"Investoren investieren aber leider meist um den Gewinn zu maximieren."
- Warum leider? Wie zuvor gesagt führt genau dieses Gewinnstreben zu Investitionen und Produktionssteigerungen, die mittelfristig zu mehr oder besserem Angebot und niedrigeren Preisen führen.
"Und gerade bei Wohnraum hat sich in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass lieber die Wohnqualität (unnötig) verbessert wird, um dann mit dem Vorwand die Preise saftig zu erhöhen."
- Wieso unnötig? Wenn es keine Nachfrage danach geben würde, würden die Investoren entweder nicht die Wohnqualität erhöhen oder sie würden es trotzdem tun und (mangels Nachfrage) damit auf die Nase fallen.
"Privatisierung, wenn gleichzeitig die Wahlmöglichkeit eingeschränkt ist (wie bei Wasserversorgung, großteils Strom und Wohnraum, glücklicherweise kaum bei Nahrung und Kleidung), hat sich in der Geschichte oft als Schuss ins Knie herausgestellt. Man muss nur zur DB und den Privatisierungen in GB schauen.."
- Das Problem an Privatisierung ist, dass es meistens um Branchen geht, die zuvor verstaatlicht wurden. Und diese Rückabwicklung ist mit vielerlei Problemen verbunden (u.a. Korruption).
- Die Deutsche Bahn wurde nicht privatisiert, sondern in eine AG umgewandelt. Sie ist - nach wie vor - zu 100% in Staatsbesitz. Zu Beginn gab es regionale Bahnen (z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwigseisenbahn), die privat waren. Die spätere Verstaatlichung hat zu erzwungenen Monopolen geführt. Das war keine Entwicklung, die man dem Markt anlasten kann.
"Sobald die Gewinne nicht mehr durch mehr Wohnraum, sondern durch Verteuerung maximiert werden können (wie Eindrücklich in den Großstädten weltweit, und nun auch in Deutschland), sind kapitalistische Freiheiten wie "Spekulation" und "alle Macht dem Markt" kontraproduktiv."
- Wir haben leider keinen Kapitalismus, sondern einen weitgehenden Sozialismus mit marktwirtschaftlichen Elementen (https://steempeak.com/politics/@zuerich/do-we-live-in-a-market-economy-leben-wir-in-einer-marktwirtschaft).
"Investieren kann und soll in den Bereichen auch ganz einfach der Staat. Dafür hat er ja die Steuergelder. Natürlich braucht es externe Kontrollmechanismen um Vetternwirtschaft und üble Misswirtschaft zu verhindern."
- Genau das funktioniert aus meiner Sicht nicht. Beispiele wären der Berliner Flughafen, die Elbphilharmonie, Stuttgart 21, usw. Das, was allen gehört, gehört am Ende niemandem. Keiner übernimmt die Verantwortung, keiner trägt die Risiken. Am Ende bleibt der Schaden am Steuerzahler hängen. Die (korrupten) Verantwortlichen (Wowereit & Co.) landen nicht vor Gericht und haften noch nicht mal mit ihrem Privatvermögen.
- Ein dem Markt unterworfener Unternehmer trägt Risiken. Wenn sein Projekt scheitert, ist er privat- und gegebenenfalls strafrechtlich haftbar.