So überraschend es sein mag, dass der Regisseur, Bühnenbildner und Drehbuchschreiber von allem, was auf dieser Welt passiert, mir die Fähigkeit hat zukommen lassen, Wörter aneinanderreihen zu können und dann am Ende auch noch einen Satz mit einigermaßen Sinn und Verstand mein Eigen nennen zu dürfen, so wahr ist das, was ich dir jetzt verrate.

Am heutigen Morgen, nachdem du mir im Vorfeld bereits versucht hast einen erheblichen Teil meiner Panik zu nehmen, indem du eine gesonderte Einladung beilegtest, kroch in mir folgender Gedanke auf:
Warum lässt er es nicht einfach mal lockerst angehen und stülpt mir den Helm zu einer Tour durch die Nacht über?
Wie viele Stunden sind seit dem vergangen? Vollkommen egal - jedenfalls geht die Nightshift auf Reisen!
Und siehe da, der Verkehr hat zwar nicht wirklich merklich abgenommen, doch scheint es mir, die Ampeln hätten eine gewisse Langsamkeit für sich entdeckt, das Linksüberholen ist bei weitem nicht mehr so populär wie bei Tageslicht und der Trip wird zum nächtlichen Genuss ohne Stäbchen, Messer und Gabel.

Der Schnitt lässt erahnen, dass wir in dieser Nacht das Ziel noch lange nicht vor Augen haben. Daher kann ich mein Adrenalin noch nicht in den Feierabend entlassen und behalte so lange den Helm auf der Rübe, bis du mich an der Rezeption oder im Parkhaus vom Sozius schiebst.
Der "Süchtigmachfaktor" arbeitet sich langsam aber sicher in bedenkliche Höhen empor. Und das aus dem Mund eines "Hosenschissers", der sich vornahm nie auf ein Ding zu steigen, das nur zwei Räder, aber dafür auch noch einen Motor unterm Arsch hat.
Veränderungen, die mir zu denken geben sollten!
Grüße über den Teich
Wolfram