Danke für deinen Kommentar, Liana! :)
(Spoilers, duh)
Ja, ich kann deinen Kritik verstehen. Es wurden halt viele Red Herrings gesäht und es gab viele Spuren, die einfach ins Nichts führten. In dem Punkt ähnelt sich der Film auch sehr mit Zodiac von David Fincher, nur dass bei letzterem das Spiel noch weiter getrieben wurde und im Endeffekt keine Spur zur Auflösung führte.
Zodiac ist ja based on a true story, aber auch Prisoners wirkt durch die vielen Fehltritte des Detectives oder auch durch den falschen Verdacht von Hugh Jackman besonders realitätsnah. Im echten Leben findet die Polizei den Schuldigen eben auch nicht auf Anhieb.
Natürlich sollte eine Story nicht immer den Anspruch darauf erheben, realistisch zu sein, sondern in erster Linie unterhalten, aber bei dem Film kann man auch nicht wirklich von "Unterhaltungskino" sprechen. Dieser Film schockiert eher und ruft Spannung hervor und erreicht eben das auch durch seinen rauen Realismus.
Dass Jackmans Rolle so überzeugend war, als würde sein Kind in real life gekidnappt worden sein, liegt vielleicht auch daran, dass der Zuschauer die Verzweiflung vor dem Fernseher perfekt mitempfinden kann, da auch er nach der betont langwierigen aber realistische Suche selbst angeödet und verzweifelt ist. :D
Die Auflösung fand ich gar nicht so bei den Haaren herbeigezogen. Ich fand auch, dass sich der Kreis am Ende ganz gut schloss, da es sich bei Paul Dano um den vermissten Jungen von der Frau, die ganz zu Anfang befragt wurde, handelt. Dass Jackman die ganze Zeit einen unschuldigen, entführten Jungen gefoltert hatte, ist noch das i-Tüpfelchen dieser absoluten Horror-Geschichte.
Was ich aber echt ein wenig unkreativ am Ende fand, war das Motiv der Täter. Sie entführten Kinder, um "die Menschen von Gott abzubringen." Also da gibt es glaubwürdigere Beweggründe bei Bösewichten.
Der Film ist aber so gut, dass alles Restliche nur Meckern auf hohem Niveau wäre!
Übrigens danke für die Gyllenhaal-Empfehlung! Werde mir Nightcrawler auf jeden Fall mal anschauen!
Mach's gut <3
Jave