Die Verschwendungssucht der Rot-Grünen Minderheitsregierung

in #deutsch2 months ago

Gerade habe ich gelesen, dass die Rot-Grüne Minderheitsregierung noch schnell vor der Wahl 825 Millionen Euro in neue Paradeuniformen der Bundeswehr "investieren" möchte.

Hier der offizielle Post (auf X) aber ohne Betrag:

Hier der Bericht dazu (mit den 825 Millionen Euro):
https://www.tagesspiegel.de/politik/bundeswehr-soldaten-sollen-aktuellere-uniformen-erhalten-12760994.html

Die Bundeswehr hat knapp 180.000 Soldaten, also wären 825.000.000 / 180.000 = 4583,33 Euro je Uniform und selbst wenn jeder Soldate 2 Uniformen (zum Wechseln) erhält sind dies immer noch 2291,67 Euro je Soldat (für 2 Uniformen) - findet ihr das angemessen ?

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Rechne eher mit etwa 300.000 Soldaten, es erstreckt sich über 6 Jahre und in dieser Zeit werden etwa 60.000 Soldaten die Bundeswehr verlassen und nochmal etwa 60.000 Reservisten anfallen, die alle damit ausgestattet werden müssen.

Dazu kommt das diese Uniformen im Tagesdienst nach einem Jahr abgearbeitet sind. Man verbringt zwar keine Zeit im Feld damit, aber alleine durch das tägliche Tragen werden sie abgenutzt. In den Stäben darf man dann auch mit 3-5 Uniformen pro Soldat rechnen, vor allem an Hemden braucht es eine ganze Reihe.

Okay, die Fluktuation ist natürlich ein Argument, allerdings muss man auch sagen, dass explizit vom "Innendienst" die Rede ist, d.h. es geht nicht um Bekleidung im Manöver oder gar Gefecht. Aber selbst wenn ich mit 3-5 Uniformen je Soldat rechne sind das noch gut 1.000 Euro und wenn die Bundeswehr zu einem Hersteller geht und 800.000 Uniformen auf einmal bestellt dürfte sie auch einen ganz ordentlichen Rabatt bekommen, man darf ja nicht vergessen, dass Bekleidungsgeschäfte normal maximal die Hälfte des Verkaufspreises im Einkauf bezahlen und diese Marge fällt ja bei einer Direktbelieferung vom Hersteller weg.

Wir redem hier wahrscheinlich auch von dieser Größenordnung und das ist ein Preis, den man durchaus für solche Dienstkleidung zahlen kann. Die meisten dieser Dienstanzüge werden 10-20 Jahre getragen.

Und es hat einen Hintergrund das man in den oberen Stäben keinen Dienst in Grün versieht, aus Erfahrung heraus hat man im Kopf eine ganz gute Trennung wenn man Grün im Feld und in der Truppe hat und Grau in unserem Fall beim Heer im Stab, zumindest viel mir die Trennung so oft besser.

Außerdem hat es etwas mit der Moral der Truppe zu tun. Der Dienstanzug wird zu Anlässen wie Vereidigungen, Beerdigungen und Feiern getragen. Er zeigt das es etwas besonderes ist. Das hebt die Moral nochmal ordentlich an.

Also wenn ich in ein Geschäft gehe, mich beraten lasse und dann einen Anzug kaufe kann es vielleicht sein, dass ich so etwas bezahle, aber wenn ich z.B. 800.000 Anzüge kaufen will sicher nicht. Was man so liest ist, dass ein Markenhemd für 119 Euro den Hersteller im Einkauf vielleicht 10-15 Euro kostet. Ich habe z.B. einen Bericht gesehen, dass man sich in Vietnam ein Paar handgefertigte Lederschuhe nach seinen Maßen kaufen kann und dafür 1 Million Dong zahlt, dass waren zum Zeitpunkt des Berichts ca. 40 Euro.
Also insgesamt betrachtet denke ich nicht, dass ein Preis von 825 Millionen Euro für Uniformen unter Berücksichtigung, dass es nur um die für den Innendienst geht, angemessen ist und vor Allem (und das ist vielleicht der Hauptpunkt) nicht in einer Zeit wo man gerade die Regierungskoalition beendet mit dem Grund, dass die einen sparen und die anderen Geld ausgeben wollten.
Ich frage mich da auch, ob sich die Parteien, die die Schuldenbremse zum wiederholten Mal aussetzen wollten noch daran erinnern, dass sie der nötigen Grundgesetz-Änderung zu deren Einführung vor einigen Jahren zugestimmt hatten.
Also ich würde mir jedenfalls keine Anzüge für mehrere Tausend Euro auf Kredit kaufen wenn ich kein Geld habe.