Weiter geht es mit dem Projekt #fotolern von @altobee. In diesem Beitrag geht es um die Auswahl einer geeigneten Blende. Ziel ist es, den ersten Schritt weg von der Vollautomatik zu machen. Es wird am Ende eine kleine Übung geben, bei der ihr ausprobieren und testen könnt. Schreibt dazu eure Erfahrungen und Bilder gerne in die Kommentare.
Einstellung in der Kamera
Um die Blende manuell einstellen zu können, müssen wir die Kamera in die sogenannte Zeitautomatik stellen. Häufig wird der Modus mit „A“ oder „Av“ gekennzeichnet. Bei meiner Nikon D5200 ist es mit „A“ gekennzeichnet. Im diesem Modus, kann ich mit dem Drehrad auf der Rückseite der Kamera die Blende öffnen und schließen.
Die Funktion der Zeitautomatik ist eigentlich ganz simpel. Ihr stellt eine gewünschte Blende ein und die Kamera kümmert sich um die Belichtung. Somit sollten eure Bilder, wie im Automatikmodus, richtig belichtet sein. Wer eine ISO-Automatik eingeschaltet hat, braucht sich um nichts weiter zu kümmern. Andernfalls muss noch ein ISO-Wert eingestellt werden. Bei Tageslicht wähle ich eine ISO Wert zwischen 100 und 400 aus.
Die Blende
Die Blende ist für den Anfänger recht kompliziert zu verstehen, dennoch möchte ich es kurz versuchen zu erklären. Die Blende ist dafür zuständig, wie viel Licht auf den Bildsensor kommen kann. Ist die Blende weit geöffnet, so kann in der eingestellten Zeit viel Licht auf den Bildsensor treffen. Ist sie weit geschlossen, so kann nur weniger Licht den Sensor erreichen. Vergleichbar ist es mit einem Wasserschlauch. Durch einen großen Schlauch (offene Blende) fließt in der gleichen Zeit mehr Wasser, als durch einen keinen Schlauch (geschlossene Blende). Das heißt, wenn wir mit einer offenen Blende fotografieren ist die Belichtungszeit kürzer. Bei einer geschlossen Blende ist die Belichtungszeit entsprechend länger.
Ich denke, bis hierher war es recht verständlich. Die Blende wird angeben mit „f/3.5“ oder „1/3.5“. Ausgesprochen wird es meist „Blende 3.5“. Die Werte sind jedoch etwas komplizierter. Eine offene Blende (viel Licht) ist z.B. eine „f/3.5“ oder noch weiter offen ist „f/1,4“. Eine geschlossene Blende (wenig Licht) ist zum Beispiel „f/22“ oder „f/36“. Je kleiner der Wert, desto weiter ist die Blende also offen.
Die Möglichkeiten der Blende
Durch die Auswahl der Blende nehmen wir auch maßgeblich eine Bildgestaltung vor. Denn neben dem viel oder wenig Licht, hat die Blende noch andere Auswirkungen auf das Bild. Das Licht lässt sich relativ einfach durch die ISO und die Belichtungszeit korrigieren, sodass wir bei jeder Blende unser Bild optimal belichten können. Ein Effekt der Blende ist die Schärfentiefe. Wenn wir ein Foto aufnehmen, stellt die Kamera einen Punkt scharf. Alle Objekte, die im gleichen Abstand zur Kamera stehen, werden auf den Bild scharf und die anderen theoretisch unscharf dargestellt. Warum nur theoretisch? Ja, das kommt jetzt darauf an welche Blende wir gewählt haben. Haben wir eine offene Blende (z.B. „f/3,5“) ist den Punkt den wir fokussiert haben scharf dargestellt. Andere Punkte, die dichter dran oder weiter weg sind, werden sehr schnell unscharf dargestellt. Nehmen wir jetzt das gleiche Bild mit einer geschlossenen Blende (z.B. f/22) auf, so werden wir sehen, dass die Objekte die gerade noch unscharf wirkten, jetzt schärfer dargestellt werden.
Ein Beispiel:
Zweimal das selbe Bild, nur mit offener und geschlossener Blende fotografiert. Man erkennt ganz gut, dass bei der offenen Blende 3.5 alle Objekte, die nicht im Fokus liegen, unscharf dargestellt werden. Beim zweiten Bild mit der Blende 22 dagegen wirkt das gesamt Bild scharf. Man kann sogar die Muttern an den hinteren Pfosten zählen.
Was bringt uns das jetzt? Durch die Unschärfe verleihen wir den Bild eine gewisse Tiefe. Das menschliche Auge implementiert, dass die unscharfen Objekte eine andere Position im Raum haben müssen. Die Blende 3.5 ist schon etwas krass gewählt, aber verdeutlicht ganz gut den Unterschied. Meiner Meinung nach optimal wäre hier so eine Blende von 8 oder 10. Das hängt aber auch vom Motiv ab. In der Landschaftsfotografie zum Beispiel würde ich eher zu einer weit geschlossen Blende gehen. Mit einer weit offenen Blende (kleine Zahl) kann man Objekte in den Vordergrund bringen. Dies wird auch als Freistellen bezeichnet.
Jetzt geht es ans Üben. Sucht euch ein beliebiges Motiv und schaut euch den Unterschied zwischen einer offenen und geschlossen Blende an. Viel Spaß beim Probieren. Ich freue mich auf eure Kommentare!
Bildquelle:
1: Pixabay
2: Eigene Aufnahme
Guter Beitrag, der nicht ins "wissenschaftliche" abgleitet !
Danke :-)
Geht also weiter hier, das freut mich :) dachte ja schon es schreibt keiner was zum Thema "Blende"...Abgleiten, ist das nicht ein wissenschaftliches Wort? ;)
Ja mir Persönlich liegt die Technik mehr, als zum Beispiel die Motivwahl :-)
Ableiten hätte ich jetzt eher in die Mathematik eingeordnet^^
Der Medientechniker findet das gut.. Einfachste Erklärung Blende ist immer Dein eigenes Auge, aber das erklär ich kurz in meinem Beitrag besser...
Ich freue mich schon auf deinen Beitrag
Oh, da bin ich gespannt, das Thema Auge hab ich ja nun komplett außen vorgelassen. Das kommt davon, wenn man zwischendrin müde wird ...
Keine hohen Erwartungen...ich fasse mich so kurz es geht (hoffe ich) :)
Von mir aus ist keine Kurzfassung nötig.
Sehr geil 👍 Finde ich richtig gut das sich schon eine Eigendynamik entwickelt hat und die Beiträge auch ohne "offiziellen" Startschuss geschrieben werden - ich hatte gestern nämlich Dienst und bin noch gar nicht dazu gekommen den Beitrag zu schreiben 🙈
Top 👍 Danke für Deinen Beitrag 😀
Ja... ich konnte es kaum abwarten 🙈
das ist sehr gut - hält das Projekt auf Kurs 😀
😄 so soll das sein. Mir fiel es schwer einen Beitrag zu den Motiven zu schreiben, daher musste dieser gleich raus
Ich danke dir von ganzem Herzen 👌🏽 hatte mir schon Videos zum Thema angeschaut so richtig kapiert hatte ich es aber nicht und um das Thema bisher einen Bogen gemacht... Endlich hab ich es kapiert! Leider liege ich aktuell angeschlagen im Bett sobald ich fit bin wird das definitiv getestet! Lg🎥
Das freut mich das ich dir Helfen konnte 😊 und auf jeden Fall gute Besserung.
Ich hab bei der Blende immer noch das Problem, das ich sie einfach Vergesse. Schnell durch den Sucher geschaut und geknipst. Zuhause ärgert man sich dann, wenn das Bild nicht gut geworden ist.
"Ziel ist es, den ersten Schritt weg von der Vollautomatik zu machen" da hast du komplett Recht :)
Sehr schön und gut zusammengefasst, und toll dass du gleich zum ausprobieren anregst.
Danke :-)
Ja ich finde das man viel mehr Möglichkeiten hat. Die Automatik schaut nur ja wie die Belichtung ist und kann ja aber gar nicht Unterscheiden was für ein Motiv ist gerade fotografiere.