Hallo liebe Leser, das Jahr ist noch sehr jung und trotzdem habe ich mich bereits für einen ersten Verkauf in meinem Aktiendepot entschieden. Wieso ich die Aktie damals gekauft habe und wie es nun zum Verkauf kam, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen!
Warum habe ich die Lloyds Banking Group gekauft?
Die Lloyds Banking Group ist ein Unternehmen, welches bereits viele Jahre Teil meines Depots war. Trotz der langen Haltedauer ging meine Investmenthypothese nie auf und der Aktienkurs kam nicht in Gang.
Bei der Kaufentscheidung spielten für mich zwei Punkte eine entscheidende Rolle:
Zum einen wollte ich ein Unternehmen, welches stark mit der Wirtschaft Großbritanniens verbunden ist
Zum anderen wollte ich nach Möglichkeit eine möglichst große Unterbewertung vorfinden
Die Lloyds Banking Group vereinte für mich beides. Denn die Bank ist einer der größten Hypothekenfinanzierer des Landes und hat ein sehr breites Privatkundennetz. Damit profitiert es direkt, wenn es der Bevölkerung in Großbritannien gut geht.
Die Unterbewertung des Unternehmens stammte noch aus der europäischen Finanzkrise. Das Unternehmen hatte nicht nur mit Krediten die in Schieflage geraten waren zu kämpfen, sondern auch mit einem Versicherungsskandal. Die Bank hatte Kunden viel zu teure oder unnötige Versicherungen für Ihre Häuser verkauft und war auf Entschädigungssummen im Milliardenbereich verklagt worden.
Allerdings sah es für mich so aus, als ob genau dieses Problem in absehbarer Zeit vollständig beglichen sei und die Bank danach wieder voll auf Wachstum gehen könnte.
Warum habe ich die Lloyds Banking Group verkauft?
Ein großer Faktor für meine Verkaufsentscheidung war, dass es das Unternehmen in den letzten fünf Jahren nicht geschafft hat, eine positive Aktienentwicklung für die Aktionäre einzuleiten. Jede Erholung wurde nach wenigen Quartalen durch schlechte Zahlen gestoppt und das obwohl in dieser Zeit jährlich die Dividende gesteigert und Aktien zurückgekauft wurden.
Zum Vergleich stieg sogar der EURO STOXX Banks im selben Zeitraum um fast 50 %. Ich habe es also wirklich geschafft, mir aus einer vernünftigen Branche eine der schlechtesten Aktien rauszusuchen.
Dank der Dividende und einem Nachkauf in der Coronazeit komme ich bei meinem Investment in die Lloyds Banking Group auf eine Rendite von 6 % p.a. Das ist sicherlich nicht überragend aber auf jeden Fall besser als nichts.
Fazit
Wer meinen Blog schon länger verfolgt der weiß, dass ich ein großer Fan von solchen Investments wie bei der Lloyds Banking Group bin. Ich spekuliere gerne darauf, dass sich eine negative Ausgangssituation eines Unternehmens oder einer Branche bald auflösen wird.
In der Vergangenheit habe ich dies bei Coty, den Öl-Werten und der Zigaretten Branche erfolgreich umgesetzt. Aktuell habe ich noch eine relativ große Position in unterschiedliche Immobilien Aktien aufgebaut. Bei diesen bin ich ebenfalls der Meinung, dass sich in den nächsten 2 Jahren vieles erholen wird. Die schlechte Performance von Lloyds Banking ist absolut nicht schön, wird aber auch nichts an meiner Art zu investieren ändern. Man kann schließlich nicht jedes mal einen Volltreffer landen. Wenn die Prognose aufgeht, ist es dafür umso schöner.
Die gewonnene Liquidität bleibt erstmal auf dem Verrechnungskonto liegen, bis ich irgendwo neue Chancen entdecke. Dadurch steigt meine Cashquote aktuell auf fast 10% an.