Heute ist Sonntag und sonntags finden Flohmärkte statt. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie ziehen die Dinger mich an. Vielleicht weil ich früher selbst meine halbe Kindheit auf dem Flohmarkt verkauft habe, was ich heute teilweise bereue (Stichwort Lego + Playmobil).
Wie dem auch sei. Meine Frau und ich zogen los um auf den Flohmarkt um die Ecke zu gehen. Dort angenommen gab es das übliche Bild. Überwiegend gewerbliche Händler, die ihre Ramschware unter Volk bringen wollten und ein paar richtige Flohmarktstände von Privatpersonen, die überwiegend ihren alten Schrott, der aufgrund des Preises, den sie einmal bezahlt habe, ihrer Meinung nach zu schade ist um ihn in die Mülltonne zu schmeißen, wo er eigentlich hingehört.
Der Stand mit den Retouren
Schon direkt am Anfang kamen wir bei einem Stand vorbei, wo es ungeöffnete Pakete - anscheinend Amazon-Retouren - gab. Sie lagen alle verstreut auf einem großen Tapeziertisch. Allen Größen und Formen waren vertreten. Die Pakete gehörten zu einem Stand eines jungen Mannes südländischer Herkunft. Wir freuten uns, denn wir wollten immer schon mal so ein "Glücksspiel" mitmachen, bei dem man hofft eine wertvolle Retoure für einen kleinen Preis zu ergattern. Die Neugier hatte und gepackt.
Wir gingen aber zuerst weiter über den Flohmarkt und kauften ein paar Bücher für die Schulkinder meiner Frau. Sie baut eine kleine Bibliothek für ihre Schüler.
Auf dem Rückweg kamen wir wieder an dem Stand mit den Paketen vorbei. Wir waren fest entschlossen eins zu kaufen. Vorher einigten wir uns auf den Preis. 5 Euro waren wir bereit auszugeben. Vielleicht auch ein zwei Euro mehr. Wir gingen an den Tisch, wo sich mittlerweile schon viele andere Besucher versammelt hatten und die Pakete durchwühlten. Da wurde geschüttelt, gerüttelt, verglichen und vermutet. Ein paar Pakete waren auch schon beschädigt. Wir fragten nach dem Preis der Pakete und erfuhren, dass der Händler 10 € pro Paket verlangt.
Der Preis machte mich stutzig
Das war mir zu viel. Aber für die Befriedigung der Neugier wäre ich bereit gewesen vielleicht sogar 10 € zu zahlen. Alleine für die Story. Aber dann musste es auch ein gutes Paket sein. Ich durchstöberte die einzelnen Pakete und war unzufrieden. Alle waren sehr leicht. Ungewöhnlich. Zwar schien überall etwas drin zu sein, aber nirgends war etwas schweres drin. Dann wurde ich stutzig.
Es stand nirgendwo, dass es Retouren waren.
Es stand auch nirgendwo, dass die Pakete ungeöffnet waren.
Was hielt den Händler davon ab die Pakete vorher zu durchleuchten oder sogar zu öffnen? Dann schaute ich mir an, wie die Pakete verschlossen waren. Alle mit mindestens 2 verschiedenen Paketbändern. Wer nutzt verschiedene Paketbänder zum verpacken? Viele waren viel zu gut verschlossen und gar nicht so, wie ich Retouren verpacke (so wenig wie möglich, so viel Paketband wie nötig).
Und dann schaute ich mir die Adressen genauer an.
Zwar waren alle Adressen mit Edding geschwärtzt, aber nirgends fand ich Hinweise auf eine tatsächliche Beschriftung. Weder wurde irgendwo vergessen etwas zu schwärzen, noch sah man irgendwo den druchgedrückten Stift auf den Papier. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Wir wurden nach Strich und Faden verascht. Nicht nur, dass die Pakete vermutlich alle schon einmal geöffnet wurden und alles wertvolle rausgeholt wurde, nein es waren nicht einmal richtige Retouren oder Pakete.
Das war auch klar, denn niemand benutzt einen Paketschein um eine Retoure zu verschicken.
Und den endgültigen Beweis gab es dann, als ich ein paket mit Retourenaufkleber untersuchte. Dort war als Empfänger Micheala Mustermann und als Absender Max Mustermann angegeben. Dabei ist doch klar, dass Max und Michaela zusammen wohnen und sich nicht gegenseitig Pakete schicken.
Damit war klar, dass wir auf keinen fall ein Paket kaufen würden, weil darin höchstwahrscheinlich eh nur billiger Schund verpackt wäre, um die Käufer nicht argwöhnisch werden zu lassen.
Erstaunlich finde ich mein eigenes Verhalten. Bei 5 € hätte ich vermutlich ohne weiteres ein Paket gekauft obwohl all diese Warnhinweise offensichtlich waren! Nur weil der Preis über meiner vorher festgelegten Grenze lag untersuchte ich das Angebot ein bisschen genauer und stellte den Betrug fest.
Was ich daraus mitnehme? Das weiß ich noch nicht so recht. Ich denke noch ein bisschen drüber nach.
Auf jeden Fall ist das ein Infinity Money Glitch für den Händler. Für mich grenzt es an Betrug. Die Prüfung steht noch aus.
Was denkt ihr, ein Fall für die Polizei?
Posted Using InLeo Alpha
Es gibt Retouren mit normalem Aufkleber, aber nicht an Amazon, denn an Amazon zurück geht's nur mit einem Etikett von Amzon soweit ich weiß.
An einen Onlineshop, der keine Kostenlose Retoure anbietet, da muss der Kunde selber fürs Etikett sorgen.
Sieht aber definitiv nach Betrug aus, habe gerade kein zweites Handy zur Hand, könntest den DHL Barcode testen und die Sendungsnummer.
Der Betrüger ist nicht der Hellste, denn die Barcodes muss man mit zusätzlichen Vertikalen Strichen entwerten, nicht durch einen Querstrich. !LOL
Das wäre als würde ich um einen QR Code einen Kreis machen oder nur ein weißes Kästchen anmalen.
Eigentlich müsste man da die Polizei einschalten, da sicherlich viele drauf reinfallen
lolztoken.com
It was a knick knack paddywhack!
Credit: reddit
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