemodder, die regelmäßig an Projekten arbeiten, werden damit viel Freude haben können.

Schon bei unserem Besuch bei Aquatuning sahen wir in dem Kamera- und Film-Zimmer einige Produkte, die in den kommenden Wochen der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Darunter die Aurora-LED-Ringe für PETG-Hardtubes. Ebenso hat Alphacool eigene Kabelkämme entwickelt und will passend dazu hochwertige Sleeves auf den Markt bringen. Neuzugang gibt es auch in Form der Eisstation – ein rechteckiger Ausgleichsbehälter mit optionaler, integrierter Pumpeinheit.

Ein größeres Projekt an dem Alphacool mit Aquacomputer zusammenarbeitet ist eine PCIE-Karte, die zwei M.2 SSDs fasst und wahlweise passiv oder aktiv mit Wasser gekühlt werden kann. Eine kleinere Ausführung, für nur eine SSD im M.2-Format, bietet das Unternehmen selbst unter dem Namen kryoM.2 an. Der Alphacool-Prototyp ist schon weit fortgeschritten, die Kühlkörper nahezu fertig.

Heutzutage sind solche engen Kooperationen bei Alphacool eine Ausnahme. Viel zu oft hat sich das Unternehmen in der Vergangenheit beim Thema Zusammenarbeit die Finger verbrannt. Doch Aquacomputer zählt zu den wenigen Herstellern, mit denen Alphacool gerne und mit großem Vertrauen innovative Projekte umsetzt. Ein langjähriger Mitbewerber und Partner zugleich.


Ein holpriger Start

Bevor Alphacool zu der international bekannten Marke aufstieg, wie man sie heute kennt, durchlebte das Unternehmen die eine oder andere Veränderung. Andreas Rudnicki und Nathanael Draht schwelgen für uns noch einmal in Erinnerungen: 2002 war die Geburtsstunde von Alphacool. Die deutsche Wasserkühlung-Szene steckte noch in den Kinderschuhen und auch wenn schon erste standardisierte Produkte auf dem Markt vertreten waren, so stimmte weder das Design noch das Preis-Leistungsverhältnis. Heute selbstverständliche Komponenten, wie beispielsweise Ausgleichsbehälter, waren unbekannt oder noch nicht erfunden.

Durch Gespräche mit dem noch jungen Unternehmen Aquacomputer entwickelten Andreas Rudnicki und Markus Böttcher die Idee, einen Online-Shop für entsprechende Komponenten ins Leben zu rufen. Interessenten sollten so schneller und bequemer zu Teilen für ihre selbstgebaute Wasserkühlung kommen. Schon früh erkannte Alphacool aber auch die Probleme, mit denen sich Enthusiasten konfrontiert sahen. Push-In-Anschlüsse hatten nur eine geringe Lebensdauer und boten kaum Flexibilität im Einsatz. Die Lösung sah das Unternehmen in Schnellverschlüssen und vorgefüllten Komponenten – vergleichbar mit aktuellen AiO-Kompaktkühlern.

Da die Kosten für Produktion sehr hoch waren - das wirkte sich auch auf den Verkaufspreis der Produkte aus - waren nur wenige Modder gewillt, so tief in die Tasche zu greifen. Alphacool lies es langsam angehen und entwickelte die ersten eigenen CPU-Kühler. Die Modelle waren so performant, dass sie auf Watercool-Planet die Testlisten anführten und ein Durchbruch für Alphacool auf dem internationalen Markt wurden.

Doch das Unternehmen entwickelte nicht nur eigene Produkte, es war auch als Distributor tätig. 2004 wurde eine europaweite Kooperation mit Laing bekannt gegeben und die Laing DDC einer breiten Käuferschicht zugänglich gemacht. So langsam entwickelten sich Standards oder zumindest bevorzugte Kombinationen aus Komponenten. Darauf aufbauend feierte der erste NexXxoS NVXP Grafikkartenkühler aus Vollkupfer sein Debut. Dank der Kompatibilität zu der äußerst beliebten ATI X1800 sowie – und das ist heute kaum vorstellbar – gleichzeitig zu einigen NVIDIA-Grafikkarten, wurde der Kühler zu einem Topseller. Mit dem erwirtschafteten Geld fuhr Alphacool zweispurig und unterstützte kleine, bisher unbekannte Marken und Firmen. Sowie halfen diesen auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Zu den ersten Investitionen gehörte HardwareLabs, die mit ihrem Black ICE 360mm Wärmetauscher zwar ein Produkt mit viel Potential, aber keine Strategie für eine Markteinführung hatten. Nach einer erfolgreichen Positionierung, einem hohen und stabilen Absatz sowie fortschreitender Bekanntheit, entschied sich HardwareLabs zukünftig alleine weiter zu machen.

Im Laufe der nächsten Jahre sah Alphacool immer wieder sehr innovative Produkte und Entwicklungen erscheinen. Eines dieser Produkte war der Ausgleichsbehälter für 5,25-Zoll-Schächte. Da Alphacool selbst an etwas Ähnlichem arbeitete, jedoch mit der Entwicklung noch nicht fertig war, kaufte das Unternehmen kurzerhand das Gebrauchsmuster und nahm den AGB in angepasster Form ins Portfolio auf. Die Single Bay Station wurde ein voller Erfolg. Leider bringt Erfolg auch Probleme mit sich, die weitreichende Folgen haben können.

„Das Problem war damals, dass wir so rasant und beständig gewachsen sind, dass wir viel Geld und Zeit in unsere eigene Entwicklung und in die Entwicklung unserer Kooperationspartner steckten. Nach einiger Zeit brauchten wir Investoren, um aggressiver agieren und weiter wachsen zu können. Die Business Angels wollten natürlich Anteile an dem Unternehmen, was zur Folge hatte, das wir nach und nach entmachtet wurden“, so Andreas Rudnicki. Nach anhaltenden Meinungsverschiedenheiten mit den neuen Gesellschaftern verlässt Andreas 2006 das Unternehmen und wechselt zu Aquatuning, das von Nathanael Draht erfolgreich als Familienbetrieb geführt wird.

Vor seinem Weggang entwickelte Andreas noch den Alphacool XP1 CPU-Wasserkühler, der zu den meistverkauften Kühlern aller Zeiten zählt. Die Verkaufszahlen zusammengerechnet, kam dieses eine Modell auf eine Verbreitung im sechsstelligen Bereich. Bis 2010 war der Kühler noch verfügbar. Insbesondere das Know-How von Andreas stellte die Weichen für zukünftige Aquatuning-Entwicklungen. Die Produktion wurde nach China ausgelagert, Aquatuning positionierte sich nicht mehr als reiner Online-Vertrieb, sondern auch als Entwickler mit Expertise.

Die Expansion nach China hatte nicht nur finanzielle, sondern auch strategische Gründe. Kaufte Aquatuning hochwertige Anschlüsse ein, um diese unter eigenem Namen zu vertreiben, wurden diese meistens in China hergestellt. Import-, Lager- und Lieferkosten sowie Zollgebühren trieben den Preis unnötig nach oben. Eine eigene Produktion vor Ort senkte also nicht nur die Preise für Käufer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ebenso wurden die (Liefer-)Wege kürzer.

„Leider stellten wir schon ziemlich früh fest, dass die chinesischen Geschäftsläute es nicht so ernst mit Verträgen meinen. Die Designs und der Aufbau unserer Radiatoren waren plötzlich bei unseren Mitbewerbern zu finden. Die einzige Lösung bestand für uns im Aufbau einer eigenen Produktionsstätte, nach unseren Qualitätsstandards und unter unserer Kontrolle. Da Leistung für unsere Kunden ein kaufentscheidender Faktor war und auch heute noch ist, spezialisierten wir uns auf die Produktion von Vollkupfer-Produkten“, erinnert sich Andreas Rudnicki.

Zwei Jahre dauerte es, bis der erste Radiator vom Band lief. Aquatuning investierte in unterschiedliches Material, testete dessen Verarbeitungsmöglichkeiten und entwickelte passende Toolings. Die Fabrik wurde mit modernsten Maschinen ausgerüstet und Mitarbeiter geschult. Diese Entwicklung und der Aufbau liefen parallel zu der Radiatoren-Produktion in Partner-Fabriken. Und während es viele Mitbewerber mit der 2003 erstmals neu vorgestellten RoHS-Richtlinie nicht so ernst meinten, setzte sich Aquatuning das Ziel, mit den Radiatoren aus eigener Produktion alle Normen zu erfüllen.

„Das Investment hat sich bezahlt gemacht. Heute können wir wirklich alles selbst herstellen: Kühlkörper in unterschiedlichsten Formen, Radiatoren in allen denkbaren Größen. Damit sind individuelle Produkte für besonders spezifische Einsatzbereiche möglich. Alles kommt aus unserer Fabrik und wurde mit unseren Werkzeugen, mit unseren Mitarbeitern und nach unseren hohen Qualitätsstandards produziert“, sagt Andreas Rudnicki.

Der Standort China wächst

Abseits der Radiatoren-Herstellung konnte Aquatuning auch in anderen Bereichen Fuß fassen. Anschlüsse, Schläuche und Pumpen finden sich in dem Unternehmensportfolio. Dieses „Alles-aus-einer-Hand“-Prinzip überzeugte insbesondere OEM-Partner. Der Verzicht auf Zulieferer für einzelne Teile und Komponenten schafft eine hohe Unabhängigkeit, löst zugleich Lieferprobleme und Engpässe. Auf der anderen Seite steigt die Erkennung und Reaktionszeit bei Qualitätsmängeln.

„Der chinesische Markt hat eine ganz andere Geschäftskultur. Es wird nach Augenmaß gearbeitet, strenge Vorgaben sind nicht gerne gesehen. Das fängt schon bei den Schraubverschlüssen oder allgemein bei Gewinden an. Passt die beiliegende M4-Lüfter-Schraube an den Radiator, heißt es nicht, dass auch andere Schrauben mit gleicher Größe passen. Bei der Arbeit mit OEM-Partnern ergeben sich daraus viel mehr Probleme, weil die Produkte aus unterschiedlichen Fabriken kommen und nicht aufeinander abgestimmt sind. Solche Probleme konnten wir in unserer Produktionsstätte durch eigens entwickelte Prüfdorne komplett eliminieren“, erläutert Nathanael Draht

250 Arbeiter beschäftigt Alphacool mittlerweile in der Fabrik nahe Shanghai. Für die nahe Zukunft gibt es bereits erste Expansionspläne, wodurch die Mitarbeiterzahl auf 300 ansteigen soll. Das Unternehmen experimentiert mit neuen Materialien, wird also zwangsläufig neue Herstellungsverfahren entwickeln müssen. Den Anfang machte die Aluminium-Abdeckung des Alphacool XPX Eisblock, die mit einem Tiefziehwerkzeug gefertigt wurde. Das nächste Produkt steht bereits in der Pipeline.

Der Alphacool Eisblock GPX.

Mit dem neuen Grafikkartenkühler betritt das Unternehmen neue Designwege. Anstatt einen weiteren Plexiglas-Kühler zu entwickeln, entschied sich Alphacool für ein „auffälliges Stealth-Design“. Das PCB wird komplett verdeckt, eine Backplate sorgt für die nötige Stabilität. Das Sichtfenster ist marginal ausgeprägt, je nach Modell gar nicht vorhanden. Anstatt auf Plexiglas zu setzten, exkrementiert Alphacool mit durchsichtigem Nylon und entwickelt derzeit passende Spritzgussverfahren für die Massenproduktion. „Zuerst lernen wir Technik, dann entwickeln wir die ersten Produkte. Das Feedback der Community ist dabei sehr wichtig, um nicht zu sagen entscheidend“, wirft Andreas ein.

Auf ein anderes Verfahren ist Alphacool ebenfalls sehr stolz: Seit einiger Zeit kann Kunststoff geschweißt werden. Das beste Beispiel für den Einsatz der Technik ist die Eisbaer. Boden und Ausgleichsbehälter sind nach dem neuen Verfahren verschweißt, wodurch Mikro-Leckagen verhindert werden. Diese Technologie steht ebenso OEM-Partnern zur Verfügung, die in Zusammenarbeit mit Alphacool ein besonders robustes und sicheres Produkt entwickeln wollen.

Neue Produkte schon längst fertig

Derzeit sieht sich Alphacool mit einem ziemlichen Luxusproblem konfrontiert. Neben Weiterentwicklungen bestehender Produkte, gibt es eine Reihe an Neuentwicklungen, mit denen das Unternehmen neue Märkte betreten will. Da die Gesamtanzahl der noch nicht vorgestellten Modelle so hoch ist, dass ihre Markteinführung die Kapazitäten der Mitarbeiter im Marketing und Vertrieb übersteigen würde, bietet Alphacool die Produkte seinen OEM-Partnern an.

„Unsere OEM-Partner wollen auch gerne Marktfühler sein und genau das ermöglichen wir ihnen exklusiv. Klar könnten wir schon jetzt einen Nachfolger der Alphacool NexXxoS XP³ herausbringen. Oder aber wir integrieren die Technologie in einen AiO-Kühler und setzen in diesem Segment neue Maßstäbe. Wir haben nicht den Druck unsere eigenen Produkte nach kürzester Zeit übertreffen zu müssen. Ein gutes Beispiel dafür ist die be quiet! Silent Loop, für deren Entwicklung wir zwei Jahre gebraucht haben. Den technologischen Meilenstein haben wir schon vor Monaten erreicht gehabt“, erklärt Nathanael.

Somit ist die endgültige Bestimmung eines neuen Produktes nicht immer von vornherein klar. OEM-Projekte und Kühlkomponenten für Endverbraucher profitieren von einer sich überschneidenden Entwicklung. Das ist auch bei den kommenden Produkten so. Beispielsweise arbeitet Alphacool an Monitorhalterungen für Intels NUC-Systeme, die eine AiO-Wasserkühlung direkt in den Korpus integrieren und so Kabelsalat auf dem Tisch vorbeugen sollen. Neue „nicht-runde“ Ausgleichsbehälter aus Glas befinden sich bereits im internen Test und soll die Innovationsstärke des Unternehmens demonstrieren. Für den Industrieberreich sind Kühler für RAID-Controller geplant, die später auch für Endverbraucher verfügbar sein werden – mSATA und insbesondere das M.2-Format bergen noch einiges an Potential.

Den eher in der Nische angesiedelten Bereich der Mainboard-Kühlung möchte Alphacool ebenfalls demnächst bedienen. Dazu hat man ein Stecksystem aus Universalkühlkörper ausgearbeitet, die über Hardtubes miteinander verbunden werden und in ihrem bisherigen Design an das Cyberpunk-Genre erinnern. In Kürze können die Systeme dann mit dem neuen Eiswasser befüllt werden. Das Liquid wird in Deutschland produziert, bei den Pastellfarben hat Alphacool darauf geachtet, dass der Partikelabsatz möglichst spät eintritt. Zehn Tage ist hier die interne, angestrebte Vorgabe.

Aus Fehlern lernen

Der Stolz steht Andreas Rudnicki ins Gesicht geschrieben, wenn er von neuen Produkten und Unternehmensentwicklungen erzählt. Am 01.04.2010 hat Aquatuning einen kompletten Rückkauf von Alphacool durchgezogen und Andreas wieder an die Spitze der Firma gesetzt. Als gebrandmarktes Kind entscheidet er vorsichtiger und bedachter, hält oft Rücksprache mit seinem Freund und Geschäftspartner Nathanael Draht.

„Mit der Zeit entwickelt man einen Tunnelblick, eine Betriebsblindheit. Das hält einen davon ab, innovativ zu sein. Der Wasserkühlung-Markt ist derzeit stark am Wachsen und wir möchten ihn mitgestalten, so wie wir es in seiner Anfangszeit gemacht haben. Nur eben ohne den Fehlern von damals“, sagt Andreas.

„Wir haben immer und immer wieder den gleichen Fehler gemacht: Es kommt jemand zu einem, der eine Idee oder ein schon fertiges Produkt hat und man geht eine Kooperation, eine Partnerschaft ein, handelt Verträge aus und wird sich über Bedingungen einig. Sobald das Produkt läuft und die Brand eine gewisse Größe erreicht hat, wenn der Partner also nicht mehr direkt von einem profitiert, wird der Solo-Gang eingeschlagen. Nachdem man also drei, vier, fünf Jahre Zeit investiert hat, bekommt man den Arschtritt. Das war nicht nur bei einem – mittlerweile - namhaften Anbieter für Wasserkühlung-Komponenten in Slowenien der Fall, sondern auch mit einigen anderen Marken. Wir haben uns also eigene Mitbewerber geschaffen. Irgendwann war es einfach nötig, einen Schlussstrich zu ziehen. Jetzt konzentrieren wir uns stark auf das OEM-Geschäft, gehen aber keine Partnerschaften mehr ein. Damit sollten wir für die Zukunft mehr als gut gerüstet sein“, ergänzt Nathanael Draht.

Mehr Infos und weitere Produkte gibt es hier: www.alphacool.com

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