Aus dem Leben in der Lehre

in Deutsch D-A-CH2 years ago

Hallo Freunde,

ich komme heute Nacht zum ersten Mal seit einer ganzen Weile dazu, etwas zu schreiben. Wie der ein oder andere weiß leite ich Übungseinheiten an einer Hochschule in Bayern. Und ich sage euch eines, es ist eine interessante Erfahrung. Ich mache den Job aktuell mit acht Kollegen für Programmieren. Um genauer zu sein Objektorientierte Programmierung in C#.

Im Wintersemester haben die Studis die ersten Grundlagen in C# gelernt und wurden dieses Semester auf Klassen, Interfaces, Delegates, Generics und vieles andere. An sich ist es ein schöner Job, da es aber das erste Präsenzsemester seit einer ganzen Weile ist, ist die Arbeit vor allem eines gerade, anstrengend. Wir haben viele Altlasten die wir mitschleppen und dazu kommt, dass aus irgendeinen Grund die Leute nicht in die Kurse kommen. Wir haben viele Studenten die Probleme haben, was auch kein Wunder ist, man lernt in kurzer Zeit sehr viel und es hat einen Anspruch, aber dafür gibt es Angebote neben der Vorlesung. Aber gut, wer nicht kommt, der ist selbst schuld.

Und so geht es Woche für Woche weiter mit den gleichen paar Gesichtern im Kurs. Die Leute werden besser und besser, inzwischen kann man die Hälfte fast in der Industrie einsetzen und der Rest packt es auch, aber nebenbei sehe ich hunderte Leute die es nicht auf die Reihe bekommen. Irgendwie haben die Leute verlernt wie man Hilfe annimmt. Aber das ist nicht mein Problem, meine Kollegen und ich sitzen da und warten auf die Leute, wir können nichts dafür wenn keiner kommt.

Und dann kommen die Leute und beschweren sich über das fehlende Angebot, aber es kommt halt einfach keiner. Heute z.b. haben wir vier Teilnehmer gehabt, gut ich war etwas zu spät aber das macht es nicht leichter.

Also Freunde, ich melde mich ab, muss um sechs wieder raus und hab noch Prüfungen zu korregieren.

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Gratuliere! Schön, dass Du noch lebst ...

Dies deckt sich exakt mit meinen Erfahrungen. In meinem Fall keine Studenten, sondern Menschen, die mit beiden Füßen im Beruf stehen und dabei auch noch das Privileg genießen, Investorengelder leichtfertig und mit einer gehörigen Portion Ignoranz und Hochmut zu vergeuden.
Maßnahmen zum Umdenken fanden so gut wie keinen Widerhall, da das Argument, läuft doch auch so, den Weg in die Zukunft weniger schweißtreibend erscheinen ließ.

Es läuft eben nicht so bei uns. Wir kämpfen damit, dass unsere Studis reihenweise gegen die Wand fahren, wobei davon etliche bei Siemens angestellt sind und auf einmal stehen die auf der Matte...

Wor haben bei uns beides. Manche Leute kommen zu uns und suchen Hilfe. Um die könnem wir uns kümmern. Andere sind nur am meckern, sehen nicht dass sie auch Teil der Lösung werden müssen und weil es nocht besser wird ohne ihr zu tun beschweren die sich, gehen nicht mehr wählen und meckern nur noch rum.

Ich habe noch kein Patentrezept, wie wir denen helfen, aber ich werde es wohl so versuchen aktiv auf sie zuzugehen und eine zeitlang direlt dort mitzuarbeiten. Vielleocht kann ich auf doese Weise etwas bewegen.

Für dich würde das bedeuten aktiv das Gespräch mit den Studenten zu suchen, wo es nicht läuft.

Das ist vielleocht nicht deine Pflicht, aber wenn du jemanden wieder in die Bahn bekommst ist das ein gutes Gefühl. 😀

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Ich biete einfach meinen Kurs weiter an und mache mein bestes... Ob und wie sie es annehmen... Keine Ahnung

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Es ist ja sehr wichtig, dass es solche Angebote und Hilfe gibt. Doch wie Du selber schreibst ist es sehr schade, dass es so wenig angenommen wird.

Stark das ihr das auf die Beine stellt. Du und Dein Kollegenkreis.

LG Michael

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