Ja, dem Schöpfer gegenüber, bin ich überzeugt. Aber sonst jemandem?
Ob es einen Schöpfer gibt, Ja/Nein, kann ich nicht beantworten, denn das entzieht sich meiner Erkenntnis. In solchen Fragen bin ich der falsche Ansprechpartner, da in diesem Bereich sehr ungläubig.
Wie aber verträgt sich das mit dem Bild, das "wir" heute vermittelt bekommen: Schuldner von Anfang an, schon in der Wiege. Von Anfang an und fortwährend eine Bringschuld?
Diese Frage kann ich aus meiner Perspektive nur mit Nein beantworten. Das Bild der Schuld von Anbeginn (Wiege) ist geistig erdacht. Kein Ich kann eine Schuld ohne sein Wollen, oder Unterlassen in seinen Verantwortungsbereich übernehmen müssen. Schuld setzt wollen und unterlassen (beides Willensangelegenheiten) voraus. Das bedeutet nach meiner Beobachtung, dass das Wollen und Unterlassen beides Handlungen sind. Was zu der Frage führt, ob es eine Nichthandlung gibt? Aus meiner Sicht gibt es diese nicht. Ob also eine Nichthandlung (negative Betrachtung) zu einer Schuld führt ist von einer Handlung (positive Betrachtung) abhängig, die der Nichthandlung vorausgehen muss. Schuld tragen kann daher nur aus einer positiven Handlung abgeleitet werden.
Schuld ist daher auch kein physischer Aspekt, sondern ein geistiger. Was nach meiner Ansicht zu einer Dualität des Ich führt, Habitus (Körper, physisch) Persona (geistiges Wesen).
Wenn ich etwas zussge, steht dem Annehmenden meiner Zusage nur eine Möglichkeit des daran Glauben zu Verfügung. Meine Zusage ist von meinem "Können und Wollen" abhängig. Der Annehmende geht also immer dieses Risiko ein, dass die Erfüllung der Zusage nicht erfüllt wird. Das Versprechen kann also wörtlich genommen auch ein Ver-Sprechen sein.
Ich gebe dir Recht, wenn Du begrifflich unterscheidest. Was jedoch am Ergebnis des "Wollens und Könnens" nichts ändert. Auch bei einer Zusage die ein Ver-Sprechen sein kann, steht das Wollen und Können dem Glauben gegenüber.
Werter Robert, sehe inzwischen in der "Annahme" den Dreh- und Angelpunkt der Sache mit der Schuld und in Verbindung mit dem Wissen um die Vergebung auch die Lösung. Das aber ist dann nur in privater Runde austauschbar - und gar kein theoretisches sondern ein in hohem Maße praktisches Instrument. Gäbe es keine Quelle, woher dann all der Überfluss, all das Werden und Vergehen, woher der Jahreskreis im Wandel ...? herzlich, sven