Heute einmal mit einer eher schlechten Nachricht. Bereits vor einem Monat habe ich hier vor der Plattform Envestio hier gewarnt (https://steemit.com/envestio/@gammastern/warnung-vor-envestio). Ich sah mich genötigt diese Warnung hier auszusprechen, da ich sie hier als Testballon vorgestellt habe und kein Vertrauen mehr in diese hatte.
Aktuell verdichten sich die Hinweise, dass meine Befürchtungen nicht unbegründet waren und möglicherweise ein Exit-Scam vorliegt. Bereits seit dem 13.01. beklagen sich einige User darüber, dass Auszahlungen nicht mehr erfolgt sind und eigentlich auf dem Konto hätten eingehen müssen. Am 20.01. eskalierte die Lage erneut, da Envestio auf seiner Facebook-Seite verkündete, dass sie momentan von "Hackern" angegriffen würden. Eine solche Aussage wird gerne bei Exit-Scams verwendet um sich Zeit zu kaufen.
Tatsächlich ging die Webseite kurze Zeit danach offline und die Domain wurde auf Microsoft Azure neu registriert und wies teilweise falsche Zertifikate aus. Während einige Leute noch glauben, dass ein solcher Ausfall nur temporär sei um sich vor dem DDOS zu schützen, habe ich da persönlich weniger Hoffnung.
Die Plattform kam mir selbst sehr suspekt vor, da es bei diesen hochriskanten B2B-Krediten bisher keine Ausfälle gegeben hat. Dies ist eher selten, da in dieser Risikoklasse immer wieder Kredite ausfallen und man diese über seine höhere Rendite decken muss. Läuft alles zu rund, liegt meist der Verdacht nahe, dass etwas nicht stimmt. Richtig kalte Füße habe ich bekommen als ein Verkauf der Plattform verkündet wurde und ein Eduards Ritsmann als COO eingefügt wurde. Dieser fiel bereits bei Scams im Bereich der Cryptowährungen auf und unterstützte deutsche Unternehmen, die Perpertummobiles bauen wollen.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten alle Alarmglocken angegangen sein und ich habe sämtliches Geld abgezogen, was abzuziehen war. Dabei scheine ich nicht alleine gewesen zu sein und viele andere Leute ebenfalls die Warnung gesehen haben. Dieser starke Kapitalabfluss führte nun wohl dazu, dass man die Fassade hat fallen lassen und sich auf und davon gemacht hat. Laut betroffenen Gruppen ist die estische Polizei bereits informiert und die ECN (https://eurocrowd.org/2020/01/22/ecn-reports-kuetzal-and-envestio-to-national-conduct-authorty/) registrierte mehrere Beschwerden zu der Plattform.
Wirkliche Relevanz hat dies nicht, da dort eigentlich jeder Mitglied werden kann. Sollte in diesem Fall kein Betrug vorliegen, würde ich sofort sämtliches Geld abziehen. Das hier dargelegte Verhalten ist sehr unprofessionell und nicht zu entschuldigen. Selbst im Falle eines DDOS-Angriffs, hätte man nicht die Domain ohne Ankündigung verschieben dürfen. Selbst bei einem starken Angriff, hätte immer noch eine Benachrichtigung über Facebook oder Twitter erfolgen können. Betroffene sollten Unterlagen sammeln und die Lage weiter beobachten. Ggf. in Gruppen organisieren um auf dem laufenden zu bleiben.
Während meine Verluste leicht zu verschmerzen wären, scheinen einige Leute tausende von Euros dort hinterlegt zu haben. Gerade bei Plattformen ohne offiziell kontrollierten Rechenschaftsbericht sollte man mit höheren Beträgen allerdings vorsichtig sein.
In jedem Fall zeigt sich, dass man bei diesen risikoreichen Anlagen nicht nur auf die Rendite blicken sollte, sondern immer stets auch einen Totalverlust einpreisen muss. Nach einen ähnlichen Fall mit dem (möglicherweise) assozierten Kueztal könnte dies im Bereich der P2P und insbesondere der Crowdinvesting-Szene zu stärkeren Irritationen und möglichen Panikverhalten führen.
Man wird sich wohl die nächsten Tage über einige gute Käufe bei Mintos freuen können, da einige kalte Füße bekommen ;) Ich hoffe sehr, dass niemand die Warnungen ignoriert hat und nicht noch die letzten Tage aufgestockt hat.
Hey,
da es sich bei einem solchen Thema anbietet, würde ich gerne generell mal fragen, wie du u.A. zu Zertifikaten stehst?
Weiters hatte ich überlegt einen Teil meines Portfolios durch https://www.wikifolio.com/ anzulegen. Hast du mit denen Erfahrungen und/oder einen Ratschlag?
Liebe Grüße
Das Thema Zertifikate ist sehr breit gefächert, da es eben sehr unterschiedliche Zertifikate gibt. Erfahrungen habe ich bisher nur mit KnockOuts und einigen (allerdings stets abgelehnten) DuoMemory Express.
Als Langzeithalter stehe ich Zertifikaten entsprechend sehr skeptisch gegenüber. Bisher habe ich mir eigentlich stets die Finger verbrannt, da es meist (!) kurzfristige Wetten sind und ich dies primär für Zocken und nicht investieren halte. Bei den Knockouts steigt man den Totalverlust auf ein ganz neues Level und kann Probleme schwerer aussitzen.
Im Allgemeinen sollte man stets im Hinterkopf behalten, dass Zertifikate stets von Banken herausgegeben und dort jemand sitzt, der überlegt, wie es für ihn profitabel ist. Am Ende ist es aber ein legitimes Finanzinstrument mit dem man Ideen abbilden kann. Einsteigern würde ich es aber nicht ans Herz legen.
Wesentlich interessanter finde ich persönlich Stillhaltergeschäfte mit Optionen (nicht Optionsscheine!) mit man sich die Prämie sichern kann und ein ähnliches Risikoprofil wie bei einem regulären Aktienkauf hat. Allerdings lohnt sich dies nur bei größeren Geldbeträgen, da man hier in 100er Paketen des Derivats handelt.
schmatz Erfahrungen habe ich damit keine. Bei einer Meinung tue ich mich schwer. Die Idee ist natürlich nicht ganz uninteressant. Aber man sollte sich auch die Schattenseite vor Augen führen. Zum einen sind es eben Zertifikate und der Herausgeber, sowie der Manager verdienen daran. Das ist am Ende eben doch dein Geld, dass Weg ist. Dazu sind dort auch sehr viele Leute unterwegs mit ... nicht immer ganz nachvollziehbarer Expertise. Eingie haben sicherlich für kurze Zeit traumhafte Renditen. Langfristig schlagen die wenigstens den Markt allerdings klar. Mit einem Zertifikat hängst Du Dich aber mit Gedeih und Verderb an eben diese Leute.
Wenn der Portfolio-Inhaber Abends im Suff eine schwachsinnige Entscheidung triffst, hängst Du entsprechend mit drin. Wirklich ruhig schlafen könnte ich dabei nicht. Von daher solltest Du Dich immer fragen, was Du eigentlich erreichen willst.
Mit ETFs oder direkten Aktienkäufe kriegst Du vieles auch abgebildet. Und das ohne die Provisionen. Warum sollte man also nicht selbst Hand anlegen? Dabei sage ich keineswegs, dass an bei den Wikifolios nicht mal nach interessanten Depots Ausschau halten kann und sich einige Ideen abgucken darf. Am Ende würde ich es aber eher selbst umsetzen. Am Ende geht es ja auch immer darum etwas zu lernen und für eigene Entscheidungen gerade zu stehen und nicht sich irgend jemand zu suchen dem man die eigenen Finanzen dann aufdrückt. ;)
Wie immer... keine Beratung, nur meine spontanen Gedanken zu deinen Fragen :)
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Nachtrag: Die Hinweise verdichten sich massiv, dass es sich hier wirklich um einen Scam handelt. Eine freie Mitarbeiterin hat sich heute genötigt gesehen ihre Unschuld zu beteuern. Dabei scheint auch sie keinen Kontakt mehr zu den Inhabern zu haben. All dies geht weit über das Hinaus was bei einem Infrastrukturausfall passieren sollte.
Betroffene sollten daher am Wochenende wohl Unterlagen sammeln und über eine Anzeige nachdenken.