Nein!
Die Tätigkeit eines Kurators besteht nicht aus dem Drücken eines Buttons, sondern aus:
- dem Zurverfügungstellen von Kapital (d.h. man hat Opportunitätskosten und verzichtet auf Zinsen, Dividenden, Mieteinnahmen, ...) und dem Tragen eines (nicht unerheblichen) Risikos des Totalausfalls
- dem Aufwenden von Zeit zum Finden, Prüfen und Bewerten von Content
Das mit dem "Drücken eines Buttons" gleichzusetzen ist vollkommen absurd.
Autoren und Kuratoren sind gleich wichtig. Ohne Content kein soziales Netzwerk, ohne Kapital kein oder wenig Anreiz zum Schreiben.
Klingt wie der Spruch von Minenbetreibern an ausgebeutete Arbeiter, die für einen Hungerlohn ihre Gesundheit verkaufen: Seid froh, dass wir Euch diesen job geben. Ohne uns wärt ihr arbeitslos und arm.
Es muss einen Mittelweg geben.
Das findet doch nicht statt, die Artikel werden ja kaum gelesen. In der Theorie hört sich alles gut an.
Ich wette unter kleinen accounts sind auch prozentuell mehr dabei, die tatsächlich hier lesen als unter Walen.
Der Mittelweg ist da und heisst: Aufteilung der Rewards 50:50.
Das ist kein Hungerlohn, sondern eine gleichmässige Aufteilung.
Fairer geht es nicht.
Wie gesagt: einige Wale machen das nicht, und das ist nicht optimal. Trotzdem bringen sie einen Mehrwert, da sie den Steempreis stabilisieren.
Wenn ich Kapital in meinem erlernten Beruf als Einkommen generiere, dann schaffe ich das mit einem Bruchteil des Zeitaufwandes, den ich auf einen Beitrag hier verwende.
Ginge es nach dem Zeitaufwand für ein einfaches Schreiben in meinem erlernten Beruf oder die Gebühren welche Verwaltungen für Standardbriefe und Bussgelder gerne verhängen, dann müssten Autoren hier mindestens das 1000-fache bekommen - zumindest die guten.
Wenn Du einen Pool an guten Autoren gefunden hast, dann ist der Zeitaufwand marginal, den Du zum lesen und zum voten verwenden musst.
Was das Risiko der Investoren angeht. Dies wird in unverhältnismäßig hoher Weise (50 Prozent!) auf die Autoren vollumfassend abgewälzt.
Sowas gibt es an der Börse meines Wissens nach nirgends in der Form - sieht man von Facebook einmal ab, wo die Nutzer gar nichts bekommen.
Die Verlustrisiken - und ein Verlust ist es auf jedenfall - zumindest zeitlich, wie auch preislich - tragen hier all jene die extrem gut gebildet und in ihrem erlernten Beruf ein Vielfaches verdienen können und dies mit einem vielfach geringeren Zeitaufwand.
Wenn man diese Autoren bei der Stange halten will, dann ist die HF21 und 22 ein Flop ohne gleichen und die Rewardkurven für gute Autorenschaft indiskutabel. Der Vergleich mit Ausbeutung von stayoutoftherz ist da gar nicht so fern.
Die Autoren können ja auch in den Streik gehen, so denn sie sich organisieren, spätestens dann wird wohl klar werden, das aller Mehrwert hier nur durch produktive Arbeit der Autorenschaft generiert wird. Kuratoren produzieren somit im Grunde nichts ausser returns für die eigene wallet, die aber keine produkte darstellen, welche von den Nutzern der Plattform greifbar, lesbar oder sonstwie verwendbar sind.
Die faire Quote wäre 90 Prozent für die Autoren, 8 Prozent für die Kuratoren und 2 Prozent für die Systempflege.
Gleichzeitig Halbierung der Inflaitonierung des Steems, denn die stellt das wesentliche Risiko dar, so wie die Abschaffung von Bots.
Bist Du Marxist?

Du versuchst den Wert der Arbeit (=Schreiben) zu bestimmen und versuchst zentralstaatlich/planwirtschaftlich zu bestimmen, wie die faire/gerechte Aufteilung der Rewards ist (Umfairteilung).
Es gibt keine objektiv faire Quote.
Irrelevant ist, wie viel Du sonst in Deinem Job in einer gewissen Zeit verdienst.
Relevant ist, welche Quote dazu führt, dass der gesamte Kuchen (d.h. die Steem-Marktkapitalisierung) grösstmöglich wird. Und das finden wir durch einen interativen Prozess heraus, d.h. probieren --> Reward-Verteilung anpassen --> probieren --> ...
Meiner (subjektiven) Einschätzung zufolge führt die Erhöhung der Curation Rewards zu einem grössen Anreiz, Steems zu kaufen und upzupowern, hoffentlich auch sinnvoll als Kurator tätig zu werden.