Serbische und mazedonische Medien warnen vor von den USA finanzierten Unruhen in ihren Ländern. Als Begründung wird eine Vereinbarung Russlands und der Türkei genannt, das Gasprojekt Turkish Stream fortzuführen.
Das Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in der vergangenen Woche schmeckt den USA überhaupt nicht. Jedenfalls laut russischen, serbischen und mazedonischen Medien. Demnach wurde während des Treffens beschlossen, das Turkish Stream Projekt fortzuführen. Dieses konkurriert mit der Trans-Adriatic Pipeline (TAP), welches von den USA unterstützt wird. „Die USA möchten, dass Russland in allen Bereichen vor allem wirtschaftlich isoliert wird, und wollen die drei Balkanstaaten unter Washingtons Schirmherrschaft wissen“, meldet Macedonia Online.
„Die USA haben fast einen Krieg in Mazedonien ausgelöst, was eine Botschaft an Belgrad darstellte, dass sie das gleiche Schicksal erwarten würde, wenn sie Washingtons Wünsche nicht erfüllen“, meldet der Serbian Daily Informer. Moskau und Ankara haben einen Vertrag unterzeichnet, nach dem die Gasleitung von Russland und der Türkei zu jeweils 50 Prozent finanziert wird. Die Pipeline wird unter dem Schwarzen Meer verlaufen, weiter durch Griechenland, Mazedonien, Serbien, nach Österreich und in die EU. Zudem brachten die Türkei und Russland den Vorschlag, bilaterale Geschäfte in ihren eigenen Währungen durchzuführen, statt in US-Dollar. Russland handelt bereits mit einigen Ländern in lokalen Währungen, darunter China, Iran und Indien.
„Die USA haben in der Vergangenheit sehr deutlich gemacht, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun werden, um das Turkish Stream-Projekt zu verhindern, wie es vor einem Jahr in Mazedonien zur Schau gestellt wurde, und vor wenigen Wochen In der Türkei“, schreibt Macedonia Online weiter. „Trotz aller Ruhe in Mazedonien sagte der US-Außenminister vor über einem Jahr, dass Mazedonien in der Schusslinie sei … Kurz später gab es plötzlich einen Abhörskandal, den anschließenden Terrorangriff in Kumanovo, dem ein aus dem Ausland gelenkter Staatsstreich folgte“, so das Magazin weiter.
„Serbiens Premierminister gewann mit überwältigender Mehrheit seine Wahlen, doch war er sechs Monate lang nicht in der Lage, eine Regierung zu bilden. Und dies kam nach der Ankündigung Serbiens, dass man sich seine Zukunft nicht vom Westen diktieren lassen wird. Vucic scheint die Lage falsch eingeschätzt zu haben, wie weit Washington bereit ist sicherzustellen, dass die Region keine Geschäftsbeziehungen mit Russland und jetzt der Türkei pflegt. Vucic sieht sich bereits mit Protesten von US-finanzierten NGOs konfrontiert. Die Türkei erlebt ihre eigene von den USA geführte „Revolution“, nur eine Woche nach der Entschuldigung Erdoğans an Moskau für den Abschuss des Jets, der daraufhin anbot, alle ins Stocken geratenen Projekte fortzusetzen, mit Schwerpunkt auf das Turkish Stream-Projekt.“
Der serbische Informer schreibt, dass ein Wirtschaftsblock mit Russland, der Türkei, Serbien, Griechenland, Bulgarien, Mazedonien und Bosnien – ein „orthodox-türkischer Pakt“ – die größte Gefahr für die nationalen Interessen der USA darstellen würde. Einem solchen Pakt „wäre niemand in der Lage, sich zu widersetzen“, schreibt das Blatt weiter.