In diesem Gartenjahr versuchte ich mich an einer gewagten Mischkultur: Bohnen sollten – sich am Mais und am Topinambur festhaltend – gen Himmel streben und ein Kürbis sollte unten brav den Boden vor zu raschem Austrocknen bedecken. Das ganze darf auch ein bisschen wild und unreguliert wachsen, das 'Konzept' sollte aber eigentlich mehr oder weniger Bestand haben.
Die Herausforderungen: Mit keiner dieser Pflanzen (bis auf die Bohnen) hatte ich vorher gärtnerische Erfahrung gesammelt und zugleich waren mir auch die hier verwendeten Sorten gänzlich unbekannt. Wie wachsen sie typischerweise? Was brauchen sie? Und: Wie schmecken die Früchte?
Kann so etwas überhaupt funktionieren? Noch bevor das Gartenjahr abgeschlossen ist, darf ich schon einen Rückblick wagen. Klingt nicht nach einem Erfolg, oder? Aber alles der Reihe nach...
Die Vorbereitung: Im kalten (aber nicht sehr feuchten) Frühjahr hob ich ein Beet auf die Tiefe von etwa zwei Spaten aus, reicherte die bestehende Erde mit Kompost und guter Bioerde an und ließ alles – schön feucht gehalten – ruhen. Alles recht kurzfristig, aber na gut...
Die Sorten: Dann ging's mit dem Aussäen los. Für den Mais verwendete ich den Zuckermais True Sweet Gold von Reinsaat (Demeter); Bohnen bekam ich von einem Kollegen: Zum einen die Feuerbohne Preisgewinner, auch von Reinsaat, und zum anderen die wunderschöne italienische Stangenbohne Canetti Viola Trionfo (aus dem Arche Noah-Sortenarchiv). Topinambur (Sorte unbekannt) bekam ich schließlich von Hohengartner (Rankweil).
Die Idee: Aber warum die Kombination? Aus einem der schlauen Arche Noah-Bücher habe ich von der positiven Wechselwirkung von (Trocken-)Bohnen und Mais gelesen. Und auch die Idee mit dem Kürbis habe ich mir von da geholt, wenn ich mich recht erinner'. Das Topinambur kam am Rand dazu, also eingezwängt zwischen jungem Apfelbaum und Himbeeren auf der kurzen Seite, Rasen bzw. Holzlatte auf der längeren Seite, und – ganz rechts und nicht mehr im Bild – Rosen und Lavendel. Das sollte doch – mit einem gewissen Hang für's natürliche Chaos – funktionieren, oder? Auch wenn sich hier eher Stark- als Schwachzehrer das schmale Beet teilen müssen...
Das Ergebnis: Nun ja, sagen wir so: Ich hatte schon mal mehr Erfolg. :) Beginnen wir damit, dass der Kürbis sich erst lange zurückhielt und dann die Flucht antrat – quer über das Beet, über Lavendel und Rosen hin zu einer Staude. Also auf den war kein Verlass mehr. Und die anderen? Seht selbst (sofern auf dem Gewirre etwas zu erkennen ist...):
Da, wo das Unkraut ist, sollte eigentlich der Kürbis wachsen. Ganz links steht das Topinambur, in der Mitte dümpelt der Mais ganz mager vor sich hin. Die violette Stangenbohne riss einige Maispflanzen zu Boden, sodass der Mais so 'müde' ausschaut, wie er eben ausschaut. Das Topinambur wiederum konnte nur mühsamst dem Gewicht bzw. den Zugkräften standhalten. In der Mitte leuchtet rot die Feuerbohne. Recht chaotisch, oder? Hier noch ein paar Details:
Topinambur:
Jenes Topinambur, das nicht mit der italienischen Fisole in Kontakt kam, hat locker die 3,50 Meter-Marke erreicht. Davor im Bild ein Teil des (kleinen) Apfelbaums.
Topinambur und Feuerbohne:
Die beiden passen zusammen! Die Schoten (hier nicht im Bild) sind sehr fest und rau, das Topinambur – zumindest auf der Oberfläche – gesund und die Bohne würgt auch nicht allzu stark (am Bild hier ist eher noch ein Extremfall festgehalten).
Geschmack: Bisher haben wir nur die violette Fisole/Stangenbohne verkocht und die schmeckt uns sehr gut, sofern man sie nicht zu spät abpflückt. Der Kürbis ist geerntet und darf noch ein bisschen ruhen. Das Topinambur ist dann später fällig, ebenso wie die Feuerbohnen, bei denen aktuell (Ende August) die Hülsen schon deutlich weicher werden.
Fazit: Naja. Ich sehe im Grunde drei Hauptprobleme:
- Die Erde hätte öfter aufgelockert und von Unkraut befreit gehört. Was meint ihr? Wäre dann auch der Mais stärker geworden?
- Mit der auffälligen 'Präsenz' der Italienierin habe ich nicht gerechnet. Die kommt das nächste Mal in ein Nest gepflanzt.
- Ich sollte mich an die Hinweise bzgl. Mischkulturen halten: Es hieß im Buch, dass Trockenbohnen mit Mais kombinierbar seien, nicht Stangenbohnen. Na, da haben wir's (oder nicht?).
Und der Kürbis, ja, der macht – nach meiner Erfahrung – immer was er will. Weil er sich so viel Mühe gegeben hat, nicht das zu tun, was ich von ihm erhofft hatte, darf ich abschließend noch ein Suchbild zeigen, das das Beet der Länge nach und von oben sowie das Anschlussbeet (mit Rosen und Lavendel) rechts zeigt. Seht ihr den Baby-Kürbis? Tipp: Er liegt auf einer Pflanze.
Der Weg, den der Kürbis eingeschlagen hat:
Tipps: Ja, die nehme ich gerne von euch. Wenn jemand über eigene Erfahrungen mit ähnlichen Kombinationen oder Sorten plaudern möchte und/oder mir Tipps geben möchte, wäre ich recht froh drüber! In der Zwischenzeit beginne ich schon mal die ersten Pläne für das nächste Gartenjahr...
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Hey, magst mal ein introduceyourself machen um dich der steemit Welt vorzustellen ;-)
Viel Spaß im Garten noch :-)
Danke für Deine lieben Worte und die Erinnerung mich hier auch mal offiziell vorzustellen. Hatte ich eigentlich schon länger vor, ähem. Etwas Geduld bitte noch! :)
Ok! :-) der Trommelwirbel kommt dann bald...;-)