Da muss ich dir recht geben. Ohne Wärme gedeiht in diesem Leben nur der Hass. Ich will lediglich anmerken, dass ein gutes Gedicht nicht unbedingt einen Reim braucht. Auch ein guter Rap kommt ohne den klassischen Reim aus. Die Experten auf dem Gebiet nehmen sich schlicht und einfach einen Vokal und stützen den ganzen Flow auf den armen Kerl. Aber wichtiger ist, dass der Leser nicht tagelang nach der Botschaft suchen muss. So, jetzt lese ich noch: Ich wollte viel.
Ja, ich bin wirklich ein Reim-Fanatiker, das hast du gut erkannt! Ich schreibe meist sehr tief und mehrdeutig, da ich es mag, wenn man sich im Text wiederfinden kann, aber dennoch nicht genau definiert ist, was damit gemeint ist. Wie eine abstrakte Zeichnung, in der man mehr Spielraum für die eigene Interpretation hat als in einem detaillierten, mehr vollständigen Bild.
In diesem Gedicht habe ich mich deutlich mehr als sonst zurückgehalten, was die Tiefe betrifft, weil ich wieder sehr "Reim-verrückt" war und ich denke, dass ich mehr in die andere Richtung gehen sollte. Vielleicht kann ich so sogar noch tiefer schreiben und trotzdem verständlich genug für den Leser, indem ich mich mehr von der Reim-Perfektion löse. Immer passende Doppelreime zu finden kann schließlich auch sehr viel Zeit kosten und die Message kommt am Ende dann trotzdem nicht besser, eher schlechter rüber.
Vielen Dank für dein Feedback ;)