Warin und Abdul waren Brüder. Sie lebten gemeinsam mit ihren Frauen Fatima und Miriyam in einem Haus in den Bergen. Das Haus und das weitläufige Grundstück hatten sie von ihren Eltern geerbt und gemeinsam mit ihren Frauen bestellten sie das Land. Die Erde war fruchtbar, sodass sie beinahe das ganze Jahr von ihren Erträgen leben konnten.
Abdul verdiente sich hin und wieder einen Groschen damit Reisenden die lokalen Sehenswürdigkeiten zu zeigen und sprach mehrere Sprachen fließend. Wahin lehrte Kinder ihres Ortes den Koran zu lesen und zu singen. Beide gingen mehrmals täglich in die Moschee um zu beten. Die Frauen verbrachten die meiste Zeit in den Hainen, die das Haus das ihr Zuhause geworden war umgaben. Beide konnten weder lesen noch schreiben. Dafür wussten sie jede Pflanze, die sie sahen, richtig zu benennen und kannten auch deren Nutzen.
Eines Tages als die Männer sich wieder einmal verabschiedet hatten, um die Moschee zum Gebet aufzusuchen, wanderten die Frauen wie so oft über die Hügel ihres Grundstückes. Doch heute erwartete sie eine Überraschung. in einem Tal, in das ihre Schritte sie schon länger nicht geführt hatten, fanden sie eine in voller Blüte stehende Kiff Pflanze, die ihren betörenden Duft verströmte.
Miriyam holte eine Sepsi aus ihrer Chelaba und stopfte sie mit dem bereits sonnengetrockneten Kiff. Sie sagte: Lass uns den Männern nichts von dem Kiff erzählen, du weißt, dass sie uns dann nichts davon übrig lassen werden. Als Fatima zustimmend genickt hatte zündete sie die Pfeife genüsslich an und rauchte. Dann stopfte sie die Pfeife erneut und reichte sie an Fatima weiter. So ging das einige Male, bis sie den Kopf voller Kiff hatten. Miriyam fing an zu kichern. Fatima lag still und zufrieden im Gras. Mit einem Male aber kam eine große Aufregung über sie und sie griff sich mit erregter Miene an die Brust.
Ich habe plötzlich das Gefühl, dass mein Herz zu schnell schlägt. Fühl einmal, das macht mir Angst.
Miriyam sagte: mach dir keine Sorgen, das ist der Kiff. Der ist sehr stark. Sie gluckste.
Fatima hörte Miriyam aufmerksam zu. Sie glaubte ihr, dass der Kiff ihre Sinne verwirrt hatte und ihr einen Schrecken eingejagt hatte. Doch das merkwürdige Gefühl in ihrer Brust beruhigte sich keineswegs. Ihr war so mulmig zumute, dass sie Miriyam bat sie nach Hause zu begleiten, wo sie sich im kühlen Haus auszuruhen hoffte. Miriyam witzelte zwar ein wenig darüber, dass der Kiff Fatima zu Kopfe gestiegen war, merkte jedoch dann, dass es um ihre Schwipschwägerin wirklich nicht gut bestellt war und begleitete sie besorgt ins Haus, wo sie ihr einen Tee mit Lavendel, Kamille und Minze aus dem Garten zubereitete. Dann hochte sie die Brust Fatimas ab. Alles war wieder in Ordnung, nur dass Fatima jetzt entsetzlich zitterte. Was konnte sie da tun, als neben dem Bett zu sitzen und Kiff zu rauchen.
Es war eine Stunde vergangen seit ihrer Heimkehr und Fatimas Symptome änderten sich laufend, das Zittern war abgeebt und sie hatte begonnen zu husten, dann schwitzte sie so stark, dass der Schweiß ihr Hemd durchtränkte, dann rollten ihre Augen im Kopfe hin und her, schließlich hatte sie mit Händen und Füßen ausgestoßen und schmerzhaft gestöhnt. Nun lag sie ruhig da und Miriyam, der die Lust auf den Kiff zumindest für den Moment vergangen war, überlegte welche Pflanzen wohl bei diesem seltsamen Leiden helfen mochten.
Da kam schweißgetränkt und außer Atem Warin ins Haus gestürzt. Er blickte auf Fatimas bleiches Gesicht und fragte Miriyam leise, was mit ihr los war. Miriam sagte: Sie hat ein mir unbekanntes aber sehr aggressives Leiden. Ihre Gliedmaßen sind vorhin angeschwollen und haben sich dunkel verfärbt. Ich habe sie mit einer Heilsalbe eingerieben aber da begann schon ihr Haar zu ergrauen. Ich weiß mir keinen Rat. Aber wo ist Abdel? Wo ist ihr Mann, der sich kümmern sollte?
Warins Miene wurde noch bitterer. Abdel ist tot. Er ist von einer Schlange gebissen worden. Wir haben alles versucht, aber das Gift war zu stark.
Das brachte Miriyam auf einen Gedanken. Hamdulila dachte sie, jetzt weiß ich was Fatima hat. Sie hatte dank des Kiffs Verbindung zu ihrem sterbenden Gatten ausnehmen können. Auch Fatima war erleichtert, als sie begriff, dass sie keiner unbekannten Erkrankung zum Opfer fallen würde. Sie flüsterte Miriyam zu. Jetzt, da wir nur noch zu dritt sind können wir es ihm doch sagen? Alleine wird er nicht alles aufrauchen können. Miriyam nickte, dann stopfte ihre Sebsi und reichte sie Warin.
Vielen Dank fürs Lesen meiner Kurzgeschichte. Sie wurde inspiriert von meiner aktuellen Marokkoreise und Geschichten des Autors Mohammed Mrabet.
Super geschrieben!
Mehr davon bitte liebes
beautiful
Beauty in the dark with some light
Woww!!! beautiful))
wowoohhooo...
It's awesome.
Super Job. Toll !!
Gruß aus Marokko, tolle Geschichte, ich denke es passierte im Norden von Marokko :)
I dont knw your language but you looks pretty and beautiful
Kiff Kiff Kiff(en) :3
You have an interesting experience about your trip in Morocco. Many stories of people living there that you can make a very interesting story. It feels so peaceful life in the place you visit. May be always happy for you @yoganarchista.
Looking very charming thanks for sharing your photograph
Beautiful girl thank for sharing miss
Der Stil der Geschichte ist inspiriert von den Geschichten des Autors Mrabet, der aus der Nähe von Tanger kommt. Es ist eine fiktionale Erzählung ;D