Einleitung
Ich habe 2016 beschlossen, dass ich stetig investieren werde, dabei falle ich mit meinen Investments etwas aus der (reinen Dividenden)-Finanzcommunity etwas heraus, da ich nicht nur Dividendenfirmen kaufe, sondern auch gerne Firmen kaufe die als reine Wachstumsfirmen gelten (Depot).
Vor- und Nachteile Dividenden
In der Finanzszene wird immer wieder gerne über die Vor- und Nachteile von Dividenden gesprochen:
Als Nachteile werden oft folgende Punkte aufgezählt:
- linke Tasche rechte Tasche, weil der Kurs um die Dividende gekürzt wird.
- Das Geld steht der Firma nicht zur Verfügung, um das Kapital damit zu vermehren
- Man muss Dividenden nach dem Freibetrag versteuern
Zum Punkt
1 . In der Regel wurde dieser Abschlag sehr schnell wieder aufgeholt. Hier berichte ich aus eigener Erfahrung. Als Beispiel nehme ich gerne mal die Pepsi Aktie:
Die Gesamtperformance liegt bei mir heute (06.08.2023) bei über 80%.
Es gibt aber hier auch Firmen da habe ich im Grunde nur Dividenden kassiert wie bspw. Main Street Capital. Hier habe ich eine Gesamtperformance von 47,42% dank den Dividenden und ich habe bereits 41% meines Kapitals durch Dividenden zurückerhalten und in andere Aktien investiert. Diese generieren wiederum auch Dividenden, womit ich dann noch mehr Aktien kaufen kann.
Irgendwann dürfte ich bei Main Street Capital mein Kapital komplett raus haben und würde weiterhin einfach die Dividenden kassieren. Also würde ich hier ab diesem Zeitpunkt keinen Verlust mehr machen, selbst wenn die Firma pleite gehen würde.
Bei Firmen wie Verizon bin ich froh einen Teil des Geldes durch Dividenden erhalten zu haben, dies reduziert meinen Verlust etwas. Und sollte eine Verizon zumindest die Dividenden weiterhin zahlen können, wäre ich irgendwann hier sogar wieder im Plus (Opportunitätskosten lasse ich der Einfachheit mal außen vor).
Stellt euch vor die behalten das Geld und kommen auf dumme Gedanken wie es AT&T schon getan hat, in dem sie schlechte Übernahmen tätigen.
Das zahlt man am Ende als Aktionär/in auch.
Damit komme ich auch überleitend zum Punkt
2.) Nicht jede Firma geht mit dem Geld sorgsam um. Da ist es mir lieber einen Teil des Gewinns in bar zu bekommen. Dann kann ich entscheiden, was ich damit mache. Ich könnte es sogar einfach verkonsumieren ohne Aktien verkaufen zu müssen. Denn irgendwann habe ich dann keine Aktien mehr zum Verkaufen und im Kurs schwanken diese auch. Damit wäre mein Erlös jedes mal ein anderer und damit auch nicht so planbar wie Dividenden.
Des weiteren motivieren Dividenden mich und liefern mir für Reinvestments per Sparplan zusätzliches Geld. Es gibt Monate, da kann ich meinen regulären Sparbetrag um über 40% steigern, weil ich die Dividenden reinvestiere.
Im Bärenmarkt 2022 waren die Dividenden eine super Motivation, um weiter in Aktien investiert zu bleiben. Mit dem Geld habe ich weiter Aktien zu niedrigeren Kursen gekauft.
Zu Punkt 3: Natürlich muss man Dividenden nach dem Freibetrag versteuern. Aber das muss ich bei Verkäufen von Aktien, die nicht vor 2009 gekauft wurden, auch.
Weitere Vorteile sind bisher gewesen, dass die Dividenden in der Vergangenheit schneller gewachsen sind als die Inflation (4,2% vs.3,3%). Außerdem können Bilanzen gefälscht oder schön gerechnet werden. Dividenden sind „echt“ und landen auf dem Konto. Bei fallenden Kursen können steigende Dividendenrenditen die Aktie attraktiver werden lassen (die Einnahmen sollten aber die Dividenden abdecken). Eine zu hohe Dividendenrendite kann auch ein Warnzeichen sein. So musste bspw. Intel zuletzt die Dividende kürzen, weil die Einnahmen diese nicht mehr abdeckten und Intel mehr Geld investieren muss.
Das Risiko und die Dividenden
Die Grafik unten zeigt eine Auswertung. Hier sieht man, dass Aktien ohne Dividendenrenditen oft eine starke Gesamtperformance haben (ca. 12%). Aktien mit ca. 2% Dividende hatten aber eine ähnliche Performance mit einem geringeren Risiko, als Aktien ohne Dividende. Das geringste Risiko haben Aktien mit ca 5% Dividende und annähernd 11% Gesamtperformance gehabt (zwischen 1970 und 2020). Oder man nimmt Aktien mit hohen Dividenden (sogenannte High Yielder). Hier hatte man in der Regel auch eine gute Gesamtperformance mit relativ geringem Risiko. Die günstigste Kombination laut der Auswertung waren Aktien mit einer Dividendenrendite von 7% bis 9%.
Persönliche Ziele
Letztlich ist es eine Frage der persönlichen Ziele. Was möchte ich mit meinen Invests erreichen?
Jemand der sich eine weitere Einkommensquelle aufbauen möchte, sollte Dividenden in Betracht ziehen. Hier muss man nicht zwingend einen guten Zeitpunkt zum Verkauf von Aktien treffen. Natürlich sind Dividenden nicht sicher und können ebenfalls schwanken oder gestrichen werden. Aber es gibt viele Firmen die schon seit mehreren Jahrzehnten Dividenden ausschütten.
Vor allem kann man hier recht leicht auch Einkommen aus anderen Währungen aufbauen, um von der Heimatwährung etwas unabhängiger zu sein.
Dann wiederum gibt es Firmen bei denen ich der Meinung bin, dass die mit dem Geld die Firma verbessern und damit auf Dauer auch einen höheren Wert ihrer Aktien generieren können. Es gibt auch Firmen die schütten nur einen sehr kleinen Teil aus und behalten den Rest. Dafür generieren sie meistens einen höheren Cash Flow über die Zeit und können die Dividenden mit der Zeit auch stärker weiter erhöhen. Ich nenne aus dem Depot einfach mal Amphenol oder Accenture als Beispiel. Amphenol konnte die Dividende in den letzten 5 Jahren um 18,27 % erhöhen und auch gleichzeitig auch einen höheren Marktwert erreichen.
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Ich nutze Aktien.Guide gerne für Aktienscreenings, aber auch zur Analyse von neuen Aktien. Mein Portfolio habe ich auch hinterlegt, womit ich das Portfolio bspw. nach aktuellen Bewertungen analysieren kann. Hierdurch kann ich meine nächsten Entscheidungen gezielter untermauern. So habe ich schon einige tolle Firmen gefunden, die sich nun in meinem Portfolio befinden.
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Bei Dividenden ist es wichtig, wie hoch die Ausschüttungsquote zum Gewinn oder Funds from Operation ( FFO, eine Kennzahl bei REITs) ist. Daher reicht es auch als Dividendeninvestor nicht aus einfach Aktien zu kaufen und liegen zu lassen. Ein regelmäßiges überprüfen, ob der Sicherheit der Dividenden ist wichtig.
Fazit
Es hängt von den persönlichen Zielen ab die man mit Aktien und ETFS erzielen will. Wer Lust auf ein weiteres Einkommen hat, für den sind Dividenden sicherlich einen Blick wert. Aber auch hier kann man Pech haben (siehe Verizon aus meinem Depot oder Intel) und trotzdem Verluste einfahren. Es gibt aber auch positive Beispiele, wie ich es anhand meines Depots gezeigt habe.
Bei Wachstumsfirmen kann man genau so Gewinne und Verluste machen. Um Gewinn zu genieren muss man aber ein gutes Timing haben, sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf. Wenn das Management mit den einbehaltenen Geldern dann nicht vernünftig umgeht, zahlt man die Kosten als Aktionär/in auch genau so. Die Grafik oben zeigte, dass Aktien ohne Dividenden mit einer besseren Performance einher gehen können, aber eben auch mit höherem Risiko behaftet sind. Aktien mit 2% Dividende haben ein geringeres Risiko gehabt, bei ähnlicher Performance.
Ich setze auf einen Mix aus den verschiedenen Aktien. In verschiedenen Phasen macht sich jede Aktie anders im Depot bemerkbar. Wichtig ist die Motivation, um langfristig investiert zu bleiben und vom Zinzeszinseffekt zu profitieren, und hier sind Dividenden für mich eine gute Motivation.
Quelle:
https://www.visualcapitalist.com/power-dividend-investing/
https://www.fidelity.com/learning-center/trading-investing/inflation-and-dividend-stocks