Urlaubsfoto von mir (Koh Phangan)
Mein Profilbanner ist ein Panoramafoto von einem tollen Urlaub auf Koh Phangan. Die Nacht kündigte sich an, und die Sonne beendete ihre Bahn. Das Gefühl der Freiheit und des Glückes rieselte kitzelnd durch meinen Körper. Dieser Ort spielte eine große Rolle in meinem Leben. Denn ich kannte ihn bevor ich jemals da war.
Es war daheim, als ich ein Lied schrieb, welches aus dem Nichts kam, und welches ich bis heute nicht fertig schreiben kann. Es war mehr eine Stimmung, als ein richtiger Song. Denn während des Spielens hatte ich ein Bild in meinem Kopf. Ich sah ein Meer umrahmt von Felsen, und einen Sternenhimmel, den ich innen drin fühlte. Ich konnte dieses Lied nie einfangen, denn ich verlor mich immer in der Stimmung. Jahre später war ich dann auf dieser Insel, im Urlaub mit meiner Freundin. An einem schönen Abend spazierten wir am Strand. Ich blickte aufs Wasser, und plötzlich erschrak ich. Es ist genau das Bild, das ich seit Jahren in mir trage! Und hier stehe ich nun und halte die Hand meiner Freundin, an diesem zauberhaften Ort. Es ist eine schöne Erinnerung. Und das Lied kann ich immer noch nicht fertig schreiben.
Daran mußte ich denken, als ich heute die Nachrichten las. Es ist Krieg in Israel, und alle Anzeichen stehen auf eine massive Eskalation. Ich weiß zwar schon lange, daß der Moment kommt, und habe mich schon darauf eingestellt. Aber jetzt hat alles wieder einen dunkleren Anstrich. Es fühlt sich so unmittelbar an. Obwohl ich ein Optimist bin, und nicht daran glaube das Sorgen irgendetwas besser machen, kann ich heute nicht mit leichter Seele durch den Tag gehen. Und ich fragte mich, worüber ich denn dankbar bin im Leben. Ich suchte, und fand schnell. Mein Leben ist reich an tollen Erfahrungen. Was habe ich für ein Glück im Leben! Und diese Erinnerung vom Strand, mit meiner Freundin, und das Lied, welches es mir prophetisch verkündigte: Das ist ein wenig Magie. Sollte ich also morgen nicht mehr sein … ich bin dankbar für alles, was ich erfahren durfte.
Dann schweifen meine Gedanken wieder an die unzähligen Opfer ab, und … Ich mache mir keine politische Meinung. Ich bin nur entsetzt über das Ausmaß an teuflischer Brutalität! Und das geschieht überall auf der Welt. Hier ist ein Konflikt aus- und aufgebrochen, der schon so lange schwelt, so lange droht, daß es einerseits wie eine Befreiung kommt, andererseits an das Schicksal erinnert, das uns alle ereilen wird. Denn noch sind wir im ruhigen Gebiet, aber die Kämpfe werden auch hier ankommen. Dessen bin ich mir sicher. Und Gott hüte uns alle. Der Teufel ist los.
Für heute Abend ziehe ich mich zurück, und schwelge für eine Weile ganz egoistisch in Erinnerungen und guter Musik. Stöbere ein wenig in HIVE, auch wenn kaum einer mehr schreibt, die ich kenne. Und trinke ein paar Gin-Tonic. Dankbar für alles, was ich erleben durfte. Denn morgen schon kann es hier soweit sein, und wir verlieren alles. Bald sind wir Brüder im Leid.
Es ist nicht mehr aufzuhalten.
Aber wer dankbar ist, hat nichts zu verlieren.
PS: Ich habe obiges in Gin-Tonic-Laune geschrieben. Weiß also nicht, ob ich meine Gedanken wirklich ausdrücken konnte. Aber ich hatte das Bedürfnis auf HIVE ein wenig Seele auszuschütten.