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RE: Ironie der Geschichte

in #deutsch7 years ago

Okay, dann bin ich mal heute derjenige, der die Anarchie in diesem Machtspiel auf die Bank verbannt.
Ich mag mich vielleicht um ein paar Monate irren, aber es war 1989 als Oskar Lafontaine (kurz vor der Messerattacke auf ihn) in seinem Wahlkampf ausführlich darauf hinwies, dass das Europa der Regionen auf jeden Fall einem Europa der Länder vorzuziehen sei.
Mit einem genauen Blick auf die europäische Landkarte, ein nicht ganz dummer Vorschlag. Die Sache ging, wie Lafontaine, unter, weil die Wiedervereinigung und die blühenden Landschaften im Osten alle Kritiker übertönten.
Nur weil die Katalanen auf die Barrikaden gehen, heißt dies für uns mit Sicherheit nicht sofort die Euro-Paletten aus der Garage zu nehmen und die Rezepte für den Molotow-Cocktail wieder zu entstauben.
Wir haben hier ein europäisches Problem. Herr Puigdemont ist oder war in seiner Position nichts anderes als das Pendant zu Markus Söder. Bayern, wie Katalonien, haben bisher die bestehenden Verfassungen der Länder nicht unterschrieben, denen sie angegliedert sind.
Andeutungen, dass die Legislative, Exekutive und Judikative ein einziger Mischmasch bei uns ist, möchte ich (ehrlich gesagt) nicht ganz bis zum Ende denken. Wenn es so wäre, dann haben wir alle versagt!
Bevor Puigdemont seine "Europareise" begann, aber spätestens in Belgien, war ihm bewusst, auf welch dünnem Seil er tanzt.

Vielleicht sollten wir einfach nur mal etwas Luft aus diesem vollkommen überblähten Ballon lassen. Die Basken, die Südtiroler und wie sie auch immer heißen, sie warten nur darauf, dass der katalanische Ballon platzt.

Gruß, Wolfram

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Moin Wolfram, ehrlich gesagt habe ich nicht ganz verstanden, was Du uns damit sagen möchtest? :-)

Puigdemont hat mit seiner Aktion doch eigentlich seine Festnahme provoziert. Natürlich hatten die deutschen Behörden die Augen verschließen können. Aber was hätte das gebracht?
Auf was ich hinaus wollte, war die von mir vermisste gesamteuropäische Diskussion, wie solchen Problemen im Sinne der Betroffenen entgegengekommen werden kann. Und das geht nur durch eine Abschaffung der willkürlich gezogenen Landesgrenzen und ein funktionierender Länderfinanzausgleich.
Das wäre zumindest ein Ansatz. Schließlich warten noch problematische Kandidaten auf ihren Beitritt.
Ich hoffe Licht ins Dunkel gebracht zu haben.
Gruß, Wolfram

Schwamm drüber