Angst oder Panikmache? Die Hetze gegen Ungeimpfte treibt immer seltsamere Blüten. Zum Bild: Netzfund, trotz intensiver Recherche konnte ich das Copyright nicht ermitteln, ebenfalls sorry.
Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat am 11.11.2021 ihren Zwangsmitgliedern – den Kassenärzten – in einem Schreiben Tricks aufgezeigt, wie sie – die Ärzte – ungeimpften Patienten trotz entgegenstehender Rechtslage eine Behandlung verweigern können. Unterzeichnet ist das Schreiben von den Vorsitzenden der Vereinigung Dr. med. Norbert Metke und Dr. med. Johannes Fechner.
Ich möchte dieses doch wohl ungeheuerliche Verhalten gar nicht weiter kommentieren, sondern einfach nur dokumentieren einschließlich der Reaktionen, die ich im Netz dazu gefunden habe. Das ominöse Schreiben konnte man ursprünglich auf der Seite der KVBW als PDF herunterladen, am Nachmittag des 15.11.2021 war es dann gelöscht. Vermutlich gibt es doch noch Verantwortliche in Deutschland, die sich an solchen Geschmacklosigkeiten, wenn nicht gar offenem Rechtsbruch, stören. Damit dieses schöne Beispiel deutscher Prosa der Nachwelt trotz Löschung nicht verloren geht, möchte ich es hier auf der Blockchain verewigen (siehe unten im Anhang).
Norbert Häring hat das Schreiben wohl als Erster entdeckt und auf seinem Blog öffentlich gemacht. Ich vermute, es ist vor allem Härings Verdienst, dass die Herren Metke und Fechner zurückstecken mussten. Über interessante Details dieses Rückziehers berichtete Norbert Häring dann wiederum zeitnah unter dem Titel KVBW macht Rückzieher und löscht Aufruf zur Behandlungsverweigerung für nicht geimpfte Menschen.
Zwischenzeitlich hatte allerdings der Focus das Schreiben aufgegriffen und wohlwollend über den »heiklen Vorschlag« berichtet. Die etwas übereilte Schützenhilfe des Focus kam allerdings zu spät, wie Norbert Häring in seinem Post Focus blamiert sich mit Bericht über die Entgleisung des KVBW gegen nicht Geimpfte genüsslich ausführen konnte.
Last but not least hat sich Gunter Frank aus ärztlicher Sicht zu dieser Entgleisung auf der Achse des Guten geäußert unter dem Titel »Bericht zur Coronalage vom 15.11.2021: Entmenschlichung«. Dr. med. Gunter Frank ist niedergelassener Allgemeinarzt in Heidelberg und Dozent an der Business School St. Gallen. Er hat zum Thema Corona das Buch »Der Staatsvirus« veröffentlicht. Das Buch ist Gegenstand eines per Video aufgezeichneten Gesprächs zwischen dem Autor und Gunnar Kaiser, das kürzlich hier auf Hive veröffentlicht wurde.
Update: Vergebliches Zurückrudern
Inzwischen haben die Verfasser des ominösen Schriftstücks einen zweiten Brief nachgeschoben. Wie immer war Norbert Häring am schnellsten, das Update steht am Schluss des oben schon zitierten Posts zum Rückzieher. Ich möchte hier die einleitenden Sätze von Norbert Härings Update zitieren, das sagt eigentlich schon alles:
Mit einem, mit heißer Nadel gestrickten und an mehreren Stellen sprachlich schiffbrüchigen Schreiben vom 16.11.2021 an die Vertragsärzte haben die beiden Vorstands-Übeltäter von der KVBW ihr Schreiben vom 11.11.“klargestellt.“ Sie schreiben, dass sie „nachhaltig an den Kernaussagen dieses Schreibens festhalten.“ Diese Kernaussagen sind aber ganz andere, als man als naiver Leser des ersten Briefes hätte meinen können.
Genau genommen schreiben die Herren Metke und Fechner, dass sie das, was sie geschrieben haben auch wirklich so gemeint haben, aber keinesfalls so, wie es die offenbar zahlreichen Kritiker verstanden haben: Vergebliches Zurückrudern eben. Das nachgeschobene Schreiben kann man hier herunterladen.
Anhang
Schreiben der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg vom 11.11.2021, zwei Seiten, PDF heruntergeladen am 15.11.2021 um 10.23 Uhr unter https://www.kvbawue.de/kvbw/fehler-pdf/, dort allerdings schon am Nachmittag des 15.11. gelöscht.
Sehe dies alles trotzdem ehrlich gesagt lediglich als Vorgeplänkel.. Und erwarte noch weitaus schlimmeres..
Wollen wir hoffen dass ich falsch liege..
Da inzwischen ein paar Tage vergangen sind, kann man schon eine Tendenz erkennen: Wie von Dir befürchtet, wird es schlimmer.