Wenn ich ein Tier wäre ... und welches Tier wärst du? | Inspiriert durch @stephanie-hakel

in #deutsch7 years ago

Die Idee verdanke ich @stephanie-hakel und @kissi

Der Kolkrabe



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Kurze Vorgeschichte



In der germanischen Mythologie kommen zwei Tiere vor, denen, wo immer sie auch auftauchten, höchsten Respekt gezollt wurde. Es waren der Wolf und der Rabe. Beide Tiere bestachen durch ihre hohe Intelligenz und ihren natürlichen Sinn für Hygiene und Sauberkeit.
Irgendwann, die genaue Jahreszahl, der Kalendermonat oder der Wochentag kann ich im Moment nicht abrufen, aber es muss kurz nach dem Abendmahl und noch vor der Erfindung der Glühbirne gewesen sein, saß eine sehr weise, junge, attraktive Frau im gemütlichen Ohrensessel neben dem offenen Kamin (Pellet-Öfen kamen erst nach der Glühbirne), freute sich darüber „in anderen Umständen“ zu sein und warf einen Blick auf eine Liste mit den verschiedensten Vornamen.
Erhalten hatte sie die Vorschlagsliste von Erbtante Ottilie am Morgen, nachdem diese während des Frühstücks den Rest der Familie nochmals darüber informiert hatte, wer hier wie viel zu verteilen hat, wenn nur alles auch so läuft, wie sie sich das gedacht hat, mit dem Zusatz: „Ich will euch jungen Leut' ja nicht reinreden, aber einer von den Namen sollte es dann doch sein.“
Doch irgendwie konnte sich die werdende Mutter nicht mit Ole, Kevin, Malte, Kai-Uwe, Chantal, Sina-Ida, Adolf, Fritz, Erna und Sieglinde nicht recht anfreunden. Zudem war sie sich ganz sicher, dass es ein Sohn werden wird. Und zwar der intelligenteste, schönste, stärkste Sohn im ganzen germanischen Reich.So kramte sie in der Mythologie und stieß auf Wolf und Rabe.


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Am nächsten Morgen, nach einem intensiven Dialog, einem solchen, wie ihn nur eine Mutter mit dem noch ungeborenen Kind führen kann, war die Namenssuche für beide beendet. Mutter und Sohn hatten sich auf Wolfram geeinigt.
Erbtante Ottilie erlitt daraufhin eine schwere Herzattacke, von der sie sich auch nicht mehr erholen sollte. Doch reichte ihre Kraft noch aus, um Wolfram von der Erbfolge auszuschließen.
So, und jetzt, enterbt bis in alle Ewigkeit, sitze ich hier und muss mich entscheiden. Aber die Entscheidung fällt mir leicht.

Denn meine erste Besetzung im Kindergarten-Ensemble: der Rabe in Grimm's Märchen. Zur Belohnung, Anerkennung oder wegen meiner unübertroffenen Blödheit (der Rabenvogel wurde nämlich mit Ruß oder was weiß ich komplett schwarz eingefärbt und dann auch noch in ein Kostüm gezwängt, das einem den Schweiß schon beim Anblick aus den Poren trieb), wurde mir eine kleine Rabe überreicht. Dieser Rabe begleitet mich seit dieser Zeit durch alle Stationen meines Lebens und grinst mich auch jetzt noch jeden Morgen an, wenn ich den Start-Knopf am Rechner drücke. Was mir nur auffällt, er bekommt langsam eine Glatze. Ich sollte einen Haarspezialisten konsultieren. Oder ich schere den Kater und transplantiere?! So schwierig wird das auch nicht sein?


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Lieber Gott lass die Fünf gerade und mich beim Neustart eine Kolkrabe sein!



Es wäre nämlich die Reinkarnation par exelance. Denn wir Beide sind doch schon jetzt die perfekte Symbiose aus Mensch und Tier. (Mal großzügig davon abgesehen, dass die unberechenbare Natur, mich als leuchtenden Feuerkopf, das Licht der Welt hat erblicken lassen.) Schwarz ist aber mit Sicherheit die Farbe, die mein leuchtendes Feuer am besten zur Geltung bringt.
Seit ich das Spiel mit den Worten für mich entdeckt habe, nennen sie mich den Galgenvogel. Unsere gemeinsamen Feinde sind der Habicht in seiner unstillbaren, dumpen Gier nach allem was sich bewegt, der Uhu, der vorgibt klug zu sein, aber eigentlich nichts, als ein Nachtdieb ist oder der Marder, der den Weg zum Feinschmecker nie schaffen wird.
Gut, Pessimisten könnten anmerken, dass die Kolkrabe höchstens 21 Jahre alt wir. Dann frage ich zurück: „Mit welchem Alter beginnen allgemein die Probleme?“
Raben sind gesellig, leben im intakten sozialen Gefüge, achten peinlichst genau darauf, wo der Nachbar seine Vorratskammer anlegt und überprüft kurze Zeit später, ob mit den Vorräten auch wirklich alles in Ordnung ist. Wer möchte schon mit ansehen, wie der Nachbar sich den Magen verdirbt.
Außerdem kann der Rabe sich die Gesichter der Personen merken, die ihm mal übel mitspielen wollten. Ganz nach dem Motto: Man trifft sich immer zweimal! Genau wie ich!
Was mir nur leichtes Kopfweh bereitet, ist die Eigenart der Raben, in der Partnerschaft absolut monogam zu leben. Wenn es so im Raben-Grundgesetz verankert ist, dann halte ich mich auch dran. Aber bei der Auswahl darf dir dann wahrhaftig kein Fehler unterlaufen. Am Besten am Abend vorher nicht mit den Kumpels über die Stränge schlagen.
Anderseits ist es jedoch eine gute Nachricht, dass Raben eine natürliche Bestandsvermehrung betreiben. Nörgelnde Quälgeister, die einen nachts nicht schlafen lassen, werden demnach nur bei Bedarf ausgebrütet. Super Idee. Die Raben sind halt einfach an Genialität und Selbstüberschätzung kaum zu überbieten! Genau wie …

Sort:  

Hehe, find ich gut den Artikel. Einem meiner Freunde haben wir den Spitznamen Freki gegeben, das heisst so viel wie der Gefräßige. Das deshalb weil er tatsächlich für zwei isst und trotzdem zaundürr ist. Ist außerdem einer der beiden Odinswölfe :)

Wenn ich mir ein Tier aussuchen könnte, würde ich das Krokodil wählen :)

Erinnert mich an das Buch, das ich gerade lese. "Albert muss nach Hause" Da wird ein Alligator von seinem Frauchen von North Carolina zurück nach Florida gebracht. Und so viel kann ich dir verraten: Albert hat es echt drauf ...
Also bitte umsatteln - vom Krokodil zum Alligator. Die Badewanne (in der liegt Albert nämlich am liebsten) bekommst du dann von mir.
Gruß, Wolfram

hahahahahah...:)

Ne danke, Kroko passt schon, das ist nämlich mein Seelentier, deshalb!

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Guten Morgen Wolfram,
ein Rabe ist es geworden. Das finde ich ja spannend. :)
Sehr gescheite Tiere und wie ich finde zu unrecht mit Sprichtwörtern wie "Ein Rabenschrwarzer Tag" belegt.
Als Krafttier gilt der Rabe als Beschützer geheimer Dinge und als Helfer Verborgenes aus den eigenen Tiefen hervorzuholen.
Die jungen Raben treffen sich gerne um gemeinsam zu spielen. :) Und man sagt ihnen nach das sie gerne Dinge vorhersehen können.
Ich mag die Tiere. :D Auch wenn sie mir in düsteren Wäldern manchmal Angst einjagen. :D
Danke fürs teilen Wolfram.

Das mit dem Vorhersehen schieben wir mal ganz schnell auf die Seite. Wer möchte diese Fähigkeit? Dann verliert das Leben ja komplett seine Spannung.
Aber es stimmt natürlich, dass am Verhalten der Raben ein heftiger Wetterumschwung oder andere Naturerscheinungen abgelesen werden können. Aber am meisten überzeugt mich ihr unstillbares Verlangen, Spaß an der Freude zu haben.
Gruß, Wolfram

Das klingt doch super gut. :D
So richtig Vorhersehen will ich auch nicht. :D

Mich begeistert immer wieder auf neue wie schlau diese Tiere sind. :)
Liebe Grüße
Kissi

Dein kleiner Rabe hat einen sehr wachen Blick, den gleichen wachen Blick, den ich auch in deinen Texten wahrnehme.

Und seine beginnende Glatze? Na und? Hör jetzt bloß nicht auf, ihn deshalb nicht mehr täglich zu streicheln. 😉

Gruß, Werner

Keine Sorge, er genießt die Vollpension mit der Spa-Therapie. Lediglich das Vollbad scheint er nicht gut zu vertragen. Außerdem macht ihn das schüttere Haar, noch viel interessanter! Aber das weißt du ja selbst! :)
Gruß, Wolfram

fyi: Ich habe gerade meine Delegation an dich zurück gezogen. Dafür habe ich dich mit 5 shares (Steem) bei @steembasicincome gesponsort.

Sobald der das reinklöppelt, erhälst du einen kleinen Upvote auf deine Beiträge.

Ich möchte das nun Folgende nicht unbedingt in die weltweite Steemit-Gemeinde hinausposaunen, da es mir äußerst peinlich erscheint.
Ich scheibe meine Posts in mehr oder weniger regelmäßigen Zeitabständen, nutze Gelegenheiten zu Kommentaren, upvote und versuche möglichst höflich auf Replys zu antworten. Aber von dem ganzen Rest habe ich, so muss ich eingestehen, keine wirkliche Ahnung.
So erscheint mir diese Bitte von mir nur logisch: Kannst du mir bitte erklären, wie ich den Inhalt des Posts interpretieren soll?
Gruß, Wolfram

:D

Als Neulingshilfe hasst du von mir ein paar SP ausgeliehen bekommen - SteemPower, die bestimmt wie viel deine votes Wert sind. Außerdem bestimmen die SP die Bandbreite die du mit posten etc. verbrauchen darfst. (Mit jetzt 20 SP bist du aber auf der sicheren Seite.)
Dieses Ausleihen ist jetzt beendet.

Da ich aber davon ausgehe, dass du weiterhin gute posts schreibst, habe ich aus ganz eigenem Antrieb und Eigennutz dir 5 Anteile an dem @steembasicincome Projekt gesponsort. (Erklärung hier, englisch)

Damit wird der bot dich bei jedem post upvoten, insgesamt also dein Einkommen erhöhen.

Falls das immer noch nicht verständlich war, dann lass es mich so zusammenfassen:

geschenktes Einkommen

(es wäre aber gut, wenn du @steembasicincome Beiträge votest, damit alle Beteiligten - also auch du - mit der Zeit immer mehr davon haben)

Danke, jetzt habe auch ich es begriffen. Ich dachte bereits, du wolltest mich zusammenfalten.
Gruß, Wolfram