Fazit: Eine Privatrechtsgesellschaft ist eine nette Gedankenspielerei, aber nichts in das man seine Hoffnung für die Zukunft stecken sollte.
Leider muss ich dir da zustimmen.
Die Privatrechtsgesellschaft ist ein Gedankenspiel, eine Utopie, eine libertäre Idealvorstellung einer Gesellschaft mit dem höchsten Maß an individueller Freiheit.
Dass diese in naher Zukunft irgendwann irgendwo eingeführt wird und dass sie dann vor allem von anderen Staaten in Ruhe gelassen wird, sehe ich selber sehr kritisch.
Auch der Gedanke, dass wir durch Aufklärung irgendwann eine Mehrheit erreichen werden ist rein mathematisch gesehen nahezu unmöglich.
Aber sollen wir jetzt deshalb den Kopf in den Sand stecken und uns einfach brav dem vorherrschenden System unterordnen?
Solange auch nur der kleinste Funken an Hoffnung besteht irgendwas zu verändern, werde ich mich immer für eine freie Gesellschaft einsetzen.
Meiner Meinung nach ist die beste Chance, die wir haben, irgendwo selber eine Privatrechtsgesellschaft aufzubauen.
Hierzu müssen wir nicht von unten oder oben irgendeinen vorhanden Staat übernehmen und brauchen auch keine Mehrheit.
Wenn sich ein paar tausend Libertäre mit genügend Geld zusammenschließen, dann könnte man das zum Beispiel auf einer unbewohnten Insel umsetzen. Da jedes Stück Land irgendeinem Staat gehört, müsste man dem Staat natürlich nicht nur das Grundstück abkaufen, sondern die Insel muss dann auch aus dem Staatsgebiet ausgeschlossen werden.
Ob sich irgendein kleiner Inselstaat darauf einlassen würde und welcher Geldbetrag dafür nötig sein würde, ist fraglich, aber dennoch nicht komplett unrealistisch.
Und mal angenommen es würde klappen, dann stellt sich immer noch die Frage, ob man von anderen Staaten in Ruhe gelassen wird. Spätestens wenn die ersten großen Unternehmen aufgrund der nicht vorhandenen Steuern ihren Hauptsitz auf die Insel verlegen, werden sich die Machtinhaber anderer Staaten überlegen, ob und wie sie gegen diese Insel vorgehen.
Aber selbst wenn die USA dann die Insel wegbombt und jeden einzelnen Bewohner umbringt, sterbe ich lieber in Freiheit, als mich wieder unterwerfen zu lassen.
Hauptsache alles wurde dann gut dokumentiert, damit die Nachwelt sehen kann was passiert ist und vielleicht irgendwann schnallt, dass eine Privatrechtsgesellschaft besser funktioniert als ein Herrschaftssystem.
Janich glaubt vielleicht, daß der Staat weg müsse, und daß sich dann alle Probleme in Wohlgefallen auflösen. Aber so ist es nun einmal nicht. Mal abgesehen davon, daß es gewisse Dinge gibt, die einfach top-down gemacht werden müssen. Das Autobahnnetz in DE, beispielsweise, würde heute noch nicht existieren. Das wurde einfach vom Staat beschlossen. Eine Nachfrage nach Autobahnen existierte nicht, und selbst wenn, hätte man irgendjemanden enteignen müssen. Es wären wohl kaum alle Landbesitzer entlang der geplanten Strecke bereit gewesen, ihr Grundstück zu verkaufen. Und wer würde bestimmen, daß die Autobahn durch die Stadt X läuft, Stadt Y aber nicht eingebunden ist?
Der Ansatz des amerikanischen Libertären, Richard Andrew Grove (tragedyandhope.com) gefällt mir sehr gut: Er setzt beim rationalen, widerspruchsfreien Denken an und sagt, dass Anarchie nicht als Ziel verstanden werden sollte, sondern als Symptom mentaler Autonomie.
Seinen Peace Revolution Podcast kann ich sehr empfehlen.