Kannst Du die Bienen denn in den traditionellen Beutenarten auch behandeln, falls nötig?
Ahh verstehe, wenn ich Bienenwachs verwendet habe, dann war es für Lippenpflegeprodukt und da habe ich es nach Gefühl in die anderen Öle mit eingeschmolzen, daher war mir die Schmelztemperatur nicht bekannt. Gibt es eine Grenze die man nicht überschreiten sollte, um die Inhaltsstoffe nicht zu zerstören?
Hallo
„Kannst du die Bienen auch in den traditionellen Beutentypen behandeln, wenn es nötig ist?“
Unbedingt - auch in der Klotzbeute oder Strohbeute muss ich die Bienen gegen die Varroa behandeln, sonst sind sie spätestens nach ca. 1 Jahr tot. Dafür gibt es entweder die Möglichkeit der Ameisensäure, Oxalsäure, Thymol oder eine thermische Behandlung, die aber aufwendig ist. Derzeit wird an einer Bienenrasse geforscht, die gegen die Varroamilbe resistent ist, aber man kommt nicht wirklich weiter. Die einzige Bienenart die mit der Varroa koexistiert ist die Afrikanisierte Honigbiene auch Killerbiene genannt. Aber glaub mir die will keiner haben. Ich habe die schon live erlebt.
Ja Lippenwachsbalsam oder andere Cremes mit Bienenwachs sind meistens Wachs-Öl Mischungen um das Wachs geschmeidiger zu machen. Grundsätzlich sollte man Bienenwachs nicht lange über 70°C erhitzen, damit sich die ätherischen Öle im Wachs nicht zu stark verflüchtigen. Ich habe mein Enddeckelwachs nach dem Schleudern in eine Whodka-Gewürzmischung gelegt, um den Resthonig und die ätherischen Öle aus dem Wachs zu lösen. Gibt einen guten Verdauungstrank, mein Video dazu hier.
Von der Killerbiene habe ich auch schon gehört. Wie bist du an die gekommen? Meinst du, dass eine Rasse gezüchtet werden soll (falls das bei Bienen überhaupt möglich ist?) die dann resistent ist oder dass man eine findet? Letzen Endes sollten sie doch auch zu denen passen die die anderen Imker haben, oder liege ich da falsch?
Ich habe das Wachs hauptsächlich deswegen verwendet, um es in einer Lippenstifthülse verwenden zu können. Aber wenn man die Inhaltsstoffe erhalten kann, um so besser.
Danke für das Video, deine Videos sind wirklich sehr schön gemacht. Hast Du das richtig gelernt?
Als ich in Basilien war, hatte ich die Möglichkeit mit Imkern Erfahrungen mit der sogenannten Killerbine (afrikanisierte Honigbiene) zu sammeln. Sehr interessant, aber ich kann dir sagen, die wollen wir hier in Europa nicht.
Ja, es gibt verschiedene Honigbienenrassen - und die können sich untereinander mischen. In Deutschland hatten wir früher die Dunkle Honigbiene, die war etwas aggressiver. Heute haben wir entweder die Carnica (stammt aus Österreich und dem Balkan) und/oder die Buckfast Rasse, die Buckfast Rasse ist wiederum eine eigene Rasse, die der Mönch Bruder Adam in England gezüchtet hat - als dort vor ca. 110 Jahren die ansässigen Bienen wegen einer Krankheit ausstarben. Er kreuzte Dunkle Honigbiene, Carnica und Lingustica (Italien) über 30 Jahre und entwickelte nach der Methode von Mendelson eine eigene Rasse, die Buckfast genannt wurde. Das alles ist sehr komplex und sprengt den Rahmen dieses Kommentars, deshalb höre ich hier auf.
Danke für das Lob für meine Videos. Nein, das habe ich nicht gelernt, das habe ich mir alles autodidaktisch beigebracht. Und in meinen ersten Videos sieht man das auch, der Ton war immer ein Problem - jetzt habe ich das im Griff. Da ich selten schüchtern bin und auch beruflich eher die Rampensau spiele, fällt es mir nicht schwer, vor der Kamera zu stehen. Aber auch da gab es noch viel zu lernen. Auf jeden Fall macht es mir viel Spaß und das ist doch die Hauptsache.
Das ist wirklich sehr komplex und auch sehr interessant. Das solltest du dann eher in deinen Blog packen, statt in die Antworten. 😉 Ich höre auch jetzt mal auf zu fragen. 😅
Dass es Spaß macht ist das wichtigste, da wünsche ich Dir weiterhin viel Freude.